Beiträge von Otto Normalrutscher

    Seit ich von Mecklenburg nach Südniedersachsen gezogen bind, ist mein Umland rutschentechnisch deutlich abwechslungsreicher geworden. Es gibt eine Menge kleiner Bäder mit interessanten Rutschen, auch einige moderne Themingrutschen, selbst Herford ist nicht weit. Es werden sogar, kaum zu glauben, manchmal neue Rutschen gebaut.


    Weiter im Norden wird es dann in der Tat öder.

    Im Bremer Umland kenne ich mich nicht ganz so gut aus, aber in Bremerhaven, das im Prinzip auch zu Bremen gehört, gibt es auch noch eine gute Black Hole. Die Steilrutsche im Stadionbad habe ich im Sommer ausprobiert und fand sie echt toll, so schlecht kam mir ihr ihr Zustand gar nicht vor, wenn man bedenkt, dass sie draußen steht.

    Gestaltung: 2

    Größe: 2

    Beckenvielfalt: 3

    Hygiene: 1

    Temperatur: 3

    Rutschen: 2 (doppelt)

    Umkleiden: 2

    Personal: 1

    Eintritt: 2

    Gesamt: 2,0


    Ich war im Sommer in den Niederlanden unterwegs und wollte auch gern ein bisschen rutschen. Leider scheiterte das meist an den eingeschränkten Öffnungszeiten der Bäder. Doch dann übernachtete ich sogar direkt neben einem Freibad und dachte mir: Das schaust du dir jetzt aber an. Oh, es ist schon geschlossen! Na, dann eben morgen früh.

    Das Freibad steht in Papendrecht (bei Dordrecht, nicht weit von Rotterdam) und gehört zu einem Sportkomplex, der einfach nur Sports heißt. Ein Sport-Hallenbad ist auch dabei, das war aber gerade nicht geöffnet. Mich hat aber sowieso vor allem das Freibad interessiert.


    Es hat ein großer Schwimmerbecken zum Bahnenziehen mitsamt Sprungturm. Das Nichtschwimmerbecken ist auch relativ groß, hat aber leider keine wirklichen Attraktionen. Dafür gibt es eine große Fläche mit bunten Figuren und Torbögen, die alle auf Knopfdruck zu spritzen beginnen. Dort haben auch größere Kinder ihren Spaß. Daneben liegt noch ein Plantschbecken.


    Die beiden Rutschen waren zunächst nicht eingeschaltet, weil eh nur Bahnenzieher da waren. Als wir danach fragten, wurden die Rutschen für uns angestellt. Die eine ist gelb-blaue ist eine ziemlich normale Breitrutsche ohne Welle. Die andere ist eine dreibahnige Multislide mit zwei Steilstücken. Die fand ich ziemlich cool, man nimmt ordentlich Fahrt auf. Beide Rutschen haben einen spaßigen Plumpsauslauf ins Nichtschwimmerbecken. Die Fugen zwicken ein bisschen, doch das ist bei solchen Rutschen nicht so schlimm. Falls es zu unangenehm wird, kann man sich ja hinsetzen und ist trotzdem noch recht schnell.


    Mir hat das Freibad gut gefallen, aber irgendwann haben wir es dann doch lieber verlassen, denn es war noch Morgen und ziemlich kalt.

    Für Rutscher, die in der Nähe unterwegs sind, lohnt sich ein Abstecher zur coolen Multslide. Für Schwimmer ist das Bad auch geeignet und Familien können die Rutschen und den schönen Wasserspielbereich nutzen. Nur dem Nichtschwimmerbecken fehlen ein paar Attraktionen.

    Neulich bin ich mit der Bahn von den Niederlanden nach Deutschland gefahren. An der Grenze wollte ich das Twentebad in Hengelo besuchen. Das Erlebnisbad schloss an diesem Tag unter der Woche schon um 14 Uhr, ich hatte also nicht viel Zeit. (Seufz, niederländische Öffnungszeiten halt.)

