Beiträge von Otto Normalrutscher

    http://www.aquapark-kohoutovice.cz


    Ich hab mal wieder einen Bericht. Wer nicht so viel lesen will, dem schreibe hier einfach schon mal: Die Schwimmhalle in Brünn lohnt sich nicht.


    Der sogenannte Aquapark Kohoutovice ist ein kleines Stadtbad in Brno (Brünn), der zweitgrößten Stadt Tschechiens. Nachdem ich mir die Stadt angesehenen habe, war es Zeit für einen Abstecher ins Bad. In der Nähe des "Aquaparks" liegt die Bushaltestelle Glinkova.



    Die Beckenausstattung ist Standard: 25-m-Becken, Whirlpool und ein Erlebnisbecken mit Spritzpilz, Sprudelliegen und durchschnittlichem Strömungskanal. Das Kinderbecken ist sehr mager ausgefallen.



    Zudem gibt es ein Dampfbad und gegen Aufpreis eine (ja, nur eine) Sauna.


    Das Wasser könnte gern etwas wärmer sein.
    Das Bad ist sehr sauber, die Architektur ist modern und steril. Gestalterisch hätte man da mehr draus machen können. Ich fand es nicht so schön und teilweise recht eng.


    Ungewöhnlich ist nur der Rutschenturm, und zwar von innen. Als ich den betreten habe, war ich sehr überrascht. Das Treppenhaus ist ein Gewirr aus eisernen Gittern, Röhren und Treppenstufen - wie an Bord eines altertümlichen Raumschiffs, mehr noch als im alten Rutschenturm im Kristall Palm Beach. Ganz anders als der Rest des Bades also. (Leider habe ich davon kein Foto.)


    Die Rutsche ist eine rote Röhre von Boer mit Flachwasserauslauf. Sie ist zwar recht schnell, aber schlecht verfugt. Das tut selbst in unsportlicher Rutschhaltung weh. Spaßfaktor gleich null.



    Über den Turm gelangt man auch auf das Dach, wo man im Sommer in einem Freibadbecken baden kann.


    Fazit: Lohnt sich nicht, höchstens akzeptable Nahversorgung für Sportler und Entspanner. Wer in Brno ist, sollte lieber etwas mehr Geld ausgeben und ein paar Kilometer weiter ins Aqualand Moravia fahren.

    Gestaltung: 2
    Größe: 2
    Beckenvielfalt: 2
    Hygiene: 1
    Temperatur: 2
    Rutschen: 1
    Umkleiden: 4
    Personal: 2
    Eintritt: 2
    Gesamt: 2


    Ich habe einen neuen Geheimtipp in Tschechien: Das Stadtbad von Jablonec.
    Jablonec nad Nisou liegt in der Nähe von Liberec, etwa eine halbe Stunde mit der Straßenbahn. Als ich im Internet ein Bild der Rutschen gesehen habe, dachte ich: Da muss ich hin.


    Wie im Stadtbad vom Liberec ist der Umkleidebereich das größte Manko. Es gibt keine Kabinen, nur uralte Schließfächer aus Holz. Diese wurden technisch aufgerüstet, sodass man sie mit einem Chiparmband verschließen kann, was ziemlich skurril anmutet.
    Immerhin ist alles sehr sauber.



    Von den Duschen aus gelangt man auch zu einem Dampfbad. Das liegt allerdings nicht mitten im Durchgang, sondern ganz versteckt in der hintersten Ecke - ich hätte es fast übersehen.
    Der Saunabereich öffnet unter der Woche erst nachmittags. Ob er im Preis inkludiert ist, hat sich mir auf der Website nicht ganz erschlossen.


    Es gibt Tarife für 1,5 Stunden, 3 Stunden und 5 Stunden. 1,5 Stunden kosten weniger als 5 Euro, danach wird es etwas teurer als in vergleichbaren tschechischen Bädern (6, 7 oder 8 Euro je nach Preisklasse). Zuerst hat mich verwirrt, dass die Preise an Werktagen nicht etwa günstiger, sondern teurer sind als an Feiertagen und am Wochenende.


