Beiträge von Otto Normalrutscher

    Die Oase Güstrow in Mecklenburg ist ein Spaßbad mit 25er-Becken, Strömungskanal, der permanent läuft, viel Geblubber, Außenbecken mit schwachem Springbrunnen, Schiffswhirlpool und Kinderbecken wie in Stralsund.
    Bis 2011 gab es außerdem einen hellblauen Crazy River (mit ziemlicher Sicherheit von Klarer). Das war meine erste Reifenrutsche überhaupt.
    Das Teil hatte einen Doppelstart. Der erste Teil der Rutsche war lichtdurchlässig und übertunnelt. Dann gab es eine Schwelle. Heute hätte ich es wahrscheinlich lästig gefunden, abgebremst zu werden, aber von damals habe ich es als recht thrillig in Erinnerung, in die unheimliche schwarze Rutsche reinzublicken und den Startvorgang selbst in der Hand zu haben. Dann wir die Rutsche dunkel und es folgt ein Zwischenbecken mit Sternhimmel (ähnlich wie in der Plettenberger Rafting Slide). Dahinter kommt ein Black-Hole-Teil mit weißen Streifen und Punkten an der Decke. Der Auslauf befand sich in einer Grotte, ganz ähnlich wie beim Stralsunder Wildbach. Da musste man sich vorm Rutschen auch immer die Reifen holen. Bei meinen 2 Besuchen lagen immer bergeweise Reifen rum. (Nicht dass die Rutsche wenig frequentiert wurde, es gab nur viele Reifen.)
    Sicher habe ich die Rutsche extremer in Erinnerung, als sie war, aber trotzdem... der Übergang zum Black-Hole-Teil hatte schon was. Allein dafür gäbe es die Note 2. Außerdem wars die längste Rutsche von MV. Das Bad an sich war auch angenehm, nur etwas klein. Der schnelle kurze Strömungskanal war auch ein Highlight. Gegenüber der Boddentherme und dem Van der Valk hat/hätte mir das Bad durchaus besser gefallen.
    Nach einem Chlorunfall musste die Rutsche geschlossen werden, anschließend hat das Bad sein Konzept geändert und die Rutsche demontiert. :( Das stand auch in den Pool News bei Tuberides, aber ohne genauere Fakten zur Rutsche.


    Onride:


    Mehr Infos:
    http://www.svz.de/lokales/gues…net-wieder-id4226701.html
    http://www.svz.de/mv-uebersich…-oase-welt-id4279396.html (Schönes Zitat: "Ein Manko beim Erarbeiten des Konzeptes ist, dass die Mitarbeiter nicht genügend einbezogen werden. So sehen es jedenfalls die Mitarbeiter.")


    Manche, besonders Magic Eyes, machen ohne Reifen aber bestimmt auch einfach mehr Spaß (z.B. Dankern).


    Ja? Da habe ich eher gegenteilige Erfahrungen. Die Breitrutsche im Tropical Islands, die man mit und ohne Reifen nutzen darf, ist ohne Reifen vollkommen gewöhnlich, mit Reifen aber ziemlich witzig. Ein anderes Beispiel ist der Crazy River im Wonnemar Wismar. Dort rutschen Kinder, die keine Lust haben, auf einen Reifen zu warten, oft ohne. Mit Reifen bin ich dann deutlich schneller und kann die Reifenlosen oft überholen. In Dankern war ich aber noch nicht.
    Wenn die Fahrt ohne Reifen weniger Unfälle verursacht, muss sie dann ja weniger rasant sein. Und rasanter heißt in der Regel spaßiger (bezogen auf Rutschen, in denen eh kaum Unfallgefahr besteht).



    Eine Turbo-Reifenrutsche wäre doch mal cool ;D .


    Reifenrutschen mit Turbogeschwindigkeiten sind z. B. Spacemaker, Twin Peaks und Verrückt. Eine klassische Turbo (also mit Drop und Kurve) für Reifen kenne ich aber nicht. Zu hohe Rauskippgefahr wahrscheinlich...

    Guter Bericht, da standen ja noch einige unbekannte Sachen drin.
    Aber: Dreimal in "ein paar Tagen" ins selbe Bad? ??? Da hätte ich mir ja lieber noch die Stadt angeschaut oder eins der Stadtbäder besucht (das mit der besten Rutsche, ich hab vergessen, wie das heißt).

    Überraschend, dass Wildbäche und Reifenrutschen so weit vorn liegen. Wenn das zur Auswahl gestanden hätte, wäre die Mehrheit sicher für Speedmatten gewesen (statt Body oder Reifen). Könntet ihr diese Möglichkeit noch einfügen?



    Ich mag Sprungschanzenrutschen überhaupt nicht. Der Spaßfaktor bei mir ist gleich Null. Meistens sind sie auch sehr schmerzhaft und wir sind froh, wenn das Video steht.


    Meinst du Klarer-Schanzen oder auch solche Dinger wie Cannonballs und Water Jump? Erstere bin ich noch nicht gerutscht, sahen auf den Videos aber immer gut aus. Letztere finde ich sehr lustig.

    Ich schätze, ein Berichtestau gehört zu so einem Projekt einfach dazu.
    Ich finde es auch schön, dass ihr euch nicht nur als Konkurrenten seht und z. B. gemeinsam dieses Forum betreibt. Dass ihr neue Bäder gleichzeitig online stellt, erscheint mir dann aber fast schon zu nett. macht ihr dass, um dem jeweiligen Nachzügler nicht die Klickzahlen wegznehmen?