    Als ich vor dem Gebäude stand, klappte mein Mund auf. Ich rechnete mit einer alten Röhren- und einer kleinen Freirutsche, wie es noch im Tuberides-Bericht steht. Stattdessen erhob sich hinter dem Gebäude ein großer blauweißer Cone und darunter eine neue rote Rutsche. Dass dort neue Rutschen gebaut wurden, stand hier im Forum nur auf Niederländisch, deswegen hatte ich nichts davon mitbekommen.

    An der Kasse fragte ich auf Englisch, ob die Rutschen geöffnet wären. Den Menschen dort war das Wort "slides" allerdings nicht geläufig, sodass wir uns nur mit einiger Mühe und einiger Handgesten verständigen konnten.


    Zur Zeit werden wohl gerade die Umkleiden umgebaut. Deshalb musste ich mich in einem kalten, provisorischen Containerding mit nassem Boden umziehen. Das war nicht so schön. In die Schließfächer sollte man laut Aufschrift eine Munt (vermutlich Münze) einwerfen. Als ich das tat, funktionierte es aber nicht. Ein netter Mitarbeiter holte sogleich einen Plastikchip. Den hatten sie wohl vergessen, mir an der Kasse zu geben.


    Die Schwimmhalle erinnert ein bisschen an das Topas-Bad, obwohl sie viel heller und freundlicher und auch nicht so laut war, schließlich war es unter der Woche. Die hohe Kletterwand am 25-m-Becken war geschlossen. Dort zogen ein paar Leute ihre Bahnen. Das Nichtschwimmerbecken hat extrem viele Kippeimer. Wenn man nicht ständig Wasser ins Gesicht kriegen will, wird das Schwimmen dort zu einer spannenden Herausforderung.


    Im Grund hatte ich das Nichtschwimmerbecken und die Rutschen komplett für mich. Beide Rutschen stammen laut der Anleitung von einem Hersteller namens "goH2O". Am Start beider Bahnen kann man zwischen den Effektprogrammen Rot, Grün, Blau und Multicolor (Farbwechsel) auswählen.

    Die untere, rotweiß gestreifte Rutsche ist eine White Hole. Besonders schnell und lang ist sie nicht, dafür hat sie aber Touchpoints in Form von Händen. Ich weiß nicht, wie viele es insgesamt sind, aber mindestens 20 - so viele habe ich maximal erwischt. Vielleicht waren das alle. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass noch so viel mehr auf die kurze Röhre passen. Die Röhre hat auch eine Zeitmessung.

    Die Auswahl der Effekte beeinflusst die Farbe der Touchpoints. Das hat meistens funktioniert. Sie sollte wohl auch die Farbe der blinkenden Lichtspots und die Geräuscheffekte beeinflussen, aber das hat nur funktioniert, wenn ich auf "Rot" gedrückt habe. Da waren dann irgendwelche Racing- oder Windgeräusche (schwer zu sagen).


    Die blauweiße Coneslide wird ebenfalls als Körperrutsche genutzt. Hier hat der Druck auf die Auswahlknöpfe überhaupt nichts bewirkt, soweit ich erkennen konnte. Der Kegel ist deutlich größer als bei den Coneslides in Deutschland. Leider ist die Röhre vor dem Cone extrem flach, es gibt überhaupt kein richtiges Steilstück. Deswegen bin ich im Kegel nur kurz gependelt und dann... liegen geblieben. Die ersten beiden Male musste ich mich anschieben, um den Kegel wieder zu verlassen. Erst beim dritten Versuch mit so sportlicher Rutschhaltung, wie es mir nur möglich war, habe ich es geschafft, aus dem Kegel herausgespült zu werden. Die restliche Strecke ist etwas schneller, aber auch nichts Besonderes. Beide Rutschen enden in einem Flachwasserauslauf.


