Hier noch drei weitere Bäder:
Leinebad in Leinefelde
In dieser Stadt liegt die Quelle der Leine, also hat man auch das städtische Bad nach dem Fluss benannt.
Es handelt sich um eine gemütliche kleine bunte Schwimmhalle. Im Zentrum steht natürlich das obligatorische Schwimmerbecken. Dahinter geht es ins Außenbecken, wo man eine schöne Aussicht auf die Berge des Eichsfelds hat. Der Kleinkinderbereich ist schön als Burg gestaltet. Das Erlebnisbecken ist hingegen etwas klein ausgefallen und bietet eigentlich nur Massagedüsen, außerdem wird ein Teil davon vom Rutschenauslauf beansprucht. Daneben steht ein großer Whirlpool.

Das Leinebad hat eine klassische Black Hole von Klarer. Von außen ist sie kunterbunt, von innen mit Oldschool-Lichteffekten ausgestattet: mit Lauflichtringen und einem Sternenhimmel. Der Großteil der Rutsche ist jedoch dunkel.
Am Anfang gibt es eine lange Gerade, auf der man viel Fahrt aufnimmt. Dann ist man entsprechend schnell unterwegs, bevor man per Sofauslauf im Erlebnisbecken landet. Lustiges Ding!

Aloha Aqualand in Osterode am Harz
Das Bad liegt ganz in der Nähe des Bahnhofs, durch die Fensterfront kann man die Regionalbahnen dicht vorbeifahren sehen. Der Beckenbereich beschränkt sich momentan auf ein Erlebnisbecken mit Sprudelliegen, Schwallbrausen und einem Strömungskanal mit schnellen Düsen, zwischen denen zu viel Abstand herrscht. Ach ja, und ein kleines Außenbecken war da auch noch.
Der Sportschwimmerbereich wird nämlich gerade renoviert. Dadurch kam ein wenig Baustellenatmosphäre auf. Die normalen Durchgänge in den Duschen zum Sportbecken waren verbarrikadiert und im Umkleidebereich war die Luft eiskalt. Brr!
Im Rutschenturm startet eine Tunnelrutsche aus Edelstahl von Wiegand. Sie ist 85 Meter lang. Auch wenn es immer wieder ein besonderes Gefühl ist, auf dem Edelstahl dahinzusausen - so schnell ist sie dann doch nicht. Am Ende wartet eine Zeitmessung (nur die eigene Zeit, sonst nichts). Schön ist auch der Blick durch die durchsichtige Abdeckung auf die Zweige der Bäume.
Auch der großzügige Freibadbereich war natürlich geschlossen. Dort steht auch eine kleine Breitrutsche von Wiegand - wirklich sehr klein, im Grunde wie die kurze Standard-Breitrutsche von Roigk, nur halt aus Edelstahl.
Das Bad ist eigentlich nicht schlecht, gerade wenn man sich die Baustelle wegdenkt, aber irgendwie hat es mich nicht so ganz überzeugt. Am Südwestharz gibt es halt auch mehrere andere Bäder (in Seesen, Bad Lauterberg und Nordhausen), die interessantere Rutschen und (außer vielleicht in Seesen) schönere Beckenlandschaften bieten. Auf diese Konkurrenz bezieht sich womöglich auch der Slogan des Aqualands: "Aloha Aqualand. Bevor Sie woanders baden gehen."
Tja, sorry, aber das hab ich schon gemacht. 

Balneon in Neustadt am Rübenberge
Neustadt am Rübenberge liegt in der Nähe der Leinemündung, also ist das Balneon quasi das Gegenstück zum Leinebad an der Quelle.
Die riesige Halle sieht aus der Ferne sehr imposant aus, mit dem gelb leuchtenden B und der grünen Rutsche. Wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann, war ich abends da.
Das Bad wurde erst vor Kurzem eröffnet, und das merkt man auch. Alles ist funkelnagelneu. Die Umkleiden sind sehr groß und luxuriös.

Das Bad sieht sehr edel und modern aus, es wurde viel mit grauem Stein gearbeitet und die Decke besteht aus bunten Platten, auf kahlen Beton wurde Gott sei Dank verzichtet. Die Becken bestehen aus Edelstahl. Ich habe mich dort wohl gefühlt. Liebe Architekten, wenn ihr ein modern-steriles Bad bauen wollt, dann bitte so (und nicht wie in Potsdam)!
Das Bad hat ein Schwimmerbecken, ein Kursbecken und einen abgetrennten Kinderbereich. Zum Entspannen gibt es ein Nichtschwimmerbecken und ein Außenbecken. Die haben Schwallduschen und Sprudelliegen, sogar mit Nackenkissen. Was hingegen fehlt, ist ein richtiges Erlebnisbecken. Von außen hätte ich schwören können, in der riesigen Halle sei Platz dafür, aber ein Großteil des Gebäudes wird wohl vom Saunabereich beansprucht.

Es war dort sehr leer, deshalb konnte ich ein paar mehr Fotos machen. Hier zum Beispiel ist der Start der Rutsche. Auf der anderen Seite oben im Rutschenturm befindet sich eine identische Stelle ohne Rutschenstart - hat man hier Platz für eine Erweiterung gelassen?

Die Rutsche ist eine 70 Meter lange White Hole (oder eher Red/Yellow Hole) von Aquarena. Sie hat einen netten Startjump und ist ziemlich flott. Die Lichteffekte sind auch sehr abwechslungsreich.

Es leuchten Pfeile, Lichtringe, verdrillte Lichtringe und lila Lichtspots. Die Lichtringe leuchten sehr abrupt auf und werden plötzlich wieder dunkel, immer zu einem anderen Zeitpunkt. Dadurch ist jede Rutschfahrt ein wenig anders, und man ist gelegentlich etwas verwirrt. Leider ist der Abschnitt mit den verdrillten Ringen zu kurz, sodass der Effekt nicht genug zur Geltung kommt.

Richtig gut wird die Rutsche dann noch durch die erweiterte Zeitmessanlage, bei der die 30 besten Rutscher des Tages (?) angezeigt werden. Zwischenzeitlich hatte ich es auf den zweiten Platz geschafft.

Das Bad und die Rutsche haben mich positiv überrascht. Die Mitarbeiter (an der Kasse und an den Becken) waren sehr freundlich. Ein Bademeister wollte den Rutschenturm kurz vor dem Ende der Badezeit schon schließen, hat ihn dann aber doch nochmal für mich aufgemacht. Diagnose: Herzblut vorhanden. 
Alle drei Bäder sind brauchbare Nahversorgung für Sportschwimmer und Familien. Für Rutscher lohnt sich auch eine gewisse Anreise (natürlich keine allzu weite) nach Leinefelde oder Neustadt am Rübenberge.