Beiträge von Otto Normalrutscher

    Man kann doch erst durch die Seitenklappe in die Rutsche einsteigen, wenn der vorherige Rutscher ausgestiegen ist, oder? Dann schätze ich mal, dürfte die Kapazität ähnlich schlecht sein wie bei einer Rutsche mit Falltür oder sogar noch schlechter, denn die Rutschfahrt dauert wahrscheinlich ein bisschen länger als auf einer Turbo.
    Aber stimmt, immerhin werden die zwei anderen Rutschen die Kapazität verbessern.

    Dieser Bericht hätte mir eine Warnung sein sollen.
    Aber weil der obige Bericht von Flyer ja schon etwas älter ist und die Jungs von Tuberides sich in den Videobeschreibungen (Der Bericht ist ja leider noch nicht online.) recht positiv über die Rutschen im Babylon geäußert haben, dachte ich, ich gebe dem Bad mal eine Chance. Also bin ich nach Liberec gefahren und habe es zusammen mit dem Stadtbad besucht.


    Flyers Besuch ist zwar deutlich länger her als der von Tuberides, trotzdem muss ich mich seiner Meinung anschließen.



    Meine Ergänzungen zum Bericht:
    -Das Babylon ist in Liberec, nicht in Teplice.
    -Die Eintrittspreise sind für tschechische Verhältnisse recht teuer, für deutsche akzeptabel, aber ziemlich seltsam und unübersichtlich gestaffelt.
    -Die Wasserlandschaft ist im Stil der Geschichten von Jules Verne gestaltet – und das zugegeben auf geniale Weise.
    -Die Rutschen haben wieder Ampeln. Die sind zeitgesteuert und schalten recht schnell.
    -Die spiralförmigen Lauflichtringe in der Galaxie sind wieder in Betrieb und ziemlich cool.
    -Der Strömungskreisel ist relativ harmlos.
    -Es gibt auch einen kleinen feinen Saunabereich, der im Eintrittspreis inkludiert ist. Er ist hinter den Höhlen versteckt und durch ein seltsames Labyrinth von Stoffwänden abgetrennt, damit niemand die nackten Saunagänger sehen muss. Dort findet man ein Dampfbad, eine Sauna, Regenduschen und ein Kaltwasserbecken - alles wunderschön in die Felslandschaft integriert.
    -Ich war wirklich sehr gespannt auf die Lasershow, die ja unter dem Tuberides-Video empfohlen wurde. Sie war jedoch außer Betrieb. Davon stand jedoch kein Wort auf Facebook oder auf der Internetseite, wo intensiv mit der Lasershow geworben wird, auch an der Kasse wurde nichts gesagt. Ich habe es erst im Bad von einigen vergilbten Papierschildern erfahren, die dort offensichtlich schon länger hingen – das technische Problem ist also nicht erst an diesem Tag aufgetaucht.
    -Die Fugen der Rutschen gehen gar nicht! Nur die kleine Breitrutsche ist schmerzfrei. Auf der Anakonda wurden einige Fugen neu beschichtet, allerdings nur ungefähr jede Dritte. Das reicht bei Weitem nicht. Und der Trichter ist am allerschlimmsten, schon die Anlaufröhre zwickt, aber im Trichter wird es dann richtig übel (wenigstens kann man sich dann hinsetzen). Diese Rutschen brauchen dringend eine komplett neue Beschichtung oder zumindest Matten.


    Für Familien ist der Aquapark mit seiner genialen Gestaltung und vielen Kinderbereichen sicherlich lohnenswert. Die Rutschen kann man jedoch vergessen. Für Rutscher, die einen Ausflug zur tollen Edelstahlrutsche im Bazén Liberec machen, kann ein Abstecher ins Babylon vielleicht lohnenswert sein, um sich die Lasershow und die schöne Gestaltung anzusehen.
    So jedoch, ohne Lasershow, bereue ich es, in diesem Bad Zeit und Geld gelassen zu haben.


    Tuberides, eine Frage an euch: Wieso erwähnt ihr die schlechten Fugen nicht in euren Videobeschreibungen? Jetzt sind womöglich noch mehr Leute wegen eurer Videos hingefahren und haben sich einen roten Rücken geholt.