    Der Hersteller goH2O hat mich insgesamt nicht überzeugt. Die Rutschen sind weder besonders schnell noch besonders lang, die Effektauswahl funktioniert überwiegend nicht und die Fugen zwicken deutlich am Rücken, obwohl es ziemlich neue Rutschen sind. Lediglich die Jagd auf die Touchpoints macht Spaß (was inzwischen aber auch kein Alleinstellungsmerkmal mehr ist) und der große Cone ist erst einmal eindrucksvoll.

    Auch bei den Effektrutschen von Klarer und Aquarena funktioniert manchmal etwas nicht, aber zumindest kann man sagen, dass die fertigen Rutschen überwiegend funktionieren (und besser verfugt sind).


    Deshalb finde ich nicht, dass sich das Twentebad für Rutscher lohnt. Der Rest des Bades ist halt ein Sportbad. Durch Kletterwand und Kippeimer wird es zwar deutlich aufgewertet, aber dafür lohnt sich natürlich auch keine lange Anreise.


    Die Tuberides-Bewertung ist nicht mehr ganz aktuell. Ich würde den Rutschen eine 3 statt einer 2 und der Temperatur eine 3 statt einer 1 (jedenfalls, solange der Umbau noch läuft) geben.

    Da ist tatsächlich ein ziemlicher Widerspruch in Text und Bild. Das oben ist niemals eine Turborutsche und sieht der alten überhaupt nicht ähnlich. Eigentlich hat die obere Rutsche eher Ähnlichkeit mit der alten Black Hole als der alten Turbo, während die unteren Rennrutschen zumindest dem Durchmesser nach Turborutschen sind. Drei Turbos in einem Turm wären vermutlich auch nicht so sinnvoll, aber es ist schade, dass die alte weichen muss.

    Im Artikel steht noch etwas von einem innovativen LED-Lichtprogramm. Ich kenne von Polin-Rutschen fast nur dieselben bunten Daylight-Ringe und weißen Punkte, aber bei diesen Rutschen kann man wohl zumindest etwas mehr erwarten.

    Ich habe den Eindruck, Polin macht sich gerade in Deutschland breit. Wollen die Bäder Geld sparen oder wieso setzen die darauf?

    Das stimmt, solch ein Bautagebuch ist was Feines.

    Allerdings würde ich "Neuigkeiten über Webpräsenz" trotzdem nicht ebenso schwer gewichten wie die anderen Kategorien. Gerade für Leute, die den Park zum ersten Mal besuchen, ist das nicht so relevant. Die haben genug zu tun, sich zu informieren, was es generell so gibt.


    Ich bin nicht mal sicher, ob mit "Instagram" nicht möglicherweise gemeint ist, ob der Wasserpark gute Fotospots für die Gäste bietet. (Auch da könnte ich nicht nachvollziehen, wieso das so stark ins Gewicht fallen sollte.)

    Die scheinen ja durchaus etwas genauer recherchiert zu haben als andere Zeitungen. Dass auch kleinere Parks wie der Aquapark Wroclaw vorkommen und nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Erding und das Tropical Islands, spricht für den Test.

    Aber wieso werden bei solchen Berichten die Kristallbäder immer übersehen? Egal ob deutschland- oder europaweiter Vergleich: Man kann sich stets darauf verlassen, dass Erding und Weinheim und Stein nicht.


    Und was genau soll "Instagram" als Kategorie über die Qualität des Wasserparks aussagen?

    Selbst wenn man zusammenstößt - das ist doch nur eine Reifenrutsche, und vermutlich auch keine extrem schnelle. Das wäre doch nicht so schlimm, bei älteren Reifenrutschen, Crazy River o. ä. ist das sogar ganz normal und gehört zum Erlebnis dazu, ähnlich wie bei einem Autoscooter. (Den Rand werden sie ja wohl so sichern, dass ohnehin niemand rausfallen kann.)


    Das mit den Baumwipfeln klingt toll, ein Baumwipfelpfad als Rutsche - wieso gibt es das nicht öfter?

