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Name: Schwimmbad
Art: Erlebnisbad
Adresse: Van der Valk Resort, Krakower Chaussee 1, 18292 Linstow
Website
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Bad-Info
Ausstattung
Umkleidekabinen (mit Sitzbank, ohne Spiegel und Ablage)
Duschen (ohne Temperaturregler)
Schränke (abschließbar per Schlüssel gegen 1 Euro Pfand)
Toiletten
Stühle (Plastik ohne Bezug), teilweise mit Tischen im Bad
Liegen (mit Bezug) unter Wärmestrahlern in separatem Raum
Aussichtspunkt
kostenlose Haartrockner (Hauben, nicht höhenverstellbar)
kostenlose Parkplätze
indoor
Erlebnisbecken mit Geysire
Whirlpools in Grotte
Kinderbereich mit 2 Rutschen
outdoor
Becken mit Schleuse und Strömungskreisel
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Wasserrutschen-Info
Name: Wasserrutsche (1)
Art: Röhrenrutsche, bodyslide
Hersteller: Van Egdom
Baujahr: 2001
Länge: 76,6 M
Höhe: 7,9 M
Attraktionen: zeitgesteuerte Ampel, lange Geraden, Plumpsauslauf
Name: Wasserrutsche (2)
Art: Röhrenrutsche, bodyslide
Hersteller: Van Egdom
Baujahr: 2001
Länge: 53 M
Höhe: 7,1 M
Attraktionen: zeitgesteuerte Ampel, mehrere Kurven, Gefälle, Plumpsauslauf
Name: Wasserrutsche (3), indoor
Art: Breitrutsche, bodyslide
Hersteller: Van Egdom
Baujahr: 2001
Länge: 10 M *
Höhe: 4 M *
Attraktionen: Gefälle, Plumpsauslauf
Name: Wildwasserkanal, outdoor
Art: Wildwasserrutsche, bodyslide
Hersteller: ?
Baujahr: ?
Länge: 35 M *
Höhe: 4 M *
Attraktionen: Zwischenbecken
* geschätzt
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Erlebnisbericht
Im September besuchte ich das Schwimmbad des Van der Valk Resort in Linstow. Schon vor einigen Jahren wollte ich dort hinfahren, wurde aber aufgrund der schlechten Anbindung durch die öffentlichen Verkehrsmittel abgeschreckt. Schließlich traf ich den Entschluss, mir einen Mietwagen zu nehmen, da mich das Schwimmbad wirklich sehr interessierte - es zählte zu den wenigen großen Bädern in meiner Region, die ich noch nicht besucht hatte. Obwohl die Website nur spärliche Informationen über das Schwimmbad angibt, und gerade zu den Wasserrutschen auch, sagte mir mein Gefühl, dass dieses Bad ein Geheimtipp sein könnte.
Direkt an der Ausfahrt der Autobahn liegt das Van der Valk Resort. Vor dem großen Hauptgebäude mit Unterkünften (es gibt auch kleine einzelne Häuser dort) sind viele, kostenlose Parkplätze vorhanden. An dieser Stelle mein erstes Lob: aufgrund der zentralen Lage braucht man sich nicht um sein Fahrzeug zu sorgen und kostenpflichtige Parkplätze werden manchmal gewinnbringend, also nicht kostendeckend, betrieben - meiner Meinung nach ein nicht nachvollziehbares Ärgernis für Besucher.
Die Architektur des Gebäudes gefällt mir, ebenso die Gestaltung des Vorplatzes mit einem Brunnen und Pflanzen. Von dem Schwimmbad ist nichts zu erkennen, weder Halle noch Röhren der Wasserrutschen, es liegt hinter dem Gebäude. Von den Balkonen genießt man abends den Ausblick auf ein Meer aus Lichtern, tagsüber auf die Autobahn .