    Gestaltung: 3
    Größe: 2
    Beckenvielfalt: 1
    Hygiene: 1
    Temperatur: 3
    Rutschen: 1
    Umkleiden: 4
    Personal: 2
    Eintritt: 1
    Gesamt: 1,9
    http://www.bazen-info.cz


    In der schönen tschechischen Stadt Liberec (Reichenberg) gibt es neben dem bekannten Centrum Babylon noch ein zweites Bad, die städtische Schwimmhalle – und die macht dem Babylon überraschenderweise durchaus Konkurrenz.
    Als ich den Eingangsbereich betreten habe, war mein erster Gedanke jedoch: Oh, haben die etwa zu?
    Und mein zweiter Gedanke: Oh Gott, wo bin ich denn hier gelandet? ???
    Der Eingangsbereich, die Schränke und Duschen wirken sehr düster und veraltet. Hässliches Wellblech und rotbraune Fliesen haben mich zunächst abgeschreckt.
    Zwei Stunden kosten unter 4 Euro, da kann man sich nicht beklagen. Obwohl sehr wenig Betrieb herrschte, waren gleich drei Kassen geöffnet und besetzt: eine Infokasse, eine Kasse zum Erwerben der Eintrittskarten und eine Kasse, wo man sich gegen ca. 4 Euro Pfand ein Vorhängeschloss für die Schränke ausleihen kann.



    Umkleidekabinen gibt es leider nicht, dafür ausreichend Schränke. Die sind uralt und machen den Eindruck, als könnte ein muskulöser Mann die Tür inklusive Vorhängeschloss mit einem kräftigen Ruck herausreißen...
    Danach wird man freundlich zum Duschen aufgefordert. Und da man offenbar befürchtet, einige Besucher würden dieser Aufforderung trotzdem nicht nachkommen, muss man ein flaches Becken durchwaten, um in die Schwimmhalle zu gelangen. Dort werden plötzlich per Lichtschranke Wasserdüsen an der Seite ausgelöst. Da habe ich mich echt erschrocken.



    Für Frauen und Männer gibt es komplett getrennte Umkleiden und Duschen, sie betreten die Schwimmhalle also auch an ganz unterschiedlichen Enden. Ein kleines, miefiges Dampfbad und der Zugang zur Saunalanschaft befinden sich neben den Duschen und sind demzufolge ebenfalls strikt nach Geschlecht getrennt. Auch in der Sauna wird sehr viel Wert auf Anstand gelegt, wie ich auf der Website gelesen habe: Die Saunen sind nach Geschlecht getrennt, lediglich einmal in der Woche zu einer bestimmten Zeit ist gemischtes Saunieren möglich, und zwar nur für Paare.
    Eine echte Besonderheit ist der Kinder-Saunabereich für Kinder bis 12 Jahre, inklusive Dampfbad, Sauna, Kaltwasserbecken und Ruheraum. Auch gemischtes Saunieren ist dort offenbar kein Problem.



    So, jetzt aber zur Schwimmhalle. Im Mittelpunkt befindet sich ein 50-m-Schwimmbecken mit Startblöcken und Sprungtürmen. Von der Empore ergießen sich Wasserfälle ins Becken, hübsch gemacht. Auch Tribünen dürfen in einem Sportbad natürlich nicht fehlen.
    Die Halle ist hell und freundlich. So konnte ich diesem Retro-Bäderstil doch noch etwas abgewinnen.



    Hinter den Sprungtürmen befindet sich ein langgezogenes, schön warmes Entspannungsbecken mit Sprudelliegen und Massagedüsen. Es enthält angeblich Salzwasser, aber zu merken ist davon nicht viel. Trotzdem ist es für Kinder unter 12 verboten.
    Daneben verläuft ein Kneipp-Gang mit heißem und kaltem Wasser, und hinter dem Entspannungsbecken befindet sich noch ein 25-m-Becken mit Startblöcken.



    Von da aus gelangt man noch zum Tauchturm und zu einer Edelstahl-Breitrutsche von Wiegand mit separatem Flachwasserauslauf. Die Breitrutsche stammt aus dem Jahr 2012, ist 3,48 m hoch und 14,4 m lang. Mir kam sie schneller und heftiger vor als andere Rutschen dieses Typs, auf der zweiten Welle kann man auch abheben. Sehr spaßiges Ding!



    In einer anderen Ecke verbergen sich noch diese beiden warmen Whirlpools, die immer abwechselnd sprudeln, und dahinter ein kühles Lehrschwimmbecken mit Treppe.
    Es ist wirklich ungewöhnlich, dass sich das Bad so stark sowohl auf Sport als auch auf Erlebnis und Entspannung zugeschnitten hat. Für Sportschwimmer ist das Angebot sehr groß. Während ich im Bad war, fand ein Kindergarten-Schwimmkurs statt. In anderen Bädern wird deswegen die ganze Schwimmhalle, das ganze oder zumindest ein Teil des Sportbeckens für die Öffentlichkeit gesperrt. Hier hingegen habe ich kaum etwas davon mitbekommen.