    Die Meldung hat mich wirklich überrascht. Ich habe noch nie ein derart volles und chaotisches Bad erlebt, in dem die Bademeister so wenig Kontrolle haben (auch wenn sie sehr freundlich waren und sich wirklich Mühe gegeben haben, das lag eher an den Gästen) und die Treppe im Rutschenturm regelmäßig zu einem Wasserfall wird. Einmal und nie wieder, dachte ich mir, auch wenn die Rutschen gar nicht so schlecht waren.

    Und ausgerechnet dieses Bad bekommt den ersten Trichter mit Falltür? :O

    Dann muss ich wohl doch irgendwann noch mal hin.

    Falls das denn wirklich so realisiert wird. In irgendeinem Bad, ich glaube in Albstadt, wurde doch schon mal eine Trichterrutsche mit Falltür angekündigt, und dann wurde es doch nur eine ganz normale Turbo mit Falltür von Aquarena.

    Die Rutsche soll 17 Meter hoch starten und fünf Bergaufstrecken haben. Die Rutschenteile stammen von einer kanadischen Firma. Zudem soll es draußen einen neuen Kinderbereich und "ruhige und wilde Flüssen" (gemeint ist wohl eher Strömungskanal als Wildwasserbach) geben.


    Die Rutsche ist sicher eine coole Ergänzung, aber das Bad sollte sich auch noch ein paar Rutschen mit besserer Kapazität zulegen, zum Beispiel eine Wildwasserbach oder eine Rennrutsche.

    Letztes Wochenende war ich in Braunschweig unterwegs und bin dabei auch in der Wasserwelt Braunschweig baden gegangen.



    Nach der Lektüre des durchwachsenen Tuberides-Urteils war ich positiv überrascht. Das Bad ist ein kompaktes Stadtbad mit allem Nötigen für kleines Geld. Der 90-Minuten-Tarif ist echt günstig und auch ausreichend, um ein bisschen zu schwimmen und zwei echt schnelle Rutschen von Aquarena zu rutschen, eine Reifenröhre und eine Turbo. Die Reifenrutsche darf nur noch mit schweren Einzelreifen genutzt werden.

    Die Kritikpunkte von Tuberides waren, dass

    a) viele Spinde nicht funktionieren. Entweder hatten wir Glück oder es wurde nachgebessert, jedenfalls funktionierte bei uns alles.

    b) die Temperatur zu kalt ist. Das stimmt schon, es hätte ruhig wärmer sein können. Es war allerdings noch okay, da kenne ich schlimmere Bäder.



    c) Die Gestaltung zu karg und das Bad zu dunkel ist. Das stimmt auch, es handelt sich um eines dieser modernen Betonbäder wie z. B. auch das Blu Potsdam. Das grüne Glas an den Umkleiden fand ich ganz schick, aber im Badbereich war zum größten Teil Beton zu sehen. Auch hier versucht man aber offenbar, etwas zu ändern. Zum einen wurden einige zusätzliche Pflanzen aufgestellt. Vor allem aber hat man beide Rutschenstarts in eine Felslandschaft eingebettet, die in ein Wandbild auf dem Beton übergeht, das einen Wasserfall und Bachlauf im Dschungel zeigt. Auch eine Zwischenetage des Treppenhauses hat noch solch ein Wandbild bekommen. Das sieht wirklich toll aus und hat mich in diesem Bad völlig überrascht. Die Rutschen selbst sind ja nicht thematisiert, sondern einfach nur durchsichtig blau, was ich jetzt an sich nicht so spannend finde, auch nicht aus Nostalgiegründen, aber gestört hat es mich auch nicht.



    Langfristig könnte man ja mal in Angriff nehmen, weitere Betonwände im Bad so anzumalen. Dann hätte man irgendwann aus einem sehr hässlichen ein besonders schönes Bad gemacht. Auch jetzt kann ich die Wasserwelt Braunschweig aber durchaus weiterempfehlen.