Beim Betreten des Gebäudes gelangt man in die Empfangshalle. Die Einrichtung des Gebäudes gefällt mir ebenfalls, es sieht sehr edel aus. Eintrittskarten für das Schwimmbad sind an der Rezeption erhältlich. Vom Schwimmbad weit und breit keine Spur, also ließ ich mir den Weg (geradeaus vorbei am Restaurant, am Hinterausgang Treppe runter) beschreiben. Bereits hier fiel mir die Freundlichkeit des Personals auf. Hat man sich auf den Weg gemacht, findet man sich vor einer Tür wieder, links daneben das Schild Schwimmbad". Dieses Bild gibt es in vielen Hotels, ein so großes Bad jedoch nicht. Der nahtlose Übergang vom Hotel zum Bad - auch im Bad ist die Architektur beeindruckend edel - überraschte mich sehr und hinterließ einen positiven Eindruck, besonders im Vergleich zu dem Einheitsbrei städtisch geführter Sportbäder.
Im Umkleidebereich gibt es Spiegel und Haartrockner (Hauben, nicht höhenverstellbar aber in unterschiedlicher Höhe montiert) zur kostenlosen Nutzung, deren Sensoren offenbar leider zur Zeit meines Besuches defekt waren. Die Kabinen sind dunkel und dadurch gemütlich, besitzen eine Bank, keinen Spiegel und keine Ablage. Die per Schlüssel gegen 1 Euro Pfand abschließbaren Schränke sind relativ klein für Tagesgäste, deren Schlösser sind teilweise hakelig, sodass man mit der Hand gegen die Tür während des Abschließens drücken muss; Kleiderbügel gibt es keine. Die Wassertemperaturen der Duschen schwanken, sie besitzen keinen Temperaturregler. Die Türen der Toiletten sind ein bisschen zu breit für die Kabinen, sodass man beim Öffnen von innen aufpassen muss, sich nicht die Zehen anzuhauen; auch hier hakt der Schließmechanismus wieder.
Im Übergang zwischen Umkleidebereich und dem Badebereich gibt es weitere Duschen, ebenfalls ohne Temperraturregler mit schwankenden Temperaturen, sowie ein Fußbecken. Statt auf Fliesen läuft man in der gesamten Halle auf Stein - das sieht nicht nur elegant aus, sondern hemmt die Gefahr auszurutschen sehr. Hat man den Übergang passiert, befindet man sich in der Halle des Bades. Hier gibt es ein Erlebnisbecken, einen Felsen mit Whirlpools und ein Podest. Das Erlebnisbecken (Wassertemperatur: angenehm) besitzt ein Geysire, drumherum befinden sich Stühle, aus Plastik - sehr hygienisch, teilweise mit Tischen; positiv ist an dieser Stelle anzumerken, dass der Verzehr von eigenen Speisen und Getränken gestattet ist, auch wenn es ein Restaurant außerhalb des Bades gibt, welches ich aus Zeitgründen aber nicht nutzte (wollte möglichst viel Zeit im Bad verbringen, sind insgesamt 6 Stunden geworden).
In der Grotte gibt es 3 Whirlpools, wenn ich das richtig in Erinnerung habe; als ich in einen einstieg, ging ich kurze Zeit später wieder raus - für mich war die Wassertemperatur zu warm. Auf dem Podest gibt es einen Aussichtspunkt, von hier aus starten zwei Wasserrutschen (1+2). Von einer Anhöhe aus startet eine weitere Wasserrutsche (3), die in das Erlebnisbecken mündet. In der Anhöhe befindet sich ein Ruhepunkt mit stoffbezogenen Liegen - finde ich persönlich nicht so prickelnd - unter Wärmestrahlern. Außerdem liegt in der Anhöhe die Schleuse des Außenbeckens .
Das Außenbecken (Wassertemperatur: angenehm, zu kalten Lufttemperaturen jedoch ein bisschen kühl) ist, im Vergleich zum Erlebnisbecken, klein, es besitzt einen sehr schwachen Strömungskreisel. Der Einstieg des Wildwasserkanals knüpft nahtlos am Außenbecken an.