    Da waren wohl alle Umbauten vergebens, wenn ein Neubau die einzige Lösung ist.
    Ich könnte es den Betreibern inzwischen nicht verdenken, wenn sie die Rutsche einfach aufgeben und vergammeln lassen. Schön, dass das trotzdem nicht der Fall ist.
    Hoffentlich ist nicht auch noch der Standort der Rutsche verflucht. :D

    Wasserattraktionen:
    -Bungee-Jumping-Becken
    -Piscina Bimbi (Kinderbecken mit Wasserpilz)
    -Laguna de Oro (Erlebnisbecken mit Insel)
    -Shark Bay (Wellenbecken mit Kanal und Sandstrand)
    -Paradise Lagoon (Erlebnisbecken mit Wasserfällen)
    -Battle Intrigo (Rutschenauslaufbecken mit Nebel und Wasserkanonen)


    Wasserrutschen:
    -Kinderrutschen: Reifenfreirutsche, Breitrutsche, Multislide, 3 Freirutschen
    -Toboganes (3 Reifenfreirutschen)
    -Crazy River mit Gabelung
    -Apocalypse (Multislide)
    -2mal Barracudas/ ehemals Kamikas (Luftmatrazen-Kamikazen)
    -Tortuga Sky/ ehemals Stargate (Reifen-Black-Hole)
    -Scary Falls (Boots-Black-Hole-Kamikaze)
    -Captain Spacemaker (Boots-Freefall)


    Bewertung:
    Gestaltung: 1
    Größe: 1
    Beckenvielfalt: vermutlich 2
    Hygiene: vermutlich 1
    Temperatur: vermutlich 1
    Rutschen: 1
    Umkleiden: 1
    Personal: 2
    Eintritt: 3
    Gesamt: vermutlich 1,4



    Aqualandia
    Via Michelangelo Buonarroti 15a
    30016 Jesolo Lido, Venezia
    http://www.aqualandia.it
    Bildergalerie: http://www.tripadvisor.de/Attr…_Veneto.html#LIGHTBOXVIEW
    Onride Spacemaker:


    Onride Tortuga Sky:

    Onride Barracudas:

    Onride Apocalypse:

    Onride Crazy River:

    Onride Toboganes:


    Mein letzter Bericht aus dem Urlaub kommt aus dem legendären Aqualandia, das sich überall als Parco Acquatico No. 1 bezeichnet. Aufgrund von widrigen Umständen höherer Gewalt hatte ich im Park nur sehr wenig Zeit und konnte somit keine Bilder machen sowie einige Rutschen und die Becken nicht ausprobieren. Eine vollständige Bewertung ist damit auch nicht möglich.


    Für den ganzen Tag zahlt man 30 €, das nochmal etwas teurer als im Caneva. Ab 14 Uhr wird's billiger. An der Kasse gab es keine langen Schlangen, weil sehr viel Personal da war. Die Umkleiden waren sauber. Der Bereich, in dem ich war, war etwas eng. Es gibt aber (glaube ich) auch noch andere Bereiche. Ein Schließfach kostet 4€. Das scheint in Wasserparks normal zu sein, im Caneva wars auch so.


    Links sieht man den Bungee-Jumping-Turm mit Kletterwand. Als einmal jemand sprang, wurde das groß per Lautsprecher angekündigt. Rechts liegt ein Kinderbecken mit Wasserpilz. Darein münden diverse Kinderrutschen, die die großen Rutschen imitieren, nämlich eine längere und 2 kürzere hangverlegte Freirutschen (imitieren die Toboganes), eine Multislide (imitiert Apocalypse), eine schmalere Breitrutsche (imitiert Spacemaker, glaube ich) und eine offene Reifenrutsche (imitiert den Crazy River).


    Links dahinter liegt ein Erlebnisbecken mit Insel, das in ein Wellenbecken mit Kanal und Sandstrand übergeht. Leider konnte ich mir die Becken nicht anschauen, obwohl das Wellenbecken echt gut aussieht.


    Auf der rechten Seite des Parks findet man die ganzen Rutschen. Zunächst gibt es da die Toboganes, drei offene Rutschen für Doppelreifen. Eine startet etwas niedriger, die anderen beiden verlaufen ungefähr spiegelverkehrt. Diese Rutschen habe ich nicht geschafft, sah aber ganz nett aus.


    Daneben startet ein hangverlegter Crazy River im Holzlook, den man mit Einzel- und Doppelreifen nutzen kann. Der hat eine Gabelung, vor der man vermutlich abgebremst wird. Die beiden Fortsetzungen haben komplett verschiedene Verläufe. Auch diese Rutsche bin ich nicht gerutscht. Sah recht harmlos aus, wenn auch zweifellos besser als der Crazy River im Caneva.


    Kommen wir endlich zu den Rutschen, die ich wirklich gerutscht bin. Dazu gehört eine Multislide im Maya-Look mit 3 Wellen namens Apocalypse (Baujahr 2012, sollte den Namen erklären). Die Anstehzeit betrug etwa 10 Minuten. Wie im Caneva gibt es auch hier an allen Rutschen Personal. Am Eingang lässt ein Lifeguard immer nur fünf Leute zu den Starts und hängt dann wieder eine Kette davor. Die Bewässerung erfolgt stilecht mit Wasserfällen. Im Prinzip dasselbe Modell wie Typhoon im Caneva, allerdings mit Plumpsauslauf. Weil die Bahnen sehr breit sind, kollidiert man am Ende auch nicht mit anderen Rutschern, wie das bei Multislides mit Plumps oft der Fall ist. Die Rutsche ist total gut, besser als Typhoon! Übrigens die einzige Körperrutsche im Aqualandia.


