Am Sonntag hatten wir uns zur Eröffnung des Badeparadies Schwarzwald mit Galaxy-Rutschenwelt in Titisee verabredet.
Ich wollte per Zug mit dem Wochenendticket anreisen. Ein Blick um 3:30 aus dem Fenster brachte die Erkenntnis, dass es massenhaft geschneit hatte, soviel wie den ganzen Winter noch nicht. Also schnell in die Dusche und rund ums Haus erstmal Schneeschippen. Bei dem Wetter fahren sicherlich auch keine Busse, so dass ich begann, doch überraschenderweise hatte der Stadtbus es doch hier auf den Berg geschafft. Zwar mit fast einer halben Stunde Verspätung, aber das war egal, da ich sowieso 50 Minuten Aufenthalt am Bahnhof gehabt hätte. Jetzt noch was zum Frühstücken holen und dann kurz vor knapp aufs Gleis. Ich weiß ja, wo der Mannheimer Zug immer abfährt. Dachte ich. Auf dem Bahnsteig musste ich dann feststellen, dass ein oder zwei Gleise im Bahnhof gesperrt waren und der Zug auf einem anderen Gleis bereitstand. So schaffte ich es vor der Abfahrt noch auf den andern Bahnsteig und sah auch noch die grün leuchtenden Knöpfe der freigegeben Türen. Bis mein Finger ca. 30cm vor dem Knopf war… Damit war ich schon ab Mainz eine Stunde hinter meinem Zeitplan. Der Umstieg in Mannheim klappte problemlos und auch der zweite Zug fuhr pünktlich ab. Nächster Umsteigebahnhof Richtung Offenburg war Karlsruhe. Also auf den Bahnsteig und in den dort wartenden Zug rein. Handywecker stellen und zurücklehnen. Pünktlich wachte ich wieder auf…in Stuttgart! Mist, das war dann wohl der falsche Zug. Also ging die Fahrt hinten um den Schwarzwald herum weiter und fast drei Stunden später als geplant kam ich schließlich in Titisee-Neustadt an.
Das Bad ist vom Bahnhof aus gut zu Fuß erreichbar, in nichteinmal 10 Minuten nach Ankunft am Bahnhof Titisee bin ich bereits an der Kasse.
Erstmal einen Blick von außen auf des Bad werfen. Die Palmenoase:
Galaxy:
Eingang:
In dieser großzügigen Vorhalle befinden sich mehrere Kasseninseln. Beim Reingehen erhält man ein Chip-Armband und muss bereits den Grundtarif für 1,5 Std. bezahlen.
Der Umkleidebereich ist in zwei Bereiche aufgeteilt: Einer für das Galaxy und der Rest für die Palmenoase.
In der Vorhalle gibt es auch einen Frisierbereich (hauptsächlich für Galaxy-Gäste):
Die Umkleidekabinen in der Palmenoase sind nämlich etwas geräumiger und es gibt in jeder Kabine einen Föhn:
Danach schließt man seine Sachen in einem Fach ein, welches durch das Armand fest vorgegeben ist.
Positiv fand ich hier die großen Schränke mit Zwischenboden, so dass dreckige Schuhe nicht mit dem Rest in Berührung kommen.
Die Duschen wirken mit den Marmorwände richtig edel. Das sind übrigens nicht nur Trennwände, sondern auch Sichtschutz nach vorne (in jede Dusche hinein muss man also quasi Slalom laufen).
Überblick Palmenoase, in die man erst ab 16 Jahren hinein darf:
In das Becken integriert sind Wasserdüsen sowie Sprudelliegen und –bänke. Die Wassertemperatur war wirklich sehr angenehm warm.
Die Hälfte des Daches lässt sich im Sommer auf Seite schieben.
Blick in die Gegenrichtung:
Dort oben auf der Empore befindet sich der Saunabereich. Dort war ich aber nicht drin. Wenn man so die Interviews der Badleitung hört, klingt das so, als sei die Erweiterung im kommenden Jahr mit Spezialwasserbecken und evtl. neuer Sauna fast beschlossene Sache.
Unten links unter der Empore ist noch ein Dampfbad für die Palmenoase untergebracht.