    In einem neuen, hellen Anbau befindet sich der Kinderbereich mit einem Spritzpilz, einer Edelstahl-Freirutsche für Kinder und einer Art Baby-Strömungskanal. Ferner befinden sich hier die Ausläufe der Rutschen und der Zugang ins Außenbecken. Bevor das Becken nach draußen führt, gibt es noch ein paar Sprudelliegen.



    Das Außenbecken unter den Rutschen wirkt ein wenig eng und gequetscht, ist aber recht vielseitig. Der dortige Strömungskanal ist sehr, sehr schnell. Die Grotte hat keinen Wasserfall, lässt sich aber gut als Selfmade-Wellenbecken benutzen. Ob das beabsichtigt ist, weiß ich nicht. Genau über der Grotte liegt die Kabine des Bademeisters. Durch ein kleines Fenster kann man seine Schuhsohlen sehen.
    In einer Ecke und in der Mitte des Strömungskanals liegen weitere Sprudelliegen. Das Wasser, das aus den Düsen kommt, ist etwas wärmer, aber wer richtig entspannen will, sollte sich lieber in die Sprudelbecken drinnen legen. Das Wasser im Außenbecken ist generell zu kühl, im Herbst geht es noch, aber im Winter ist das bestimmt unangenehm.



    Und dann bietet die Schwimmhalle von Liberec noch zwei Rutschen, eine rote und eine aus Edelstahl. Sie verlaufen abwechselnd draußen, drinnen und wieder draußen, durchbrechen also zweimal die Wand, ziemlich cool gemacht. Beide Rutschen sind besonders lang und haben nur eine einzige Vollhelix (die rote am Ende, die silberne am Anfang), ansonsten besteht der Verlauf aus Schaukelkurven. Das klingt doch vielversprechend!



    Neben dem Anbau führt eine Wendeltreppe hinauf zu den Starts. Die rote Rutsche startet noch auf der Empore. Sie besteht aus Kunststoff, stammt bereits aus dem Jahr 1997, startet in 11 m Höhe und ist 99 m lang. Die außen liegenden Abschnitte sind durchsichtig übertunnelt, der Abschnitt drinnen ist offen. Die Rutsche ist zwar nicht allzu schnell, dafür aber sehr schaukelig. Besonders die engen Zick-Zack-Kurven im Innenbereich sind lustig. Die Fugen sind weniger lustig, eine Neubeschichtung wäre ganz gut. Trotzdem ganz nett, kann man ein paarmal rutschen.



    Die Edelstahl-Rutsche von Wiegang stammt aus dem Jahr 2006 und startet in 14,78 m Höhe, in einem großzügigen Raum oben im Rutschenturm, wo auch noch Platz für weitere Rutschenstarts wäre.
    Ihre Länge beträgt laut Rutschanleitung 144,8 m. Das Bad rechnet offenbar noch den Auslauf dazu und wirbt mit 150,3 m, damit soll es sich um die „längste Rutsche zwischen München und Moskau“ handeln. Ob das stimmt? Der Wildbach Canyon im Aquapalace Prag misst ja auch etwa 150 m, und wenn man die hintereinanderliegenden Wildbäche im Aquapalace als eine Rutsche sieht, dann ist die Rutsche in Liberec sowieso getoppt.



    Auf jeden Fall ist die Rutsche super. Als einzige Rutsche in Liberec (von Breitrutschen mal abgesehen) hat sie keine schlechten Fugen, bei einer Edelstahlrutsche versteht sich das ja von selbst. Die außen liegenden Abschnitte sind als dunkle Röhrenrutsche ausgeführt, der Abschnitt drinnen hat eine durchsichtige Tunnelabdeckung. Im ersten Teil gibt es farbwechselnde Lichtspots, während man wie ein geölter Blitz immer mehr beschleunigt. Im Abschnitt drinnen baut man das Tempo wieder etwas ab, während man wild hin- und herschwingt und sogar an die Begrenzung der Tunnelabdeckung stößt. Der letzte Röhrenteil ist immer noch recht schnell und hat weiße Lichtspots.
    Ganz egal, ob das mit dem Rekord zwischen München und Moskau stimmt – auf jeden Fall dürfte das nicht nur eine der längsten, sondern auch mindestens die zweitbeste aller „gewöhnlichen“ Tunnel- und Röhrenrutschen in Tschechien sein. Die Edelstahlröhre in Uherské Hradiště ist ähnlich schnell, hat aber noch ein paar heftigere Richtungswechsel. Auch unter allen Edelstahlrutschen insgesamt nimmt die Rutsche in Liberec sicherlich einen hohen Rang ein.