    Ach ja, die Rutschen in der Göttinger Eiswiese wurden inzwischen wiedereröffnet und renoviert anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Eiswiese. Die Fugen sind jetzt top, sogar auf der Reifenrutsche. Man rutscht auf der Turbo zwar manchmal noch ein bisschen neben dem Wasserfilm, aber insgesamt ist sie nun viel angenehmer.


    Für mich waren es die Berichte, die Tuberides bei mir ins Rampenlicht gerückt haben. In Verbindung mit den vermeintlich "unwichtigen" Bildern (Außenansicht, Foyer, Umkleiden, Duschen, etc.), die man sonst auf keiner Homepage sieht, haben sie bei mir immer sehr viel Interesse erzeugt.


    Besonders interessiert haben mich dabei immer Bäder in Deutschland oder dem angrenzenden Ausland. Beides wurde - proportional betrachtet - in den letzten 1-2 Jahren deutlich seltener veröffentlicht.


    In Anbetracht des (internationalen) Erfolgs kann ich es irgendwo nachvollziehen, dass Tuberides derzeit (gefühlt) zu 99% auf Videos setzt. Berichte kosten viel Zeit und bringen kaum Profit. Dennoch würde ich mich freuen, wenn es wieder häufiger Berichte und Bilder aus "heimischen" Bädern zu sehen gäbe.


    Dem kann ich nur beipflichten. Ich lese eigentlich lieber einen ausführlichen Bericht, als mir zehn Videos mit kurzer Videobeschreibung anzuschauen. Aber damit bin ich wohl in der Minderheit. Die Berichte sind deutlich ausführlicher und (so mein Eindruck) kritischer als die von Rutscherlebnis.

    Hier noch drei weitere Bäder:


    Leinebad in Leinefelde


    In dieser Stadt liegt die Quelle der Leine, also hat man auch das städtische Bad nach dem Fluss benannt.
    Es handelt sich um eine gemütliche kleine bunte Schwimmhalle. Im Zentrum steht natürlich das obligatorische Schwimmerbecken. Dahinter geht es ins Außenbecken, wo man eine schöne Aussicht auf die Berge des Eichsfelds hat. Der Kleinkinderbereich ist schön als Burg gestaltet. Das Erlebnisbecken ist hingegen etwas klein ausgefallen und bietet eigentlich nur Massagedüsen, außerdem wird ein Teil davon vom Rutschenauslauf beansprucht. Daneben steht ein großer Whirlpool.



    Das Leinebad hat eine klassische Black Hole von Klarer. Von außen ist sie kunterbunt, von innen mit Oldschool-Lichteffekten ausgestattet: mit Lauflichtringen und einem Sternenhimmel. Der Großteil der Rutsche ist jedoch dunkel.
    Am Anfang gibt es eine lange Gerade, auf der man viel Fahrt aufnimmt. Dann ist man entsprechend schnell unterwegs, bevor man per Sofauslauf im Erlebnisbecken landet. Lustiges Ding!