In das Becken integriert wurde die Poolbar:
Rechts im Hintergrund ist noch ein Stuhl der dort untergebrachten Gastronomie zu sehen. Die soll wohl ganz ordentlich sein, ich habe sie aus Zeitgründen aber nicht testen können…
Im Hintergrund ist hier die Schleuse zum Außenbecken zu sehen:
Das Außenbecken ist nicht besonders groß, aber im Sommer wird auch hier draußen die Poolbar angeboten. Die Sprudelliegen sind hier andersrum als üblich sind hier die Sprudelliegen mit Blick auf Außengelände und Schwarzwald gerichtet:
Das Außengelände fand ich überraschend groß. Es wurde so geformt, dass man nur den umliegenden Schwarzwald, nicht aber den Ort oder die angrenzende Bahnstrecke sehen kann:
Zum Aufwärmen kann man sich unter die Infrarotlampen legen:
Zuletzt noch ein Bild der anderen Drei:
Eigentlich ist das Fotografieren in der Palmenoase unerwünscht, wohl um die Ruhe nicht zu stören. Heute waren aber zur Eröffnung Pressefotografen und mindestens zwei Fernsehteams dort, so dass auch wir noch diese Fotos machen konnten. Im Galaxy dagegen ist Fotografieren wohl kein Problem.
Wechseln wir nun in die Rutschenwelt hinüber ins Galaxy. Vermutlich soll hier mal der Übergang gebaut werden:
Im Umkleidebereich war eine Trennwand zwischen den Bereichen geöffnet, so dass (noch) jeder zwischen den Bereichen wechseln konnte, auch wenn man den Euro Aufpreis nicht bezahlt hatte.
Direkt nach den Duschen stößt man auf den Kleinkinderbereich:
Daneben steht die Kleinkinderrutsche, die aber geschlossen war:
Es folgen weitere Kinderrutschen mit eigenem Zugang:
Links die blaue Kinderrutsche , daneben die Triple Slide:
Daneben schließen sich eine Mini-Turborutsche und die Superrutsche an:
„Turborutsche“:
Die Superrutsche ist eine Weltneuheit: diese 12m lange Breitrutsche ist nämlich aus klarem Kunststoff gefertigt:
Über den selben Aufgang erreichbar liegen rechts drei Stufen höher die nächsten Rutschen:
ganz rechts startet die 36m lange Black Hole (mehrfarbig):
Zunächst rutscht man dort durch Blitzer, dann durch Leuchtringe.
Vom Layout her ist die Rutsche aber sehr zahm und damit bestens für Kinder geeignet.
Daneben startet der Kinder-Halfpipe:
Anfangs stand dort bei unserem Besuch noch nicht das Schild, dass man ohne Reifen rutschen soll. Mit Reifen macht die Halfpipe durchaus Spaß, ohne ist die stinklangweilig. Und besonders angenehm ist das Ablaufgitter in der Mitte auch nicht mit bloßer Haut zu überrutschen.
Die zwei Edelstahl-Röhrenrutschen mit 29m und 33m Länge, die ebenfalls von dieser Plattform starten sind das heimliche Highlight im Bad:
Die Blaue hat auf der ganzen Länge Blitzer eingebaut. Die Röhre führt in einer Links-Helix bis ins Auffangbecken, baut dabei eine nette Geschwindigkeit auf und sorgt so für nette Fliehkräfte.
Landebecken der Blackhole und der blauen Edelstahlrutsche:
Das Landebecken ist bei dieser Rutsche aber etwas kurz geraten. Mit noch deutlicher Geschwindigkeit kracht man dort an die Stufe.
Die orange Edelstahlröhre hat zwar auch Technikkästen für Lichteffekte montiert, dort war aber nichts eingeschaltet. In absoluter Dunkelheit vollführt die Rutsche erst einen Links-Kreisel, dann einen Rechts-Kreisel. Der Übergang dazwischen kommt sehr überraschend und heftig. Macht also Spaß.
All diese Kinderrutschen sind laut Beschilderung nur bis 12 Jahre. Die anderen Drei sind wohl morgens auch einmal darauf hingewiesen worden, dass das EIGENTLICH so sei. Geduldet wurden wir aber trotzdem und Nachmittags hat auch niemand mehr etwas gesagt.