    Fazit: Für Sportschwimmer und Rutscher ist der Bazén Liberec bestens geeignet, die Edelstahlrutsche ist wirklich große Klasse und besser als die Rutschen im benachbarten Babylon. Auch Familien haben hier einen schönen Kinderbereich und als Besonderheit die Kindersauna, allerdings dürfte der Aquapark Babylon mit seiner umwerfenden Gestaltung für sie noch attraktiver sein.

    Kommt bald ein Onride?
    Wird es Speedmatten für die Rutsche geben? Und die Rutsche in Plettenberg wird ein geschlossener Kreis, wenn ich das richtig verstanden habe, also etwa doppelt so lang wie der Prototyp bei Klarer? Das wirft viele Fragen auf: Steigt man dann durch diese Seitenklappe ein und aus? Dann kann doch bestimmt nur einer gleichzeitig rutschen. Ist die Kapazität dann nicht furchtbar schlecht? Steigt man nach einer Runde wieder aus oder nach mehreren? Und vor allem: Wie wird dafür gesorgt, dass man zum Aussteigen wieder genau vor der Klappe zum Stehen kommt?
    Sorry, ich bin neugierig. :)

    tuberides1 Nebel gibt es auf jeden Fall ganz am Ende. Das davor hat sich fast schon ein bisschen wie ein Wasservorhang angefühlt, aber womöglich ist es doch eher besonders konzentrierter Sprühnebel von oben.


    Einen hab ich noch...


    Aquacentrum in Pardubice
    http://www.aquapce.cz


    Eigentlich vermeide ich es, im Winter Kombibäder zu besuchen, weil man da ja leider die Rutschen im Freibadbereich nicht nutzen kann. Aber als ich in Hradec war, bot sich ein Ausflug ins benachbarte Pardubice einfach an.
    Zwei Stunden kosten etwa 3,6 Euro. Während man in all den kleinen oben beschriebenen Stadtbädern nur für 1 oder 2 Stunden zahlt, gibt es hier auch Tageskarten (5 Euro). Man merkt also, dass es sich um ein richtiges Erlebnisbad handelt. Für deutsche Verhältnisse ist das natürlich trotzdem noch recht billig.
    Das Aquacentrum ist auf mehrere Stockwerke verteilt. Die sauberen Umkleiden sind im Erdgeschoss.



    Von da aus führt eine Treppe nach ganz oben, zu einem 50-m-Becken mit Zuschauertribünen. Im Sommer kann man hier direkt nach draußen zum Turm mit den Freibadrutschen gehen, der am Gebäude „klebt“. Leider sind die Rutschen schon im „Winterschlaf“.



    Dabei handelt es sich um eine Freirutsche, die jetzt nicht so richtig spannend aussah, und eine Kamikaze, die sehr interessant aussah (im Bild ganz hinten). Vom Aufbau und von der Farbgebung her ähneln die Rutschen sehr denen in den Freibädern von Ústí und Žamberk. Beide Freibadrutschen münden in ein großes Freibadbecken mit Schwimmerbahnen, diversen Spritzern und einem Selfmade-Wellenbecken.
    Zurück nach drinnen. Vom Schwimmerbereich geht es durch ein Drehkreuz in den Erlebnisbereich und dort eine Etage tiefer. Dort gibt es ein tiefes Becken mit zwei 1-m-Brettern und einer schwierigen, aber dennoch genialen Kletterwand.
    An der Decke hängt ein halber Globus. Sonst hat das helle, bunte Bad keine besondere Gestaltung, trotzdem ist das Ambiente schöner und moderner als im Aquacentrum von Hradec.
    Im Becken nebenan strömt ein Strömungskanal, und zwar einer der schnellsten, die ich kenne. Das Becken in der Mitte des Kanals hat warmes Wasser und keine Attraktionen. Schafft man es aus der Strömung, schwimmt man unter einer Brücke hindurch...