    Und ganz weit hinten liegt ein großes Turm-Gebilde mit 4 Rutschen, für das der Park berühmt geworden ist. Dieser ganze Bereich wurde dieses Jahr erneuert, wie es scheint. Die Rutschen, die auf Bildern immer weiß waren, hatten bei meinem Besuch eine beige-braune Farbe (keine Ahnung, ob die ausgetauscht oder nur angepinselt wurden). Der Auslauf wurde neu im Piraten-Südsee-Look gestaltet, sodass die 2 höchsten Rutschen nun am Ende durch ein Wrack rutschen, dessen Öffnung mit Nebel vollgesprüht wird, sodass man nicht erkennen kann, woher die Boote kommen. Außerdem wurden Wasserkanonen installiert, mit denen man, während man auf einen Reifen ansteht, auf die ankommenden Rutscher zielen kann - aus Rache, weil sie schon rutschen durften. Der ganze Bereich nennt sich Battle Intrigo und wurde schon auf Plakaten in Venedig groß beworben - ohne zu verraten, worum es sich eigentlich handelt. Auch wenn das alles sehr gelungen ist, hat mir die naturnahe und rustikale Gestaltung im Caneva noch einen Tacken besser gefallen.


    Die niedrigsten Rutschen heißen Barracudas (früher Kamikas). Es handelt sich um 2 identische Kamikazen mit 2 Wellen, die mit einer Art Luftmatratze mit Haltegriffen benutzt werden. Das ist etwas schneller als eine Körperrutsche, aber noch deutlich langsamer als eine Speedmatte. Die Wartezeit für eine Matte lag unter 10 Minuten, am Start gabs gar keine Schlange. Die Barracudas sind ganz lustig, wenn auch nicht so extrem wie die Kamikazen im Caneva, weil die deutlich höher starten. Dafür sind die Barracudas sehr gute Rennrutschen, es ist immer gut erkennbar, wer vorne liegt. Auf älteren Bildern ist auch eine Zeitmessung erkennbar, die es nun aber wohl nicht mehr gibt. Am Ende saust man über das Auslaufbecken und kommt zwischen den Ausläufen der beiden höchsten Rutschen raus.


    Ganz links befindet sich eine Black Hole für Doppelreifen namens Tortuga Sky (ehemals Stargate). Die hat einen separaten Treppenaufgang und ein extra Auslaufbecken. Hier musste man erst 10 Minuten auf einen Reifen und dann nochmal 20 Minuten im Turm anstehen. Am Start legt man den Reifen auf ein Förderband, das der Lifeguard auf Knopfdruck startet. Zusätzlich gibt es eine Schranke und eine dreifarbige Ampel. Diese leuchtet ganz kurz grün, bevor der Lifeguard das Förderband anstellt, rot, während das Band sich bewegt, und orange, während jemand die Rutsche rutscht. Vermutlich dienen Ampel und Schranke nur zur Beruhigung der Gäste, nötig wären sie eigentlich nicht. Am Start gibt es kurioserweise einen Vorhang aus schwarzen Gummistreifen. Soll der dafür sorgen, dass die Rutsche wirklich komplett black ist? Jedenfalls ist die Röhre dadurch recht stickig. Der Verlauf besteht aus einem Startjump, einer Rechts- einer Links- und noch einer Rechtshelix, dazwischen immer eine kurze und am Ende eine lange Gerade. Als Effekte gibt es schwache Lichtbänder, einen Sternhimmel und einen Wasserfall. Kurz vorm Ende rutscht man nochmals durch schwarze Gummistreifen und wird von einem Jump, der als White Hole ausgeführt ist, in den Auslauf geworfen. Tortuga Sky ist eine gelungene und sehr lange Rutsche. Die Black Holes im Caneva waren rasanter, aber kürzer.


    Eine Bemerkung zum Turm: Dieser besteht aus braunen Gitterstäben und ist ziemlich verwinkelt. Welche Treppe zu welcher Rutsche gehört, lässt sich oft schwer sagen. Zum Glück gibt es viele Schilder. Der Turm sieht aus der Ferne nicht hässlich aus, aber wenn man drin ist, kommt man sich bei den ganzen Gitterstäben schon komisch vor. Ist wegen der Höhe aber wohl notwendig. Die zweithöchste Rutsche startet links über den Barracudas und ist eine wohl einzigartige Mischung aus Bootsrutsche, Black Hole und Kamikaze namens Scary Falls. Hier kam es zu extrem langen Anstehzeiten (Zu Recht!): Erst 20 Minuten auf einen Reifen und dann noch 30 Minuten im Turm warten. Scary Falls hat den gleichen Fließbandstart wie Tortuga Sky, inkl. Gummistreifen. Gerutscht wird mit denselben Doppelbooten. Erstmal macht die Rutsche 3 Jumps, ganz lustig. Dann folgt eine laaaange Gerade, auf der man das Tempo wieder abbaut und sehr langsam dahingleitet. Dabei gibt es in der Röhre Nebel, auf den eine Art grüner Strudel projiziert wird. Der dreht sich ganz langsam und scheint das Boot anzusaugen. Richtig genial! Schließlich rutscht man unter dem Projektionsgerät durch und sieht schon Licht heraufschimmern. 2 Sekunden später rast man einen Drop herunter, hebt ordentlich ab, verlässt die Röhre und kommt aus einem der Dekowracks raus. Dort kippt das Boot meist um und die Rutscher werden ins tiefe Wasser geworfen, lustig. Scary Falls ist eine einzigartige und großartige Rutsche, Tempo, Effekte und Verlauf sind toll. Allein dafür lohnt sich der Besuch für Rutschenfans.