Nun zu den Wasserrutschen, mein Hauptbesuchsgrund. Ich freute mich, in diesem Bad meine persönliche Premiere feiern zu können: Zum ersten Mal bin ich Wasserrutschen (1+2+3) des niederländischen Herstellers "Van Egdom" gerutscht, eine Seltenheit in Deutschland.
Die Wasserrutsche (1) ist die harmloseste Wasserrutsche von allen, obwohl die größte (vergleiche Länge und Höhe). Die zeitgesteuerte Ampel schaltet in einem relativ kurzen Intervall, dies stellt jedoch aufgrund des vom Start aus sichtbaren Ende kein Problem dar; aber man muss aufpassen, dass sich die nicht so schlauen, teils erwachsenen Personen aus Unverständnis vorbeimogeln ("Grüne Ampel, warum rutscht sie/er nicht?") :-X .
Das Layout der Wasserrutsche (1): lange Geraden wechseln sich mit Rechtskurven ab; es liest sich zwar nicht besonders spektakulär, aber auf den Geraden kann man eine flotte Geschwindigkeit erreichen und schaukelt in den darauffolgenden Kurven mächtig hoch (über die Mittelnaht). Die Rutschfläche ist ein bisschen grob - je nach dem erhitzt sich der Rücken oder das Hinterteil :D. Die Segmentübergänge fallen nicht negativ auf, nur beim Hochschwingen spürt man die seitlichen Rillen deutlich.
Die Wasserrutsche (2) besitzt eine Überraschung. Die zeitgesteuerte Ampel schaltet ebenfalls in einem relativ kurzen Intervall, jedoch hört man deutlich das Krachen des vorausgegangenen Rutschers. Das Layout der Wasserrutsche (2): mehrere Kurven, dann plötzlich, für mich unerwartet, ein steiler langer Drop; schmeißt man sich in die Röhre, kann man hier schon mal abheben. Die Segmentübergänge fallen auch hier nicht negativ auf.
Die Wasserrutschen (1+2) enden mit einem Plumpsauslauf; hier kann man wuchtige Arschbomben hinlegen oder im Liegen über das Wasser flutschen; dies ist der Grund, weshalb ich nicht mit voller Geschwindigkeit gerutscht bin: Ich wollte keine Kollision mit der gegenüberliegenden Beckenbegrenzung riskieren. Beide Rutschen sind von außen weiß angestrichen, innen grün mit schwarz/braunen Flecken, lichtdurchlässig.
Die Wasserrutsche (3) ist ziemlich hoch und steil - eben keine typische Familienrutsche, wie die meisten ihrer Art. Sie endet mit Plumps im Erlebnisbecken, auch hier kann man über das Wasser flutschen, was bei hohem Publikumsandrang aber eher weniger ratsam erscheint . Die Rutsche ist ebenfalls weiß gestrichen.
Vom Außenbecken aus startet der Wildwasserkanal. Eines gleich vorneweg: Es handelt sich hier, mit Abstand, um die heftigste Wildwasserrutsche, die ich jemals gerutscht bin. Sie geht zur jeder vollen Stunde für jeweils eine Viertelstunde in Betrieb, wahrscheinlich wegen dem hohen Stromverbrauch der Pumpen und der erforderlichen Aufsicht einer Bademeisterin oder eines Bademeisters. Hier wieder mal ein Lob: Ich durfte meine wasserdichte Digitalkamera in den Wildwasserkanal mitnehmen, es wurde mir sogar angeboten, Fotos von mir während des Rutschvorgangs zu machen, was ich bei der schnellen Beschleunigung dieser Rutsche verbunden mit der trägen Auslösung einer Kompaktkamera als nicht sinnvoll empfand.
Außer Betrieb betrachtet sieht der Wildwasserkanal unscheinbar aus. Das täuscht jedoch gewaltig und wird spätestens beim Anschalten der Pumpen klar: Aus zwei dicken Rohren klatschen Wassermassen am Start auf die Rutschfläche.
Ein alternativer Rutschenverlauf durch eine sich in der Anhöhe befindliche Grotte ist, anscheinend weil es durch die starken Strömungen zu Problemen kam, gesperrt worden. Steht man vor dem Start, fragt man sich, da soll ich durch? (Gemeint ist der durch die sich kreuzenden Wassermassen entstehende Wasserfall.) Ich habe es gemacht .