    ...in ein Becken mit Sprudelliegen, Schwallduschen und Sprudlern. In einer Ecke sprudeln außerdem drei große warme Whirlpools. Dahinter gelangt man zum Kinderbereich mit einem größeren und einem kleineren Becken, spritzenden Figuren und Minirutschen, der sehr versteckt und durch Fenster vom restlichen Bad abgetrennt ist.
    Über dem Becken verläuft eine dreibahnige Kamikaze bzw. Multislide. Sie ist 34,5 m lang und 7,16 m hoch. Auf drei Steilstücken geht es abwärts. Das Ding ist echt schnell und macht Spaß. Die Landung im Flachwasserauslauf ist sehr spritzig, aber angenehm. Die markanten Fugen gehen auch noch gerade so in Ordnung.
    Oben im Turm startet außerdem eine Magic Eye, die mit leichten Einzel- und Doppelreifen genutzt wird. Sie ist 8,78 m hoch und 101,7 m lang, zumindest laut Rutschanleitung (irgendwie kam sie mir kürzer vor). Damit dürfte die Magic Eye zusammen mit der ähnlich langen blauen Rutsche im Freibad von Ústí eine der längsten Rutschen der Region sein. Als Effekte gibt es halbe Daylight-Ringe und Lichtspots. Die Bahn ist zwar eher eine Familienrutsche, aber trotzdem schnell und schaukelig genug, dass sie auch mir Spaß macht.



    Fazit: Das Aquacentrum Pardubice ist für Familien die erste Wahl in der Gegend. Besonders im Sommer ist es auch für Rutscher sehr lohnenswert, gerade für Fans von Kamikaze-Rutschen, denn davon gibt es gleich zwei. In Kombination mit der Schanzenrutsche in Hradec und eventuell dem anderen Freibad Cihelna in Pardubice (das ich nicht kenne) lohnt sich auch eine etwas weitere Anreise.

    Městské Lážně Aquacentrum in Hradec Králové
    http://www.snhk.cz/lazne


    Hradec Králové (Königgrätz) ist die größte (aber nicht unbedingt schönste) Stadt in der Gegend. Einigen Rutschenfans ist sie vielleicht wegen der High-Fly-Rutsche im Freibad Flošna ein Begriff.
    Mitten in der Stadt, etwa zwei Kilometer vom Freibad entfernt, befindet sich außerdem das Stadtbad (Městské Lážně). Es besteht aus zwei Gebäuden, beide mit separatem Eingang, die durch einen Durchgang mit Drehkreuz verbunden sind. Im einen Gebäude befindet sich ein 50-m-Schwimmbecken, im anderen das Aquacentrum, ein kleines Spaßbad.
    Wenn man das Bad betritt, sieht man vor allem eines: weiße Fliesen! Sehr, sehr viele weiße Fliesen. Wirklich schön ist das nicht, das Bad ist eben schon etwas älter. Immerhin ist es angenehm hell und hier und da hat man Feldsteine und Pflanzen versteckt, besonders am hübschen Rutschenauslauf.
    In einer nicht gar nicht mal so großen Halle wurden geschickt alle notwendigen Becken angeordnet. Das Kinderbecken hat eine Art Bachlauf, Spritzer und eine Minirutsche. Der Whirlpool mit Massagedüsen und der große Whirlpool mit Sprudelliegen sind recht kühl, ein wirklich warmer Whirlpool mit Sprudelliegen versteckt sich um die Ecke in einem Nebenraum. Ins Wellenbecken ergießen sich Schwallbrausen und Wasserstrahlen von der Empore (schön gemacht). An der Stirnseite befindet sich ein 1-m-Sprungbrett. Sobald eine Bademeisterin in ihrer Kabine lustlos „Wellen“ ins Mikrophon nölt, wird es gesperrt. Dann kommen Wellen, und diese sind echt gut. Außerdem hat das Wellenbecken historischen Wert: Laut einem Schild stammt das Becken inklusive Wellenmaschine aus dem Jahr 1933 und war damit das erste Wellenbecken von Tschechien. Das Gitter an der Stirnseite des Beckens befindet sich teilweise über Wasser und man kann dahinter ganz genau beobachten, wie sich ein großes „Brett“ hin- und herbewegt und dabei die Wellen erzeugt. Auch mal interessant. Ungewöhnlich ist auch die flache Seite des Beckens, wo die Wellen an einem etwa einen halben Meter hohen Beckenrand branden und dabei lustig spritzen.



    Über eine Wendeltreppe auf der Empore gelangt man zur Rutsche. Das eingezäunte Wartegatter ist eng, verschlungen und fast schon grotesk lang… offenbar wird es hier manchmal echt voll. Die zeitgesteuerte Ampel schaltet schnell und gibt bei Grün eine Folge von drei Pieptönen von sich, was auf Dauer nervt.