    Aber die beste Rutsche kommt wie immer ans Ende des Berichts. Rechts neben den Barracudastarts befindet sich eine enge und unkomfortable Wendeltreppe, die auf eine Höhe von 42 Metern führt, zum berüchtigten (Captain) Spacemaker, der vielleicht nicht die höchste Rutsche der Welt ist, wie das Bad behauptet (schließlich gibt es noch Kilimanjaro und Verrückt), aber zumindest die höchste Europas. Die Freefallrutsche wird mit langen Booten benutzt, die man zu dritt oder viert nutzen darf. Die Anstehzeiten sind ähnlich lang wie bei Scary Falls. Die langen Boote auf der engen Treppe hochzuschleppen ist eine nervige Sache, ständig schabt man sowohl an den Gitterstäben als auch an der Mittelsäule lang. Oben gibt es auch ein Fließband mit Schranke plus eine gigantische Aussicht auf die Hotelbauten am Strand von Jesolo, die hügelige Landschaft und in der Ferne die Inseln von Venedig. Auf dem schrägen Fließband zu sitzen und nach unten gucken ist ganz schön thrillig, wenn auch nicht so sehr wie eine Falltür. Irgendwann ruckt das Fließband endlich und der Fall beginnt. Das Gefühl ist ganz ähnlich wie beim Twin-Peaks-Drop, nur dauert das Fallen und Abheben hier noch deutlich länger, weil Spacemaker einfach höher ist. Außerdem ist ein Boot noch etwas anders als ein Doppelreifen. Der Boden des Bootes ist nicht aufgepumpt, sondern besteht nur aus einer dünnen Plastikschicht. Wer sich also mit vollem Gewicht auf den Boden setzt, wird die Wassermassen in der langen Bremsgeraden spüren, als würde er mit bloßem Rücken drüberrutschen. Lieber so auf die Seitenpolster des Bootes legen, dass man den Boden nicht berührt. (Das gilt auch für Scary Falls.)


    Fazit: Im Aqualandia gibt es wie im Caneva richtig gute und einzigartige Rutschen, vor allem Spacemaker und Scary Falls. Auch das Wellenbecken ist vermutlich etwas besser. Im Caneva ist das Rutschen- und Beckenangebot insgesamt allerdings noch etwas vielseitiger, außerdem ist der Eintritt billiger und die Gestaltung hat mir persönlich besser gefallen. Für Rutschenfans sollten beide Parks ein Muss sein, Familien würde ich eher zum Caneva raten.
    Für einen Besuch sollte man sich viel Zeit nehmen (ich gehe da mit schlechtem Beispiel voran).

    Sieht aus wie ein Galileo-Imitat. Das mit der Aussprache-Umfrage war eine nette Idee, aber die dramatisierende Erzählerstimme nervt. Man hätte auch das Master-Blaster-Element erwähnen können.
    Ich finde es sehr lobenswert, dass man dieser Hügel dahintergesetzt wurde und man nicht einfach eine reine Freefall gebaut hat, nur um den Rekord zu haben. Durch so einen Hügel wird die Fahrt abwechslungsreicher und man hat nicht so sehr das "Hä, schon zu Ende?!"-Gefühl (siehe Twin Peaks).
    Und für mich ist das durchaus eine Wasserrutsche - sonst wäre Spacemaker auch keine.

    Nicht auf dem Super Crater, auf dem Aqua Crater. ;)
    http://brnensky.denik.cz/z-reg…mimo-provoz-20130815.html
    Hier steht, dass sich ein Kind verletzt hat und ein Krankenwagen gerufen wurde. Allerdings konnte das Mädchen noch auf seinen eigenen [Füßen] weggehen, wie es im Artikel auf gut Tschechisch heißt. Ob sie sich nicht an die Rutschanleitung gehalten hat, ist unklar, jedenfalls wurde ein neuer verlangsamender Wasserzufluss installiert. In einer anderen Rutsche hat sich der Reifen umgedreht und jemand hat sich den Kopf angehauen.

    Ich kann noch 2 tschechische Hersteller ergänzen (keine Ahnung, ob die Rutschen anderer Hersteller vertreiben oder nur selber bauen, ich hab die Namen nur an der Rutschanleitung abgelesen):
    -Sportakcent, gesehen im Aquapalace. Nette Verläufe, aber verbesserungsbedürftige Fugen.
    -REFLEX Zlín, gesehen im Aqualand Moravia. Großartige Effekte und schöne Verläufe, aber auch keine guten Fugen.
    Insbesondere REFLEX ist auf dem Gebiet der Reifenrutschen also wirklich empfehlenswert.

    Wasserattraktionen:
    -Neptun Pool (Erlebnisbecken mit Strömungskanal, Sprudelliegen, Massagedüsen, Wasserpilz, Fontänen und 2 Selfmade-Wellenbecken)
    -Baby Pool (Kinderbecken mit 2 unbewässerten geraden Minirutschen, Wasserkanonen, Wasserfall und Wasserpilz), Babybecken
    -Riviéra Pool (Ganzjahres-Außenbecken mit Sprudelliegen, Massagedüsen, 2 Wasserpilzen, Springbrunnen und 2 Selfmade-Wellenbecken)
    -Baby Lake Pool (Sommer-Kinderbecken mit Wasserkanone und Minibreitrutschen)
    -Fun&Swim Pool (Sommer-Außenbecken mit Kletternetzen, Schwimmtellern, Schwallduschen und Selfmade-Wellenbecken)
    -Wave Pool (Sommer-Wellenbecken mit Kippeimern und Wasserfällen)


    Wasserrutschen:
    -Kinderrutschen: Minibreitrutschen
    -Breitrutsche
    -U-Wave (Halfpipe)
    -Supercrater
    -Race Race (Matten-Multislide)
    -Niagara (Multislide)
    -Wild River (Rafting Slide)
    -Yellow Crash (Reifenrutsche)
    -Sky Drive (Reifen-Black-Hole) mit Zeitmessung
    -Blue Trio (Magic Eye)
    -Magic Hole (Turbo-Black-Hole) mit Zeitmessung
    -Kamikadze (Freefall)
    -Boomerango
    -Abyss (Aqua Crater)


    Bewertung:
    Gestaltung: 3
    Größe: 1
    Beckenvielfalt: 2
    Hygiene: 1
    Temperatur: 2
    Rutschen: 1
    Umkleiden: 1
    Personal: 2
    Eintrittspreis: 2
    Gesamt: 1,6
    (Rutschen zählen doppelt!)