Der Einstieg am Start ist ziemlich unkomfortabel: Ein hoher Staudamm, der ohne Griffe zu erklimmen ist. Hier kann man aber auf dem Bauch rübergleiten, da man erstmal sofort wieder abgebremst wird - beim ersten Mal sollte man dies aber lieber lassen. Nach dem Staudamm folgt eine 180° Rechtskurve, danach geht es geradeaus bergab, von der Strömung wird man über einen Hubbel gerissen und kommt unsanft wieder auf der Rutschfläche auf - nach mehrmaligem Rutschen habe ich mein Hinterteil gespürt . Danach gelangt man in ein Zwischenbecken, hier gibt es zwei Routen, eine ist wie oben bereits erwähnt jedoch geschlossen. Also geht es weiter durch eine 180° Linkskurve, darauf folgt die finale 180° Rechtskurve, in der die Beine in eben diese Richtung gezogen werden und danach wird man wieder runtergespült, dreht sich dabei mitunter noch und wird vor dem Ende des Auslaufbeckens in der Halle abgebremst.
Der Wildwasserkanal besitzt starke Strömungen und vermittelt ein teilweise sehr ruppiges Rutschgefühl - er ist eben sehr heftig. Ich muss zugeben, nach dem ersten Rutschen war ich ein bisschen schockiert (sowohl als auch fasziniert).
Alles in Allem verbrachte ich im Schwimmbad des Van der Valk Resort einen erlebnisreichen schönen Tag. Die Wasserrutschen rechtfertigen meiner Meinung nach die Titulierung als Geheimtipp für ambitionierte Rutscher aus der Region. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut. Das Erlebnisbad vermittelt ein authentisches Ambiente. Das Personal war sehr freundlich und zuvorkommend. Gerne wieder!
Lob (+) & Kritik (-)
+ authentisches Ambiente
+ rutschhemmender Steinboden
+ sehr freundliches und zuvorkommendes Personal
+ Preis-Leistungs-Verhältnis
+ eigenes Essen und Trinken gestattet
+ Sitzplätze mit großen Tischen
+ kostenlose, zentral gelegene Parkplätze
- keine Liegestühle im Bad
- defekte Haartrockner
- Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel
- teilweise hakelige Schlösser an Schließfächern
- dunkle Kabinen ohne Ablage und Spiegel
- Tür an Toiletten
- schwankende Duschtemperaturen
persönliche subjektive Wertung nach Noten zur Zeit des Besuches mit den Gegebenheiten
Note: 2,3
Preis-Leistungs-Verhältnis: sehr gut
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Fotos
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vorne das Erlebnisbecken, hinten die Grotte mit Whirlpools, im verglasten Haus ein Restaurant
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das Erlebnisbecken mit Geysire, unter einer Brücke der Ausgang der geschlossenen alternativen Route des Wildwasserkanal
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ein Detail der ansehlichen Thematisierung, die Wasserrutsche (3) im Hintergrund
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Anhöhe und Podest bieten ein Panorama über die gesamte Halle
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das Außenbecken mit Schwimmkanal
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die Rutschenanlage
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der Wildwasserkanal - sind die dicken Rohre links (verborgen hinter dem Schild) und rechts Dekoration oder ... ?
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eine wohl einzigartige und beeindruckende Art des Wasserzuflusses ...
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aus den Rohren fallen geballte Wassermassen auf die Rutsche
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Blick vom Wildwasserkanal auf den großen, beim ersten Rutsch sehr überraschenden, Drop der Wasserrutsche
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an dieser Stelle heben die Rutscher schon mal von der Rutschfläche ab
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den letzten Teil werden die Rutscher wortwörtlich genommen hinuntergespült
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Dieser Erlebnisbericht basiert auf meinen Erfahrungen, meinen Wissensstand und meiner Meinung - alle Angaben ohne Gewähr.