    Es handelt sich um eine Black Hole von Boer, 82 m lang und 8 m hoch. Transluzente und dunkle Teile wechseln sich ab, auch die Geschwindigkeit schwankt stark. Zwischendurch gibt es einen Jump und Richtungswechsel, bei dem ordentlich Fahrt aufnimmt und dann wieder verliert. Insegsamt ist die Rutsche leider langsamer, als ich gehofft hatte. Dafür sind die Effekte auf den letzten Metern schön: eine Art rot beleuchteter Wasservorhang und Sprühnebel. Dann landet man im Plumpsauslauf: Normalerweise ein Grund zur Freude, aber leider ist das Landebecken mit 85 cm recht flach, sodass ich mir manchmal unangenehm die Füße oder das Hinterteil gestoßen habe.



    Fazit: Für Familien und Sportschwimmer sicherlich gute Nahversorgung. Rutschenfans können das gute, historische Wellenbecken und die nette Black Hole mit ihrem Sprühnebel noch mitnehmen, wenn sie wegen der Schanzenrutsche das Freibad in Hradec besuchen. In den Hallenbädern von Pardubice, Ústí nad Orlici und Česká Třebová gibt es jedoch schnellere Rutschen.

    Plavecký Bazén in Rychnov nad Kněžnou


    Javornická 1720
    516 01 Rychnov nad Kněžnou
    http://www.bazenrk.cz


    Sehr beliebt in der Gegend ist das Stadtbad von Rychnov. Das dortige 25-m-Becken mit Startblöcken ist recht flach. Das Kinderbecken mit Wasserigel, 2 Minibreitrutschen und einer trockenen Minirutsche, die manchmal ins Becken gestellt wird, ist schöner als in den anderen Bädern der Umgebung. Daneben befindet sich ein kleines, aber feines Erlebnisbecken mit Schwallbrause, Selfmade-Wellenbecken und einem schnellen, lautstark dröhnenden Strömungskanal. Dann wäre da noch ein sehr großer Whirlpool mit Massagedüsen und Sprudelliegen. Whirlpool und Strömungskanal laufen immer abwechselnd für je 15 Minuten.
    Die Beckenlandschaft ist für so ein kleines Bad sehr gelungen, aus der vorhanden Fläche hat man alles rausgeholt.



    Auf der Empore befinden sich 2 Dampfbäder. Eins davon riecht unangenehm verschwitzt, das andere ist angeblich aromatisiert, war aber außer Betrieb. Der winzige Saunabereich kostet 20 Kronen (80 Cent) Aufpreis und bietet nur eine Infrarotsauna, eine richtige Saune (90 Grad) und Tropenduschen.



    Bei der roten Rutsche handelt es sich um eine nette Tunnelrutsche von Kanab, 6,1 m hoch und 57 m lang. In der Mitte liegen ein Jump und danach ein lustiger Richtungswechsel, sonst ist das Ding eher harmlos, außerdem recht kurz und rumpelig verfugt. Der Sofaauslauf führt in ein separates Becken.



    Das Bad wirbt damit, ein „etwas anderes Schwimmbad“ zu sein. Etwas anders als andere tschechische Stadtbäder sind sicherlich das moderne Erscheinungsbild mit Edelstahl, roten Fliesen, pingeliger Sauberkeit und Beton im Rutschenturm.
    Badeshorts sind hier verboten. Für nur 80 Cent kann man sich eine hautenge Badehose an der Kasse ausleihen.
    Im Vergleich mit Ústí und Třebová bietet Rychnov eine größere Beckenvielfalt und eine schönere Atmosphäre, auch für Familien mit Kleinkindern ist das Bad viel besser geeignet. Dafür ist die Rutsche nicht so lang und schnell wie in Ústí nad Orlicí und Česká Třebová.

    In den Schwarzen Bergen im französischen Languedoc liegt eine Schlucht namens Gorges d'Heric, in der man sehr schön baden kann. Eigentlich ist das auch eine Art Erlebnisbad, nur dass die Natur alles selbst gebaut und investiert hat. Deswegen dachte ich, vielleicht findet es ja auch der eine oder andere Rutschenfan hier interessant. Ich kann einen Ausflug zur Schlucht nur empfehlen. Eintritt zahlen muss man nicht, das Parken kostet 3,5 Euro.
    Durch die enge Schlucht fließt ein rauschender Fluss, der sich um Felsen und Steine windet, kleine Seen und Wasserfälle bildet. Neben dem Fluss führt ein Wanderweg entlang. Es war recht voll, aber das Tal ist so lang, dass jeder eine Stelle für sich findet. Hat man eine gefunden, steigt man vom Weg hinunter zum Wasser. Dabei muss man manchmal ein wenig klettern.
    In Bezug auf die Thematisierung ist die Natur dem Menschen schon einmal ganz klar überlegen.