    Aqualand Moravia
    69122 Pasohlávky 110 E
    http://www.aqualand-moravia.cz
    Onrides aller Reifenrutschen außer Wild River:


    Onrides aller Innenrutschen außer den 2 Multislides:

    Interview zur Eröffnung (auf Tschechisch):


    Das Bad mit den meisten Rutschen in Tschechien liegt in Pasohlávky und wurde erst 2013 eröffnet. Da dieses Dörfchen höchstwahrscheinlich niemand kennt, sollte man noch erwähnen, dass die nächste Metropole Brno/Brünn ist und sich nördlich des Bades befindet.
    Das Bad liegt verdammt abgelegen. Mit einem klapprigen Regionalzug (Osobák) kann man bis Vranovice gelangen, von dort verkehrt laut Homepage - nein, kein Shuttlebus, sondern das Gratis-Aquataxi, das man 30 Minuten vor seiner Ankunft telefonisch herbestellen soll. Klingt toll, aber als ich dann anrufen wollte, gab es eine böse Überraschung: Die gewählte Rufnummer existiert nicht! Von der Dame am Bahnhof hab ich dann erfahren, dass das Aquataxi wahrscheinlich nicht mehr verkehrt, weil das Bad durch Unfälle auf dem Aqua Crater einen Imageverlust hatte und den Taxibetrieb nun nicht mehr als lohnenswert zu betrachten scheint. Trotzdem behaupten Schilder vor dem Bahnhof nach wie vor das Gegenteil.
    Nach einer Stunde kam dann endlich ein regionaler Bus, der uns hingekarrt hat. Dann wollen wir mal sehen, ob das Bad diesen Imageverlust verdient hat.

    Die Fassade hat mich an Plettenberg erinnert.

    An der Kasse bezahlt man 590 Kronen (21€) für eine Tageskarte. Das ist schon viel, aber immerhin billiger als der Aqaupalace. Und man kriegt ja auch ein Bad der Kategorie epische Riesentherme geboten. Wenn man nach 15 oder 17 Uhr kommt, wirds jeweils billiger. Das Personal ist nett und erklärt alles routiniert. Außerdem wurden wir an der Kasse nach unserer Postleitzahl gefragt. Bei der deutschen Zahl hat die Dame ganz schön geguckt.

    Mit dem Chiparmband kann man sich einen Schrank aussuchen. Der muss aber in einem Bereich mit einer bestimmten Farbe, die auf dem Kassenbon steht, liegen. Der Umkleidebereich groß, sauber und erstreckt sich auf 2 Etagen. Auf dem Boden meiner Kabine gab es eine kleine Pfütze, die allerdings nicht wirklich eklig war. In den Duschen gibt es sogar Seifenspender. Der Bereich ist hell und angenehm.

    Neben dem Umkleidebereich liegt das erste Becken. Hier ändert sich die Atmosphäre schlagartig von hell zu dunkel. Die Website und die Flyer des Bades geben sich alle Mühe, dem Leuten vorzutäuschen, es gäbe ein antik-römisches Theming. Davon ist im Bad allerdings auf den ersten Blick überhaupt nichts zu merken - wirklich gar nichts. Mauerbögen? Wandbilder? Pferderennwagen im Kinderbereich? Nix da. Schade, denn die Idee eines Römerbades ist eigentlich sehr vielversprechend. Die einzigen Dinge, die einen Bezug zu Rom haben, sind:
    -Fensterklebebilder im Gastrobereich
    -die Namen der Bereiche (Forum Romanum=Wellness, Imperium=Gastro,...)
    -die Maskottchen-Römerkinder auf allen Schildern
    -Projektion römischer Gebäude auf der U-Wave-Rutsche, die ich im Onride-Video gesehen habe, bei meinem Besuch aber aus war
    Die tatsächliche Gestaltung geht in Richtung modern-steriles Edelstahl-Bad. Eigentlich mag ich solche Bäder auch, aber im Innenbereich ist es definitiv zu düster. Das erste Becken im Neptunarium (Beckenbereich) ist ein Erlebnisbecken namens Neptun Pool. Die Zone um das Becken ist leider sehr düster, eine Wand besteht zwar aus Glas, aber eine reicht wohl nicht. Bisschen futuristisch, aber auch ungemütlich. Das Becken ist ziemlich groß und durch Stahlwände unterteilt. Dort findet man einen ziemlich flotten Strömungskanal, Sprudelliegen (inkl. Kopfkissen), Schwallduschen, einen Wasserpilz, runde Nischen mit Massagedüsen, Fontänen und 2 dieser runden Selfmade-Wellenbecken. Da muss man zu zweit auf gegenüberliegenden Seiten stehen und im selben Rhythmus auf- und abschaukeln: Wenn der eine oben ist, ist der andere unten und so weiter. Optimalerweise schwappt das Wasser dann über den Rand. Anscheinend sind die Dinger typisch tschechisch, denn auch im Aquapalace gab es so eins. Bei unserem Besuch wurden auch fleißig Wellen produziert, die Tschechen kennen sich damit wohl aus. Mir gefallen die Wellenbecken auch sehr - selbstgemachte Wellen haben halt ihren eigenen Reiz. Klar ist es nicht so heftig wie ein klassisches rechteckiges Wellenbecken, aber auf alle Fälle besser als ein Wellenball.

    Rechts liegt ein sehr flaches Babybecken, dahinter die Tür zum Gastrobereich. Links gibt es noch ein großes und buntes Kinderbecken mit 2 unbewässerten geraden Minirutschen, Wasserkanonen, einem Wasserfall und einem Wasserpilz.