    Als ich das Bad aber betreten habe, erschien mir der kleine Aufpreis sogar angemessen. Wer schon immer mal ein Spaßbad ganz für sich allein haben wollte, der sollte dieses Bad unter der Woche besuchen. Es befanden sich mit mir genau drei Personen im Bad, und die hielten sich anfangs nur im Schwimmbecken auf. Trotzdem waren alle Attraktionen (bis auf den Wellenball) in Betrieb. Das war fast schon ein bisschen geisterhaft.


    Im Sportbereich stößt man auf ein Schwimmerbecken (25 m, acht Bahnen, Startblöcke). Daneben liegt ein Lehrschwimmbecken bzw. Kinderbecken mit zwei unterschiedlichen Wassertiefen, einem Wasserpilz und einer dieser Schlangen-Kinderrutschen. Die Luft ist etwas zu kühl für meinen Geschmack.



    Hinter einer Glaswand liegt der Erlebnisbereich. Im verschlungenen Erlebnisbecken befinden sich ein langer, flotter Strömungskanal, Sprudelliegen, Schwalldüsen, Sprudler und ein Wasservorhang, der aus einer Metallstange niederregnet.
    In einem separaten erhöhten Becken schwimmt ein Wellenball, der war jedoch außer Betrieb. Ich finde diese Dinger ja ziemlich lahm, aber der hier sah immerhin größer aus als z. B. im Nettebad Osnabrück. Die Wellen schwappen über den Beckenrand ins tiefere Becken, auch eine lustige Idee.
    Außerdem sind da noch zwei Whirlpools.
    Der Erlebnisbereich ist gelungen und bietet alles, was man so braucht. Es ist hell und sogar ein paar Steine und künstliche Pflanzen wurden platziert.



    Ich bin aber wegen der Rutschen hergefahren. Oben im Turm, in einer Höhe von 9,7 Metern, starten nämlich zwei Tunnelrutschen von Kanab, die 2001 aufgebaut wurden. Den Abstand regeln zeitgesteuerte Ampeln.



    Bereits von außen sehen die beiden Bahnen hochinteressant aus. Die gelbe ist 74,9 Meter lang. Schon der Anfang ist recht schnell, aber nach dem steilen Jump in der Mitte wird es erst richtig lustig. Man wird wild und unkontrolliert durch die Kurven geschleudert, stößt mehrmals mit dem Rücken gegen die Begrenzung der Halbsschale und plumpst schließlich aus zwei Zentimeter Höhe (also ein eher harmloser Plumpsauslauf) ins Erlebnisbecken. Tolles Ding!



    Doch wie man auf dem obigen Foto unschwer erkennt, ist die rote noch eine Nummer schärfer. Auf der Rutschanleitung ist sogar von einer Turborutsche die Rede, auch wenn das vom Rutschentyp her natürlich nicht stimmt. Die rote Rutsche ist 58,5 Meter lang. Das Bad scheint zu wissen, was man da für ein Highlight stehen hat, denn auf der Website steht etwas von wegen, die Rutsche sei "eine Kirsche auf dem Kuschen für Rutschen-Feinschmecker". :D
    Auf dem steilen, langen Drop soll man Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreichen. Schnell ist es auf jeden Fall. Danach rast man weiter, schwingt hin und her und landet schließlich im Flachwasserauslauf, in einem Anbau neben dem Schwimmerbecken. Wow!
    Der Auslauf hat die selbe runde Form wie die Rutsche. Dadurch gerät man beim Aufstehen gerne mal ins Stolpern.



    Nach meinen bisherigen Erlebnissen in Tschechien war ich natürlich besorgt, wie auf diesen beiden wohl die Fugen aussehen. Die Antwort: Naja... es geht. Am Anfang rumpelt es nur, am Ende wird es schon unangenehm, aber Spaß kann man trotzdem haben. Eine Neubeschichtung wäre auf jeden Fall kein Fehler.