    Und Wasserfallgrotten müssen nicht immer künstlich sein.



    Das hier ist das große Sprungbecken der Schlucht. Hier lassen sich junge Menschen von der Musik aus ihren Boxen beschallen und springen vom Wegesrand und von den Felsen ins dunkle Wasser. Das ist echt verdammt hoch. Ich habe mich das nicht getraut. An anderen Stellen stehen jedoch auch niedrigere Felsen zum Springen.



    Die wohl schönste Stelle der Schlucht ist der Geaufre du Cerisier (Kirschbaumschlund) mit einem Wasserfall und schattigen Bäumen. Traumhaft!



    Alles sehr schön, denkt man sich jetzt vielleicht, aber da fehlt doch etwas. Wie schade, dass in der Natur keine Wasserrutschen wachsen! Oder etwa doch? Mit etwas Fantasie kann man auch kleine, steile Bachläufe (fast schon Wasserfälle) als Rutschen nutzen. Auf diesem Bild sieht man zwei natürliche "Wasserrutschen". Die obere ist recht scharfkantig (quasi schlecht verfugt) und dadurch eher langsam. Die untere rutscht sich angenehmer, da sie mit einem leichten Film rutschiger Algen bewachsen ist. Dafür ist sie recht kurz. Nach einem einzigen lustigen "Jump" plumpst man auch schon in den See. An vielen Stellen in der Schlucht findet man Rutschen, die der unteren auf diesem Bild ähneln.
    Trotzdem: Was Wasserrutschen angeht, ist der Mensch der Natur dann doch weit voraus.



    Entdeckt habe ich die Schlucht im Buch "Wild Swimming Frankreich", das noch weitere "natürliche Erlebnisbäder" in Frankreich auflistet. Ich habe noch ein paar weitere Badestellen aus dem Buch erkundet, die Gorges d'Heric fand ich jedoch am besten. Man sollte sich jedoch vorher im Internet informieren, ob man dort wirklich noch baden darf, ein paar der im Buch genannten Badestellen sind mittlerweile gesperrt, weil es dort zu viele Unfälle gab.


    Ich habe die letzten schönen Herbsttage in Tschechien für meinen Lieblingstriathlon ausgenutzt: Radfahren, Schwimmen, Rutschen. Über die gut ausgebauten
    Radwege habe ich viele kleine Sportbäder in der Region um Hradec Králové und Pardubice entdeckt – natürlich nur welche mit Rutsche. Einige davon sind richtige Geheimtipps.


    TEPVOS Krytý Plavecký Bazén in Ustí nad Orlicí


    Ulice Polská 1360
    562 01 Ústí nad Orlicí
    http://www.bazenusti.cz


    Das Stadtbad von Ústí bietet natürlich vor allem ein 25-m-Becken mit Startblöcken. Der winzige Whirlpool in der Ecke war ständig voll, obwohl die Schwimmhalle fast leer war. Das Kinderbecken mit einer trockenen Minirutsche und Schaumstoff-Krebsen ist recht klein ausgefallen. Daneben liegt ein Durchgang zu zwei schönen Dampfbädern.



    Im Keller befindet sich zudem das Relaxační Centrum. Es kostet einen sehr geringen Aufpreis (weniger als 4 Cent) pro Minute. Dort verbirgt sich ein Entspannungsbecken mit Sprudelliegen, Nackenkissen und Massagedüsen. Der Raum enthält ein Aquarium und ist schummrig-blau beleuchtet. Richtig hübsch gemacht! Um die Ecke liegen noch ein Dampfbad und eine Infrarotsauna.



    Oben auf dem Dach startet eine gelbe Rutsche. Sie ist 87 Meter lang und 9,6 Meter hoch. Der Großteil der Rutsche hat eine durchsichtige Tunnelhaube, zwischendurch gibt es einen Röhrenteil.



    Die Bahn endet an einem Sofaauslauf in einem separaten Becken.
    Die Fugen zwicken ganz schön. Zum Glück liegt neben dem Treppenaufgang eine Kiste mit kleinen Rutschmatten, um den Rücken zu bedecken, also macht das nichts. Dafür ist es schwierig, mit der Matte zu starten.
    Trotzdem hat mir die Rutsche sehr gefallen, sie ist echt schnell und mit Matte habe ich ein so hohes Tempo bekommen, dass ich bis zum Ende des großen Auslaufbeckens gerutscht bin.