    Und das waren auch schon alle Innenbecken. Ziemlich wenig. Dafür gibt es aber sehr viele Außenbecken.
    Durch einen Kanal kann man in den Riviéra Pool rausschwimmen. Der sieht aus wie eine Spiegelung des Innenbeckens, denn es gibt fast die gleichen Attraktionen. Statt Fontänen und Strömungskanal gibt es einen zweiten Wasserpilz, Springbrunnen und eine schönere Atmosphäre.

    Diese Becken werden ganzjährig betrieben. Rund um den Gastro-Teil des Gebäudes sind allerdings noch diverse andere Außenbecken gruppiert, die nicht mit dem Innenbereich verbunden sind und bei denen das folglich wahrscheinlich nicht der Fall. Im Winter gibt es also nur 2 vollwertige Becken, von denen eins eine ungemütliche Atmosphäre hat. Nicht gut, lieber im Sommer hinfahren.
    Im Sommer dagegen gibt es noch ein weiteres Kinderbecken mit Wasserkanone und Minibreitrutschen. Dieses wird durch ein Sonnensegel geschützt.

    Dahinter gibt es den Fun&Swim Pool. Das ist ein ziemlich ungewöhnliches Becken. Über dem Wasser sind Kletternetzte gespannt und darunter schwimmen Seerosen-Schwimmteller. Man kann also auf den Tellern laufen und sich dabei oben am Netz festhalten (klingt leichter, als es ist) oder aber über die Netze klettern. Außerdem gibt es noch Schwallduschen und ein weiteres Selfmade-Wellenbecken (das fünfte!). Ein schönes Becken!

    Ins Becken mündet auch eine völlig unspektakuläre Breitrutsche mit Welle am Anfang und Plumpsauslauf (von Aquarena).

    Neben dem Fun&Swim Pool steht der Wave Pool: ein klassisches Wellenbecken. Am Ufer gibt es diverse Kippeimer und Wasserfälle.

    Wellengang gibts zu jeder vollen Stunde. Wenn man sich zu weit nach vorne wagt, wird man von einem bärtigen, böse dreinblickenden Bademeister ausgepfiffen. Eine konkrete Grenzlinie oder so habe ich aber nicht gesehen. Die Wellen sind gut, in dem relativ engen Becken kommen sie auch besser zur Geltung, fast schon wie in einem Wellenkanal. Ich fand es besser als das Wellenbecken im Aquapalace. Grauenvoll dagegen ist das Aussehen des Beckens: Hohe, schmucklose Betonwände ringsherum. Man kommt sich vor wie in einer Kläranlage und nicht in einem Spaßbad. Brr! Wenn ich den Text im Flyer richtig gelesen habe, wurde das Becken erst dieses Jahr eröffnet, vielleicht passiert da also noch was. Hoffentlich.

    Direkt neben dem Wave Pool liegt der Zugang zum Rutschenbereich (Adrenalinum).Natürlich kann man auch an der Gastro vorbei durchs Gebäude gehen.) Hier war die Atmosphäre durch den Natursteinboden und die farbenfrohen Rutschen eigentlich am besten, auch wenn es ebenfalls recht düster war. Hat mir aber gefallen. Im Aqualand gibt es viele Rutschen von 3 Herstellern (von denen 2 bekannt sein sollten), allerdings nicht 20, wie das Bad und diverse Forumsmitglieder behaupten. Selbst wenn ich die Bahnen der Multislides einzeln zähle, komme ich nur auf 16. Trotzdem gibt das Bad als Anzahl der Rutschen mal 20 und mal 16 an. Alle Rutschen, bei denen der Auslauf nicht einsehbar ist, haben zeitgesteuerte Ampeln, die schnell schalten. Im Rutschenbereich gab es eine noch höhere Personalpräsenz als im restlichen Bad, auf jeder Startebene saß jemand.
    Wie beginnen mit dem Rundgang durch die Rutschenhalle rechts. Hier steht gleich ein Highlight: U-Wave, eine Indoor-Halfpipe mit Schachbrettmuster von Van Egdom, dasselbe Modell wie im Splesj Hoeven.

    Die Rutsche wird mit leichten Doppelreifen berutscht. Die Anstehzeit für einen Reifen lag bei 5-10 Minuten. Oben am Start gibt es dagegen kaum Wartezeiten, es stehen bloß 1-2 Leute vor einem.

    Dann rutscht man steil runter und hebt auch mal ab, bevor es wieder hochgeht. Bis zu diesem Punkt hat mich die Rutsche an Twin Peaks erinnert. Dann geht es wieder rückwärts runter und hoch etc. Die Rutsche macht Riesenspaß und der Start ist immer wieder eine Überwindung. Weil man nie weiß, wie oft man pendelt und ob der Reifen sich vorwärts rückwärts oder seitwärts dreht, ist jede Fahrt etwas anders. Eigentlich meine Lieblingsrutsche im Bad.
    Ob die Rutsche heftiger ist als die in Hoeven, weiß ich nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie zumindest ebenbürtig sind. Im Onride des Bades ist außerdem eine Projektion römischer Gebäude auf die Wand hinter der Rutsche zu sehen, die ich aber nicht erlebt habe. Einige bewegliche violette Scheinwerfer schaffen aber eine geheimnisvolle Atmosphäre.

    Auf der selben Ebene wie U-Wave startet links ein blau-grüner Supercrater, also ein Reifentrichter. Obwohl diese Rutsche natürlich von Van Egdom stammt, steht auf einer der Rutschanleitungen ein Hersteller namens Manufacture oder so. Auf der anderen steht aber Van Egdom. Auch für diese Rutsche gibt es Doppelreifen, mit den Wartezeiten verhält es sich wie bei U-Wave.

    Erst rauscht man durch einen Drop, biegt nach links ab...

    ...und kommt in den Trichter. Da sackt man erst ein Stück ab, dreht etwa 2 Runden und muss sich dann in der Regel ein Stück schieben.

