Die Anlage wurde mittlerweile eröffnet und letzte Woche war das Presse-Event, sodass wir nach Manchester geflogen und von dort in die Waterworld gefahren sind. Die vier Rutschen (alle von Polin) befinden sich in einem Anbau namens "Tornado Alley" und tragen dementsprechend Namen, die thematisch mit Stürmen zu tun haben. Der Rutschenturm wurde leider nicht pünktlich zu den britischen Schulferien fertig, sodass man kurzerhand beschloss, den offenen Turm mit Plastikplanen gegen den Wind zu schützen - die Wände fehlten schlichtweg noch. Während es in Deutschland hochsommerlich heiß war, war das Wetter in Stoke "typisch britisch" und das Rutschen somit eine recht zugige Angelegenheit. Das Wasser war ebenfalls recht frisch. Nach den Schulferien bekommt der Turm dann aber auch richtige Wände
Hier mal die Rutschen im Detail, plus Video:
Cyclone:
Bunte Hybrid-Rutsche, bestehend aus den Elementen Space Shuttle (trommelförmiges Element) sowie einem Trichter. Ich mag diese Space Shuttles ja eigentlich überhaupt nicht, da man in 90% der Fälle im Wasserstrom hängen bleibt. Hier muss ich aber sagen, dass das Ganze recht gut gelöst ist und man fast immer ohne große Probleme weiterrutschen kann. Die Farbgebung des Trichters fand ich außerdem ziemlich gelungen.
Thunderbolt:
Die bis dato erste Turborutsche mit Fallstart in UK. Sehr intensive G-Kräfte im Kreisel und ein netter Richtungswechsel nach der Helix. Die Fugen sind leider recht stark ausgeprägt und das Ding ist eine Kapazitätsgurke. Dennoch meine Lieblingsrutsche im Bad - ich mag die Dinger!
Hurricane:
Dunkle Turborutsche, die mit einem steilen Drop ins Ungewisse startet und danach einen recht kurvenreichen Verlauf mit Daylight-Ringen bietet. Stellenweise wird man stark herumgeworfen und erfährt hohe Fliehkräfte. Auch hier sind die Segmentübergänge mitunter recht stark spürbar. Lustig ist das recht kurze Auslaufbecken, in das man mit Vollspeed reinknallt.
Stormchaser:
Keine Windrutsche von Klarer, sondern eine klassische Röhren-Reifenrutsche mit den polin-typischen, bunten Daylight-Ringen. Die Bahn kann entweder im Einzel- oder Doppelreifen befahren werden. Meiner Meinung nach die langweiligste Rutsche des Turms, für Familien aber gut geeignet. Schade, dass die Effektgestaltung hier so eintönig ausgefallen ist - diese Daylightringe hat gefühlt jede Polin-Rutsche und irgendwann ist der Effekt einfach ausgelutscht. Vielleicht habe ich aber auch schon einfach zu viele dieser Rutschen ausprobiert. Dabei hat Polin schon bewiesen, dass sie auch viel coolere Effekte integrieren können - gerade bei einem Rutschenbereich mit Theming, wie es ja in Stoke zumindest ansatzweise der Fall ist, meiner Meinung nach verschenktes Potential.
Noch eine technische Zusatzinfo für alle Nerds: Die Ampelanlagen mit Splashware-System stammen von der ungarischen Firma Eleven.
Insgesamt bietet der neue Turm eine solide Rutschenanlage, allerdings irgendwie auch keinen wirklichen Knaller, den es nicht woanders auch gäbe. Für England ist es aber eine Premiere und wer in der Gegend verweilt - beispielsweise zum Achterbahn fahren und/oder rutschen in Blackpool - sollte auf jeden Fall mal vorbeischauen. Auch die anderen Rutschen im Bad machen Spaß, vor allem der klassische Plumps-Trichter und die andere Turborutsche von White Water. Vorsicht geboten ist jedoch bei der Parkplatznutzung! Die Einfahrt des PKW wird mit einer Kamera samt Kennzeichenerfassung erkannt und wer am Ende vergisst, die Parkgebühr am Automaten zu entrichten, erhält eine saftige Rechnung vom privaten Parkplatzbetreiber.