    Sympathisches, buntes Sportbad. Ich habe 70 Kronen Eintritt für 75 Minuten bezahlt, also weniger als drei Euro. Die großen Schließfächer im Umkleidebereich sind mir besonders positiv aufgefallen.
    Wer in der Gegend ist und für kleines Geld ein bisschen schwimmen, ein bisschen entspannen und eine richtig gute Rutsche ausprobieren will, der ist hier genau richtig. Nur für Familien mit Kleinkindern gibt es nicht so viel, die sollten lieber nach Rychnov fahren.
    Vorsicht: Das Bad und der besonders der Relax-Bereich sind unter der Woche oft für Kurse gesperrt.



    Etwa einen Kilometer weiter am Stadtrand liegt außerdem ein Freibad mit kleiner Freefall und langer Freirutsche (126 m). Letztere sieht ganz gut aus, aber das Freibad war Mitte September bei dem trüben Wetter natürlich schon geschlossen.



    Krytý Plavecký Bazén in Česká Třebová


    U Teplárny 617
    560 02 ČESKÁ TŘEBOVÁ
    http://www.bazen-trebova.cz



    Auch hier haben wir natürlich erst einmal ein 25-m-Becken mit Startblöcken, außerdem einen größeren, schönen Whirlpool. Um die Ecke befindet sich ein warmes, flaches Lehrschwimmbecken mit Schwalldüsen und Sprudlern, das zugleich als Kinderbecken fungiert. Außerdem gibt es 2 Dampfbäder.



    Im Rutschenturm startet eine tolle Blach Hole von Van Egdom, mit leuchtenden Pfeilen und unerwarteten Richtungswechseln. Sie ist 80 Meter lang und fugenlos neu beschichtet. Die erste Hälfte ist dunkel, die zweite transluzent blau. Im Auslaufbecken landet man ständig schräg oder sogar komplett verkehrt herum, der Auslauf ist zum Glück groß genug für derartige Landemanöver.



    Wenn man mit der Bahn kommt, erkennt man das Bad schon aus dem Zugfenster. Ich habe es schon oft aus dem Zug gesehen und wollte jetzt endlich mal hin.
    Der Eintritt kostet knapp vier Euro. Das Bad wurde schön mit Pflanzen und Mosaiksteinen gestaltet. Das Personal ist sehr freundlich. Die Schwimmhalle bekommt ein ähnliches Fazit wie das Stadtbad von Ústí. In Třebová ist das Bad etwas größer und insgesamt schöner, dafür fand ich die Rutsche in Ústí etwas besser.



    Fortsetzung folgt.

    Hawkeye
    Na schön, diesmal passt es noch irgendwie, aber was dann? Irgendwann wird das Aquamagis ja vermutlich wieder Rutschen bauen wollen, und wohin damit?


    Außerdem geht mit der Reifenrutsche die einzige uneingeschränkt familienfreundliche Rutsche verloren, und so etwas braucht man ja auch.


    Ich bin natürlich trotzdem gespannt, vor allem auf den Storm Chaser, den ich mir noch nicht richtig vorstellen kann.

    Ich finde es nicht gut, alte Rutschen abzureißen, solange sie noch gut sind und Spaß machen.
    Wenn sie in Zukunft weitere Rutschen bauen wollen (was ja sehr wahrscheinlich ist), ist eben irgendwann kein Platz mehr. Früher oder später müssen sie also einen neuen Gebäudeteil (Rutschenturm) anbauen, da führt irgendwann kein Weg mehr dran vorbei, wenn das ganze Bad mit Rutschen vollgestopft ist. Schließlich können sie doch nicht nach und nach alle Rutschen abreißen und ersetzen (als nächstes wäre dann der Looping dran). Das wäre doch schwachsinnig.
    Wo soll der Storm Chase (bin ja sehr gespannt, wie das aussieht) überhaupt stehen?
    Gleich drei neue Rutschen auf einmal wären doch eigentlich eine gute Gelegenheit für einen Anbau des Gebäudes.

    Eine Magic Eye hat einen normalen ovalen Querschnitt, die X-Tube hat zusätzlich schräge Seitenwände in den Kurven, sodass man mehr schaukelt.
    Ich schätze, nach dem Green Kick wäre der nächste Schritt eine dieser mittelschweren Standard-Turborutsche mit Falltür, die ja momentan ziemlich oft gebaut werden, etwa im Badkap Albstadt oder in der Dünentherme St.-Peter-Ording. Aber mit ein wenig Überwindung kannst du auch gleich auf den Kölner Looping.