    Nach einem Jump und einem Linksknick endet die Fahrt. Die Rutsche ist zwar nicht allzu extrem, aber trotzdem lustig, allein schon durch den Rutschentyp. Der Supercrater in Pfäffikon sieht auf den Bildern viel doller aus als der hier.

    Auf der linken Seite der Halle sind die Treppenaufgänge zum eigentlichen Rutschenturm. Da starten sowohl Rutschen, die komplett innen verlaufen, als auch welche, die nur Start und Auslauf drinnen haben. Als erstes Stößt man auf eine Etage mit 2 innen verlaufenden Multislides. Erreichen kann man die entweder über eine schön übliche breite Wendeltreppe oder eine Treppe, die bei den Ausläufen beginnt und parallel zu den Multislides verläuft. Die linke Multslide (von Van Egdom) heißt Race Race und hat 3 Bahnen. Die mittlere davon war mit einem Stuhl blockiert. Kurios. Die Bahnen sind rot-weiß-blau (Farben der tschechischen Flagge, hat aber wohl nichts damit zu tun).

    Race Race wird mit Speedmatten berutscht. Die Anzahl der Matten war verdammt gering: Ich habe nur 4 gesehen! (Weil man Treppe, Start, Rutsche und Auslauf gleichzeitig im Blick haben kann, müssten das alle gewesen sein.) Trotzdem lagen die Wartezeiten für eine Matte nur bei ca. 2 Minuten. Die Rutsche hat erst ein kurzes und dann ein längeres Steilstück und ist ziemlich spaßig und schnell. Die Fugen spürt man durch die Matte als Hubbel, aber das ist eigentlich ganz lustig. Im Flachwasserauslauf titscht man mehrmals auf.
    Daneben steht die zweibahnige gelb-orange Multslide Niagara. Diese Körperrutsche vollführt 3 kurze Steilstücke und hat einen Plumpsauslauf. Die Rutsche hat mir nicht so gefallen, erstens ziepen die Fugen, zweitens schlingert man auf den breiten Bahnen hin und her und knallt gegen die Wände und drittens ist der Plumpsauslauf so flach, dass sich ich mir unangenehm das Knie gestoßen habe. Ohnehin sind zwei Multislides nebeneinander Quatsch.

    Folgen wir der Wendeltreppe noch höher. Die nun folgenden Rutschen stammen von einem Hersteller namens REFLEX Zlín. Eine Etage über den Multislides startet Wild River - nein, kein Wildbach, sondern eine gelb-orange-gestreifte Indoor-Rafting Slide für Einzelreifen, wie Klarer sie auch produziert. Die Wartezeiten waren hier etwas kürzer als bei den 2 großen Reifenrutschen.

    Die Rutsche macht erst einen Jump...

    ...und eine Rechtshelix, bevor sie in ein sehr großes Zwischenbecken mündet. Ich bin ja kein Feind von Zwischenbecken, und das hier ist sogar schön groß, sodass man mit niemandem zusammenstößt und die Leute sich gut verteilen. Es herrscht auch so gut wie keine Strömung und man kann bequem zur Fortsetzung paddeln. Am Rutschenfortsatz gibt es Haltegriffe. Die Rutsche macht dann noch eine Linkshelix, einen Rechtsbogen und eine letzte Rechtskurve. Die Rutsche ist eher harmlos, man schaukelt nett, aber allzu schnell wird man nicht. Das Auslaufbecken ist eigentlich ein weiteres Zwischenbecken mit Stufen. Es liegt links neben dem Auslauf des Supercraters.

    Nächste Etage: Hier starten zwei außen verlaufende Rutschen für Doppelreifen. Deren Wartezeiten waren ähnlich kurz wie bei Wild River. Links beginnt Yellow Crash, vom Typ her eine Art White Hole, die von innen meist gelb und einmal kurz rot ist. Yellow Crash vollführt einen ordentlichen Startjump, eine Linkskurve, eine Gerade und eine lange Rechtshelix. Auf der Fahrt sieht man Daylight-Ringe, -Punkte und einen Wasserfall mit Projektion - in Betrieb! Ich konnte leider nicht so schnell erkennen, was denn da eigentlich projiziert wurde. Laut Bad ist es eine Mauer. Auf der Rutsche wird man schön schnell, sie ist nur etwas kurz.

    Gegenüber hat Sky Drive seinen Start, eine rote Black Hole für Doppelreifen. Der Verlauf ist was Besonderes: Jump, Linksbogen, Rechtskurve, Linksbogen, Rechtskurve, Linksbogen. Die Rutsche macht also keine Vollhelix, wie die Magic Eye in Plettenberg. Als Effekte gibt es einen Sternhimmel mit Farbwechsel und eine Lichtwalze. Die Rutsche kriegt dasselbe Fazit wie Yellow Crash: Schöne Effekte, ordentliches Tempo, nur etwas kurz. Außerdem hat die Rutsche eine Zeitmessung, was bei einer Reifenrutsche aber nicht soviel bringt.

    Ganz oben im Turm starten drei weitere Rutschen. Rechts steht Kamikadze, eine hellblaue Freefall. Die verläuft innen und ist recht steil. Die Höhe würde ich auf knapp über 10 Meter schätzen.

    Die Hemmschwelle scheint hier sehr hoch zu sein, denn eine Warteschlange gab es nicht.

    Die Fugen ziepen und der Auslauf ist recht hart, also nichts zum Nonstoprutschen. Als kleine Überwindung für zwischendurch aber okay. Die Rutsche ist vergleichbar mit dem Exemplar im Quercyland in Frankreich. Der Auslauf liegt zwischen dem Auslauf des Supercraters und den Enden der Multislides.