    Die beiden Bahnen erinnern etwas an die Tunnelrutschen im Aquapark Kladno, wobei Kladno dank Rutschmatten, Trichter und Multislide natürlich die bessere Rutschenanlage hat.


    Fazit: Für den anspruchsvollen Rutscher lohnt sich auf jeden Fall ein Abstecher aus der Umgebung von Liberec, auch wenn mir die geniale Edelstahlrutsche im Stadtbad von Liberec insgesamt noch besser gefallen hat. Für alle anderen ist das Bad gute Nahversorgung.

    Ich glaube, das in Seesen ist eine Cone-Slide bzw. Kegelrutsche. Manchmal werden solche Rutschen auch als (schräggestellte) Trichter bezeichnet, aber das finde ich irreführend, denn eigentlich ist das etwas ganz Anderes. Im Trichter rutscht man im Kreis, im Kegel pendelt man hin und her.

    Ach, das wusste ich gar nicht. Ich komme eigentlich aus einer kinderreichen Familie und wir wären nie auf den Gedanken gekommen, um Weihnachten in ein Spaßbad zu gehen, da haben wir auch so genug um die Ohren. Aber offenbar denken da viele anders. Interessant.


    Der Januar hingegen war unsere traditionelle Spaßbadzeit. Selbst wenn man die ganze Woche pflichtbewusst arbeitet, hat man ja Sonntags frei und um die Jahreszeit ist ja sonst nichts los und die Möglichkeiten sind eher eingeschränkt, wenn man nicht gerade in einem Wintersportgebiet wohnt. Und wir waren im Januar auch definitiv nicht die einzigen im Wonnemar. Von "gegen den Strom schwimmen" kann man da höchstens sprechen, wenn man unter der Woche fährt.

    Ist der Gutschein denn nur so kurz gültig? Oder möchtest du dem Beschenkten gleich noch einen Tipp geben, wann er fahren soll?


    Also, an Wochenenden und Feiertagen wird es oft ziemlich voll, aber an Weihnachten... da haben viele ja andere Dinge im Kopf. Ich schätze, um Weihnachten herum ist es nicht so voll wie zum Beispiel an einem gewöhnlichen Wochenende im Januar, wenn sonst nichts los ist. Dann fahren viele Leute in ein Spaßbad.


    Das mit dem "Das ist jedes Mal erneut ein richtiger Adrenalinkick, ein überwältigendes Gefühl, das ich jetzt schon wieder vermisse" kann ich aber sowas von nachvollziehen.


    Hach ja, ich auch...



    Ja gut, den blauen Wal gibts noch. Aber noch andere? Also die Auswahl ist echt klein diesbezüglich.


    Der Red Star in Köln soll auch noch heftig sein.
    Ansonsten glaube ich aber auch nicht, dass es in den Niederlanden soo viele Röhrenrutschen gibt, die ähnlich heftig sind. Das ist eben wirklich etwas Besonderes, egal in welchem Land.

    Immer noch eine schöne und hilfreiche Liste. Beim Obertshausener Trichter fehlt noch die unangenehme Bewässerung.


    Ich ergänze mal die tschechischen Trichter. Dort gibt es zwar viele Spacebowls (doppelt so viele wie in Deutschland), aber keinen, der es in die Oberliga schafft.