    Aloha Aqualand in Osterode am Harz


    Das Bad liegt ganz in der Nähe des Bahnhofs, durch die Fensterfront kann man die Regionalbahnen dicht vorbeifahren sehen. Der Beckenbereich beschränkt sich momentan auf ein Erlebnisbecken mit Sprudelliegen, Schwallbrausen und einem Strömungskanal mit schnellen Düsen, zwischen denen zu viel Abstand herrscht. Ach ja, und ein kleines Außenbecken war da auch noch.
    Der Sportschwimmerbereich wird nämlich gerade renoviert. Dadurch kam ein wenig Baustellenatmosphäre auf. Die normalen Durchgänge in den Duschen zum Sportbecken waren verbarrikadiert und im Umkleidebereich war die Luft eiskalt. Brr!
    Im Rutschenturm startet eine Tunnelrutsche aus Edelstahl von Wiegand. Sie ist 85 Meter lang. Auch wenn es immer wieder ein besonderes Gefühl ist, auf dem Edelstahl dahinzusausen - so schnell ist sie dann doch nicht. Am Ende wartet eine Zeitmessung (nur die eigene Zeit, sonst nichts). Schön ist auch der Blick durch die durchsichtige Abdeckung auf die Zweige der Bäume.
    Auch der großzügige Freibadbereich war natürlich geschlossen. Dort steht auch eine kleine Breitrutsche von Wiegand - wirklich sehr klein, im Grunde wie die kurze Standard-Breitrutsche von Roigk, nur halt aus Edelstahl.
    Das Bad ist eigentlich nicht schlecht, gerade wenn man sich die Baustelle wegdenkt, aber irgendwie hat es mich nicht so ganz überzeugt. Am Südwestharz gibt es halt auch mehrere andere Bäder (in Seesen, Bad Lauterberg und Nordhausen), die interessantere Rutschen und (außer vielleicht in Seesen) schönere Beckenlandschaften bieten. Auf diese Konkurrenz bezieht sich womöglich auch der Slogan des Aqualands: "Aloha Aqualand. Bevor Sie woanders baden gehen."
    Tja, sorry, aber das hab ich schon gemacht. :D



    Balneon in Neustadt am Rübenberge


    Neustadt am Rübenberge liegt in der Nähe der Leinemündung, also ist das Balneon quasi das Gegenstück zum Leinebad an der Quelle.
    Die riesige Halle sieht aus der Ferne sehr imposant aus, mit dem gelb leuchtenden B und der grünen Rutsche. Wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann, war ich abends da.
    Das Bad wurde erst vor Kurzem eröffnet, und das merkt man auch. Alles ist funkelnagelneu. Die Umkleiden sind sehr groß und luxuriös.



    Das Bad sieht sehr edel und modern aus, es wurde viel mit grauem Stein gearbeitet und die Decke besteht aus bunten Platten, auf kahlen Beton wurde Gott sei Dank verzichtet. Die Becken bestehen aus Edelstahl. Ich habe mich dort wohl gefühlt. Liebe Architekten, wenn ihr ein modern-steriles Bad bauen wollt, dann bitte so (und nicht wie in Potsdam)!
    Das Bad hat ein Schwimmerbecken, ein Kursbecken und einen abgetrennten Kinderbereich. Zum Entspannen gibt es ein Nichtschwimmerbecken und ein Außenbecken. Die haben Schwallduschen und Sprudelliegen, sogar mit Nackenkissen. Was hingegen fehlt, ist ein richtiges Erlebnisbecken. Von außen hätte ich schwören können, in der riesigen Halle sei Platz dafür, aber ein Großteil des Gebäudes wird wohl vom Saunabereich beansprucht.



    Es war dort sehr leer, deshalb konnte ich ein paar mehr Fotos machen. Hier zum Beispiel ist der Start der Rutsche. Auf der anderen Seite oben im Rutschenturm befindet sich eine identische Stelle ohne Rutschenstart - hat man hier Platz für eine Erweiterung gelassen?



    Die Rutsche ist eine 70 Meter lange White Hole (oder eher Red/Yellow Hole) von Aquarena. Sie hat einen netten Startjump und ist ziemlich flott. Die Lichteffekte sind auch sehr abwechslungsreich.



    Es leuchten Pfeile, Lichtringe, verdrillte Lichtringe und lila Lichtspots. Die Lichtringe leuchten sehr abrupt auf und werden plötzlich wieder dunkel, immer zu einem anderen Zeitpunkt. Dadurch ist jede Rutschfahrt ein wenig anders, und man ist gelegentlich etwas verwirrt. Leider ist der Abschnitt mit den verdrillten Ringen zu kurz, sodass der Effekt nicht genug zur Geltung kommt.



    Richtig gut wird die Rutsche dann noch durch die erweiterte Zeitmessanlage, bei der die 30 besten Rutscher des Tages (?) angezeigt werden. Zwischenzeitlich hatte ich es auf den zweiten Platz geschafft.