    Links hat Blue Trio seinen Start. Diese Rutsche ist im Prinzip eine dunkelblaue Magic Eye, nur halt von REFLEX Zlín. Neben Doppelreifen kann man hier auch Dreierreifen, bei denen alle Rutscher hintereinander Rutschen, daher auch der Name der Rutsche. Hier musste man etwas länger auf einen Reifen warten, wenn auch nicht so lange wie bei der Halfpipe und beim Trichter. Die Rutsche vollführt eine Linkshelix, eine Gerade, eine Rechtshelix und einen Linksbogen. Gelegentliche Jumps beschleunigen dabei. Die lichtundurchlässige Rutsche ist mit farbwechselnden Daylight-Punkten und weißen Daylight-Ringen dekoriert. Wie Yellow Crash und Sky Drive also flottes Tempo und hübsche Effekte, im Gegensatz zu den genannten Rutschen ist Blue Trio aber auch schön lang. Durchaus mehr als eine Familienrutsche!

    Gegenüber startet Magic Hole. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine normale Black Hole, sondern um eine lichtundurchlässige Turbo. Die beginnt mit einer Linkshelix, einem Rechtsknick und einer kurzen Geraden mit Glasstück, das hervorragend zur Geltung kommt. Es folgen ein Linksknick, noch eine kurze Gerade, ein Rechtsknick, eine Linkshelix und ein Glasstück-Jump. Hier kommt das Glas nicht ganz so gut zur Geltung, sieht aber von außen toll aus. Außerdem gibt es bunte Daylight-Streifen, weiße Ringe und weiße Punkte. Für eine Turbo ist das Gefälle nicht gerade steil, die Effekte sind aber toll und die Rutschenlänge ist beachtlich. Leider sind die Fugen echt mies, man möchte also auch nicht beschleunigen.
    Hier sieht man die Verläufe von Sky Drive, Blue Trio und Magic Hole, Yellow Crash versteckt sich dahinter.

    Auch Magic Hole hat eine Zeitmessung. Eigentlich wärs auch eine super Rennrutsche, wären da nicht die Fugen. So kann man die Rutsche höchstens mal normal im Liegen testen, um den schönen Glaseffekt anzusehen.
    Die Ausläufe (von links nach rechts) von Yellow Crash, Sky Drive, Blue Trio und Magic Hole.

    Das waren eine Menge Rutschen, aber noch nicht alle. Es gibt auch noch einen Outdoor-Rutschenbereich (Koloseum) mit zwei gigantischen grün-gelb-gestreiften Aquarena-Rutschen für Doppelreifen, die nur im Sommer betreiben werden. Hier hab es auch längere Reifenwartezeiten, aber nie so lange wie bei U-Wave und Supercrater. Auf einer ziemlich hohen Plattform startet links Boomerango, seines Zeichens eine Boomerang-Rutsche, auf der man einmal pendelt. Vor der Pendelstrecke macht die Bahn noch einen U-Bogen nach links, einen nach rechts und eine Linkshelix. Erst dann wird die Rutsche kastenförmig und geht in den wirklich sehr steilen Drop über. Dann pendelt man einmal schön hoch und runter, wird auf einem Hügel abgebremst und landet im ziemlich tiefen Auslauf. Die Rutsche ist rasant und spaßig und vielleicht sogar dem Boomerang im Galaxy Titisee ebenbürtig. Trotzdem weiß ich nicht, wieso das Bad sich für diesen Rutschentyp entschieden hat, ist es doch nichts anderes als die Hälfte der Halfpipe drinnen.

    Und dann wäre da noch die rechte Rutsche, Abyss. Diese Rutsche ist keinesfalls ein Trichter von Klarer, sondern vielmehr ein Aqua Crater, also ein offenes Proslide-Tornado-Imitat von Aquarena. Als ich in einem Kommentar unter dem Onride gelesen habe, dass die Rutsche stillgelegt sein soll, war ich erstmal sauer, weil davon nichts auf der Website des Bades stand. Also habe ich gegoogelt und entdeckt, dass dieses Teil eine ähnliche Geschichte wie Splash hinter sich zu haben scheint - Aquarena hat wohl nicht so ein Händchen für Rutschenimitate. Ob die Rutsche bei meinem Besuch offen sein würde, war mir bis zum letzten Moment unklar. Sie war es - also nix wie rauf und selber eine Meinung bilden!
    Auch Abyss beginnt nicht direkt mit dem Steilstück. Vorher kommt ein Rechtsturn, dann geht die Rutsche als Röhre weiter. Dann gibt es einen Linksbogen und den Drop, der aber nicht so sehr steil ist. Im offenen Kegel schaukelt man dann auf und ab. Nach einer letzten Linkskurve mündet die Rutsche ins andere Ende des Landebeckens von Boomerango. Auch wenn die Rutsche nicht so extrem ist (U-Wave und Boomerango sind viel steiler, von originalen Tornados ganz zu schweigen), macht sie doch Laune, denn das Riesenkegel-Rutschgefühl ist was Besonderes, das man erst wieder im Splash e Spa in der Schweiz findet.

    Fazit: Die beste Rutschenanlage Tschechiens! Das Aqualand Moravia bietet viel mehr gute Rutschen als der Aquapalace in Prag: U-Wave und Boomerango sind einfach nur geil, Race Race und die 3 geschlossenen Reifenrutschen machen auch viel Spaß und Abyss sowie Supercrater sind einzigartige Rutschentypen, die man ansonsten weder im restlichen Tschechien noch in Deutschland findet. Die Beckenlandschaft ist im Winter nicht gerade vielfältig, im Sommer kann sie allerdings durchaus auch mit dem Aquapalace mithalten. Für Familien lohnt sich ein Besuch also nur im Sommer, auch für Rutschenfans dürfte das Bad aufgrund der Outdoor-Rutschen im Sommer interessanter sein. Ein großer Kritikpunkt ist aber die karge Gestaltung. Für Sportschwimmer gibt es im Bad nix.


    An dieser Stelle auch nochmal vielen Dank an Reifenrutscher, der mich auf das Bad aufmerksam gemacht hat!