    1. Spacebowl im Aquaplace Prag
    +recht schnell (aber nicht rekordverdächtig)
    +gute Fugen
    +/-Standard-Verlauf


    2. Spacebowl im Aquapark Kladno
    +Matten- oder Körperrutsche
    +witziger Schlenker in der Anlaufröhre
    +/-durchschnittlich schnell
    -schlechte Fugen (mit Matte aber nicht zu spüren)


    3. Supercrater im Aqualand Moravia
    +witziger Jump ins Auslaufbecken
    +/-Reifentrichter (Doppelreifen)
    +/-durchschnittlich schnell
    -Anschieben im Trichter notwendig


    4. Spacebowl im Aquapark Olomouc
    +recht schnell
    +/-Standard-Verlauf
    -schlechte Fugen
    -Reingucken in den Trichter nicht möglich


    5. Spacebowl im Babylon Liberec
    +recht schnell
    -katastrophale Fugen


    (+Bewässerung bei allen Rutschen in Ordnung)


    Prompt sprang die Ampel auf grün, kommt mir Hawkeye und, wie ich gerade erst lese Otto Normalrutscher, ins Gedächtnis, die mir den besten Tipp für eine solche Situation gaben: [size=11pt][glow=red,2,300]Scheiß drauf[/glow]. Mit dem Gedanken bin ich geradezu zum Start gehechtet, hab mich flugs reingeworfen und noch mal kurz an der Stange hängen lassen, damit ich nicht ganz so schnell werde. Losgelassen und los gings.


    Freut mich, dass ich helfen konnte. :D



    Ich begann mit dem grünen Raubfisch, den ich in gewohnter Manier direkt liegend rutschte, denn so eine Familienrutsche kann ja so heftig noch nicht sein, oder? Ha! Weit gefehlt, bereits nach wenigen Metern wurde mir klar, dass das Ding mehr ist, als es von außen hermacht. Sehr schade, dass wir solche Rutschen nicht in Deutschland haben.


    Doch, den Blauen Wal/Typhoon im Miramar.



    Das ist sie also, die weltbekannte Trichterrutsche, die zudem die heftigste ihrer Art sein soll.


    Ich dachte, die in Neusäß ist heftiger oder gleich heftig.



    Die Übergange sind hier nicht zu spüren


    Dann haben sie die Rutsche wohl überarbeitet, bei Tuberides steht noch was von schmerzhaften Übergängen.


    Ich muss wohl auch mal ins Tikibad. Tja, wenn ich irgendwann in den Niederlanden oder in Grenznähe unterwegs bin...


    Beim Thema Theming bin ich zwiegespalten. Einerseits ist es ganz nett, aber andererseits ist das nun mittlerweile überall und wirkt in vielen Bädern mehr aufgedrängt als sinnvoll umgesetzt. Dazu eben das bereits angesprochene, Bergbau ist schon einige Jahrzehnte her, mich würde so ein Theming zumindest bei Schwimmbädern alles andere als anziehen. Dazu mag ich bei Rutschen aber auch ganz normale transluzente Röhren etwas lieber als effektvollere (die natürlich auch nicht fehlen dürfen, aber sie nehmen Überhand).


    Da bin ich anderer Meinung. Ein halbherzig thematisiertes Bad mit ein paar Pflanzen finde ich oft immer noch besser als eine vollkommen kahle Wüste aus Beton oder weißen Fliesen.

    Gestaltung: 2
    Größe: 2
    Beckenvielfalt: 2
    Hygiene: 1
    Temperatur: 2
    Rutschen: 3
    Umkleiden: 1
    Personal: 2
    Eintritt: 3
    Gesamt: 2,1


    http://www.sutka.eu


    Der Aquapalace Prag ist ja bekannt, im Aquapark Kladno bei Prag war Tuberides auch schon und zum Aquadream Barrandov haben wir hier im Forum auch irgendwo einen Bericht – aber kennt eigentlich jemand das Aquacentrum im Prager Stadtteil Šutka? Es wirbt mit „ungewöhnlichen Zick-zack-Rutschen“. Das macht doch neugierig!


    Das Bad liegt am Rand eines steilen, grasbewachsenen Abhangs. Diese Landschaft trägt den Namen Troja. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf Prag.


    Von der U-Bahn-Station Kobylisy braucht man zu Fuß etwa 17 Minuten. Für Lauffaule fährt ein Bus.