    Das Bad und die Rutsche haben mich positiv überrascht. Die Mitarbeiter (an der Kasse und an den Becken) waren sehr freundlich. Ein Bademeister wollte den Rutschenturm kurz vor dem Ende der Badezeit schon schließen, hat ihn dann aber doch nochmal für mich aufgemacht. Diagnose: Herzblut vorhanden. ;)


    Alle drei Bäder sind brauchbare Nahversorgung für Sportschwimmer und Familien. Für Rutscher lohnt sich auch eine gewisse Anreise (natürlich keine allzu weite) nach Leinefelde oder Neustadt am Rübenberge.

    Gestaltung: 3
    Größe: 2
    Beckenvielfalt: 2
    Hygiene: 1
    Temperatur: 2
    Rutschen: 3
    Umkleiden: 2

    Personal: 2
    Eintritt: 2
    Gesamt: 2,2


    Langeoog ist eine wunderschöne, aber durchaus kostspielige ostfriesische Insel in der Nordsee. Den Gästen wird ein saftiger Kurbeitrag abgeknöpft. Wenn man mehrere Tage bleibt, sind im Kurbeitrag automatisch 1,5 Stunden freier Eintritt im Meerwasser-Wellenbad enthalten. Denn wie viele andere Inseln auch hat Langeoog ein eigenes kleines Erlebnisbad mit Rutsche - und selbstverständlich nur mit Salzwasser.
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    Das Bad besteht aus weißen Fliesen und macht einen etwas kahlen Eindruck. Da helfen auch die paar Feldsteine und der obligatorische Leuchtturm nicht wirklich.


    Im Wesentlichen gibt es zwei Becken. Das eine ist ein Erlebnisbecken mit einem mittelschnellen Strömungskreisel und einer Grotte. Die Grotte hat keinen Wasserfall, sondern ein Loch in der Decke, über dem sich ein Wasserbaum befindet. Dadurch wird man in der Mitte der Grotte permanent berieselt. Das ist mal eine witzige Idee. Neben dem Erlebnisbecken stehen ein paar große, warme Whirlpools.


    Der andere Teil des Bades wird von einem sehr großen Wellenbecken ausgefüllt. Dahinter gibt es noch ein kleines Kinderbecken.
    Das Wellenbecken sah eigentlich sehr vielversprechend aus, aber leider waren die Wellen an dem Tag außer Betrieb. Schade. :(
    Die Rutsche wurde ungewöhnlicherweise auf einer Insel mitten im Wellenbecken platziert. Zwischen der Insel und dem Beckenrand gibt es noch einen zweiten Strömungskanal. Dessen Düsen waren gefühlt etwas kräftiger. Leider sind sie so eingebaut, dass es dazwischen größere Bereiche ohne Strömung gibt. Außerdem braucht man eine Weile, wenn man um die Insel schwimmen will, um zurück zum Anfang des Kanals zu kommen. Bis dahin ist der Kanal oft schon wieder abgestellt.
    Die Rutsche ist eine Freirutsche von Kanab und verläuft komplett indoor. Sie hat ein paar nette Kurvenumschwünge und ein ganz gutes Tempo, allerdings ist sie ziemlich kurz und die Fugen sind auch zu spüren. Nichts Besonderes. Sie führt per Sofaauslauf in ein kleines erhöhtes Becken auf der Insel. Das überschüssige Wasser ergießt sich als Wasserfall ins Wellenbecken.
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    Fazit: Eine Anreise vom Festland nur für dieses Bad lohnt sich definitiv nicht. Auch als Tagesgast kann man seine knappe Zeit auf der schönen Insel eigentlich sinnvoller einsetzen. Wenn man länger bleibt, bekommt man den Eintritt ohnehin geschenkt (bzw. man muss ihn zwangsweise bezahlen) und macht mit einem Besuch deshalb ohnehin nichts verkehrt. Länger als 1,5 Stunden braucht man da ohnehin nicht zu bleiben.
    Es gibt jedenfalls bessere Inselbäder, das Fehmare hat mich mehr überzeugt.