    Schon 1987 wurde an der Stelle eine Schwimmhalle geplant, aber nach der Wende kam es zu langwierigen Rechtssteitigkeiten darüber, wer das Grundstück bekommen soll, und der Bau verzögerte sich ebenfalls. Deswegen wurde das Aquacentrum erst 2012 fertiggestellt.



    Eine Stunde und zwanzig Minuten kosten 125 Kronen (5 Euro). (In Tschechien werden zur Eintrittsdauer oft zwanzig Minuten zum Umziehen dazugerechnet, das steht nicht unbedingt in der Preistabelle.) Jede Minute Zeitüberschreitung kostet 1,5 Kronen (6 Cent). Eine Tageskarte kostet 350 Kronen (14 Euro). Man bezahlt die Saunalandschaft (zumindest laut Preistafel) auch gleich mit. Die Preise sind liegen damit für Tschechien über dem Durchschnitt. Eine Tageskarte brauch man hier aber nicht unbedingt.
    Unter der Woche öffnet der Erlebnisbereich oft erst um 14 Uhr.


    Die Umkleiden sind groß und sauber. Schränke werden wie üblich mit dem Chiparmband abgeschlossen.
    Man merkt, dass das Bad noch nicht so alt ist. Ich hätte es sogar auf noch „jünger“ als 2012 geschätzt. Alles ist sauber und die Architektur ist modern. Es gibt keine richtige Thematisierung, aber es dominieren die Farben gelb und orange. Auf jeden Fall sehr angenehm.



    Neben den Duschen befindet sich ein Dampfbad. Über eine Treppe geht es hoch zum Saunabereich in der ersten Etage. Weil ich den ja nun schon mitbezahlt habe, habe ich dort auch mal vorbeigeschaut. Ganz ohne Aufpreis geht das dann allerdings doch nicht: Aus hygienischen Gründen darf man in der Sauna kein eigenes Handtuch benutzen, sondern muss sich ein dünnes Handtuch vom Aquacentrum mieten. Das kostet 30 Kronen (1,2 Euro).
    Der Saunabereich ist spiegelverkehrt aufgebaut. Es gibt zwei identische Saunen mit einer Temperatur von 85 Grad und zwei identische Kaltwasserbecken auf dem Dach. Das liegt daran, dass die Sauna an manchen Tagen komplett nach Geschlecht getrennt wird.
    Allzu groß ist der Bereich also nicht, aber dafür dank der strengen Hygienevorschriften sehr sauber und entspannend.


    Zurück nach unten. Im Sportbereich befindet sich ein Kursbecken in einem saparaten Raum und ein sehr großes 50-m-Becken mit Startblöcken. Leider ist die Luft hier recht kalt. Ich bin nur schnell fröstelnd durchgelaufen.



    Der Erlebnisbereich ist dagegen angenehm temperiert.
    Obwohl die Fläche hier nicht größer als z. B. im Aquapark Kladno ist, fühlt man sich nicht eingeengt. Die Atmosphäre ist sehr angenehm. Das liegt an den vielen Fenstern, den warmen Farben und daran, dass die Beckenlandschaft so verschachtelt und durchdacht auf zwei Ebenen aufgebaut ist.
    Die obere Ebene dient eher der Entspannung. Dort befinden ein großer warmer Whirlpool und ein warmes Becken mit einer Schwallbrause, Sprudelliegen und einer Poolbar (geschlossen).
    Die untere Ebene ist auf Erlebnis ausgelegt. Dort gibt es vor allem ein Erlebnisbecken, das zugleich als Rutschlandebecken dient. Eine kleine Düse an der Wand spritzt alle Besucher im weiten Radius nass. Der Strömungskanal ist relativ langsam, die Schaukelbucht bzw. das Selfmade-Wellenbecken in der Mitte ist recht groß. Wenn die Wellen überschwappen, landen sie nicht im Rest des Beckens, sondern bleiben als kalte Pfützen auf der „Flieseninsel“ liegen. Das ist das Einzige, was an der Beckenlandschaft nicht ganz durchdacht ist.



    Eine Anmerkung zur tschechischen Sprache: Das Wort tobogán bedeutet Wasserrutsche, klar. Das Wort skluzavka bedeutet dagegen einfach nur so viel wie Rutsche. Wenn ein Erlebnisbad schreibt, es habe eine skluzavka, kann das alles Mögliche bedeuten: Eine Kinderrutsche, eine Breitrutsche, eine Multislide oder sogar eine kleine Freefall. Meistens irgendwas Offenes ohne Kurven.


    Das Aquacentrum wirbt damit, zwei tobogány und drei skluzavky zu haben. Die skluzavky führen indoor von der oberen Ebene in die untere.
    Die erste skluzavka ist eine blaue Breitrutsche ohne Wellen. Dort ergießt sich überschüssiges Wasser vom oberen ins untere Becken. Die Rutschoberfläche fühlt sich rau an. Das Ding ist lustig, man saust schön schnell abwärts und taucht tief ins Wasser ein. Wie die alte Breitrutsche in Linstow, nur vielleicht nicht ganz so steil.


    Die zweite skluzavka ist eine gelbe Freirutsche, die offenbar aus demselben rauen Material wie die Breitrutsche modelliert wurde. Der Start hat eine Uhr. Die Bahn beschreibt im Prinzip nur eine lange S-Kurve und ist 30 bis 40 Meter lang, schätze ich mal.



    In der zweiten Hälfte nimmt man durchaus Fahrt auf, macht Spaß. Am Ende landet man per Plumps im großzügigen, separaten Auslauf. Witziges Ding.


    Die dritte skluzavka ist eine Breitrutsche für Kleinkinder, eine Mini-Version der blauen Breitrutsche. Das Kinderbecken ist generell eine Mini-Version der Beckenlandschaft, denn es hat auch zwei Ebenen (mit einer Rutsche dazwischen). Das obere Becken hat einen Kippeimer und eine Art Riesen-Wasserhahn.



    Im Rutschenturm starten schließlich die tobogány. Die beiden Röhren sind laut Rutschanleitung 74 m lang, 9,5 m hoch und stammen von Sportakzent. Ich vermute allerdings, dass sie wie die Rutschen im Aquapalace eigentlich von Polin sind.
    Der Rutschenturm ist sehr dick und ungewöhnlich konstruiert. Die Rutschen befinden sich nämlich zur Hälfte drinnen im Turm (die gelbe am Anfang, die rote am Ende) und zur Hälfte draußen.



    Die gelbe Röhre vollführt einen flachen Jump, einen Linksbogen durch den Turm, einen Richtungswechsel und durchbricht die Wand. Dann wird man eine lange Helix hinabgesaugt und zum Schluss gibt es noch eine Gerade.
    Die Röhre ist zwar nicht lichtdurchlässig, aber durch die großen Lichtspots wird es nie richtig dunkel.
    In der Helix wird man zwar ganz flott, aber unter einer „ungewöhnlichen Zick-zack-Rutsche“ habe ich jetzt etwas mehr erwartet.



    Die rote Black Hole macht draußen einen recht steilen Rechtsbogen, führt nach einem Richtungswechsel in den Turm…


    ...und vollführt dort eine Linkshelix und die finale Gerade.
    Hier wechseln sich mehrmals kurze dunkle Abschnitte und bunte Tageslichtringe (Sind die nicht typisch Polin?) ab. Die Lichteffekte sind wirklich nicht besonders abwechslungsreich, aber immerhin ist diese Röhre noch ein ganzes Stück schneller als ihr gelber Kollge.



    Am Ende münden beide Röhren per Plumps ins Erlebnisbecken. Dort kann man die anderen Gäste nassspritzen.
    Obwohl drei Rutschen in dieses Erlebnisbecken münden, hatte ich nie das Gefühl, dass Kollisionsgefahr bestand. Wer immer das Bad geplant hat, er war sehr clever.



    Die beiden Rutschen sind zwar relativ schnell, besonders die rote, aber einen richtig ungewöhnlichen Zick-zack-Verlauf haben sie dann doch nicht. Außerdem sind die Lichteffekte nicht sehr abwechslungsreich und die Fugen sind schlecht verarbeitet und zwicken am Rücken. Zwar noch nicht ganz so katastrophal wie etwa im Babylon Liberec, aber doch so, dass ich nach ein paar Runden die Lust verloren habe.


    Fazit: Wer ein kleines gemütliches Bad sucht, um in Prag ein Stündchen zu entspannen, ist hier sicherlich goldrichtig. Wer aber gute Rutschen braucht, ist im Aquapalace oder im Aquapark Kladno viel besser aufgehoben.

    Wenn man die Bahnteile austauscht und den Verlauf beibehält, wäre es ja keine "richtige" Promoplast-Rutsche mehr, auch wenn es die Rutsche an sich vielleicht aufwertet. Das wäre schade, da es nur noch so wenige Rutschen von Promoplast gibt.
    Den durchschnittlichen Badegast interessiert das natürlich eher weniger, sondern nur uns Freaks. :D

    Ich fand die Rutschen auch sehr angenehm zu rutschen und finde eine Neubeschichtung nicht notwendig. Aber immerhin machen sie was und lassen die Dinger nicht verkommen, besser zu viel als zu wenig.
    Vielleicht könnte man mal etwas für das optische Erscheinungsbild der Rutschen tun. Wenn transluzente Rutschen von außen angemalt werden, sieht das von innen immer so dreckig-fleckig aus. Ich weiß aber auch nicht, wie man das ändern könnte, ohne die Bahnen komplett auszutauschen, und so wichtig ist es nun auch nicht.

    Vor Kurzem war ich wieder im Aquapalace. Die wichtigste Neuigkeit:
    Die X-Tube wurde technisch aufgerüstet. Am Start befindet sich ein Auswahlbildschirm, bei dem man zwischen (wenn ich mich richtig erinnere) acht Themen auswählen kann, die durch tschechische und englische Wörter und kleine Bilder dargestellt werden, zum Beispiel eine Rakete, eine Spirale oder Regenbogen. Die Auswahl beeinflusst die bunten Lichter auf den ersten beiden Geraden (wenn ich mich richtig erinnere) in der Rutsche, die sich je nach Thema in als blinkende Punkte, drehende Ringe etc. bewegen. Die Rutsche ist jetzt viel dunkler als vorher.
    Außerdem wird zu Beginn der Rutschfahrt ein Soundeffekt abgespielt, und zwar immer eine Fanfare. Die Musik ist natürlich nicht so ausgeklügelt wie im Europabad Karlsruhe, dafür aber viel, viel besser zu hören.
    Natürlich gibt es noch aufwändigere High-Tech-Rutschen, aber trotzdem hat mir die aufgerüstete X-Tube gut gefallen, ganz klar eine Bereicherung für das Bad und bisher einzigartig in Tschechien.


    Bei der Finanzierung der X-Tube-Aufrüstung hat offenbar der neue Hauptpartner des Aquapalace geholfen, die Skupina CEŽ (CEZ Group), eine Firma für erneuerbare Energien. Zumindest schließe ich das daraus, dass die X-Tube nun mit Werbung der CEZ bedruckt ist. Die bunten Fische und der orange Schriftzug stören allerdings kaum, sie passen ziemlich gut zur Rutsche - viel angenehmer als all die andere aufdringliche Werbung im Bad, etwa die hässliche Corny-Werbung am Trichter.
    Apropros Corny: Am Ausgang bekamen alle Badegäste einen Corny-Müsliriegel geschenkt. Das ist schon eher eine Form der Werbung, mit der man mich erreicht. :D


    Meine weibliche Begleitung hat bemängelt, die Ausläufe der Polin-Rutschen (insbesondere bei der Kamikaze und den Mini-Freefalls) seien zu tief befüllt, sodass ihr das Wasser sonstwo reingeschossen ist.