Begeben wir uns nun zu den Hauptrutschen. Auf der ersten Zwischenplattform befindet sich hier auch die Gastronomie des Galaxy:
Der Aufgang zu den Rutschen ist rosszügig angelegt und freundlich von LED-Spots ausgeleuchtet:
Auch von diesem Aufgang gibt es übrigens einen Durchgang zu den Kinderrutschen.
Breitrutsche über den Gastrobereich:
Ob die Benutzung mit Reifen hier vorgesehen ist, wage ich mal zu bezweifeln…
Etwas höher starten zwei weitere Edelstahlrutschen. Erstens die 90m lange Halbschalen-Familienrutsch mit Namen Crazy Viper:
Die Rutsche fand ich jetzt nicht so spannend. An manchen Stellen pendelt man zwar etwas hin und her, aber nicht sehr ausgeprägt. Insgesamt eher eine Familienrutsch.
Daneben dann genau das Gegenteil:
Aus 10m Höhe fällt man hier hinunter:
Unter dem Dach beginnen die drei letzten Rutschen. Die 180m lange X-Tube:
Am Start gibt es wie üblich keine Ampel. Ab und zu sorgt der Mitarbeiter, der hauptsächlich den Boomerang nebenan betreut, aber für etwas Abstand. Gerutscht werden kann mit Einzel-, Doppel- oder Dreierreifen
Mit den Dreierreifen ist das Ding wirklich lustig. Da schießt man ganz ordentlich die Wände hoch bis kurz vor dem Umkippen…
Direkt daneben startet der Edelstahl-Boomerang, der sich hier Monster-Halfpipe nennt. Gerutscht werden darf hier ausschließlich mit Einzelreifen:
Den Reifen muss man über das Geländer heben und dann den Start durch das Drehkreuz betreten:
Die Sache mit dem Drehkreuz funktioniert nicht so wirklich toll: Insbesondere wenn am Ende der Rutsche jemand wartet, statt durch das Drehkreuz zu gehen. Und die Aufsicht hat leider keinen Blickkontakt zum Auslaufbereich.
Die Rutsche beginnt mit einem Schlenker, bevor das Steilstück in die Halfpipe führt:
Dieses Steilstück ist das Lustigste an der Rutsche, bietet der Übergang doch schöne Airtime.
Dann schaukelt man die Halfpipe hinauf:
und zurück über den kleinen Hügel in den Auffangbereich:
Bei leichten Kindern kommt es häufig vor, dass sie diesen Hügel nicht schaffen und in der Halfpipe auspendeln. Die müssen dann zu Fuß dort rüber um die Rutsche zu verlassen. Daher schallt dann auch öfters mal ein *klong* durch das Bad. Das ganze reduziert die die Kapazität der Rutsche natürlich nocheinmal…
Die letzte Rutsche ist eine Blackhole-Reifenrutsche 140m Länge, die man Galaxy Flash getauft hat. Auch hier sind ausschließlich Einzelreifen zugelassen (auch wenn die Schilder nur die Dreierreifen verbieten):
Die Rutsche ist innen weiß beschichtet und wird von LED-Blitzern erhellt. Über der Halfpipe ist ein Glaselement integriert.
Lustig ist das Ende der Rutsche: Direkt aus einer Kurve schießt man in das Auffangbecken, so dass man garantiert dort umgeworfen wird.
Auch in Titisee hat man einen Reifenlift gebaut, der aber nicht in Betrieb war:
Da das Treppenhaus so großzügig dimensioniert ist, kann man dort aber problemlos auch die Reifen mitnehmen und komt trotzdem noch aneinander vorbei.
Jetzt noch ein Rundgang durch das restliche Galaxy:
Das Becken ist L-förmig angelegt. Quer hat man 25m-Schwimmbahnen:
In diesem Bereich wird auch der Wellenbetrieb gestartet. Es gibt wohl verschiedene Wellenprogramme. Ich war nur in der „geraden Welle“, die ganz ordentlich ist. Man darf die Reifen dazu auch mit ins Wellenbecken nehmen.
Ein 1m und 3m Brett gibt es auch:
In die andere Richtung läut das Becken flacher aus:
Zum Abschluss noch einen Blick zu den Rutschen:
Insgesamt ein Bad mit einigen netten Rutschen. Erding ist natürlich größer und die Rutschen heftiger, trotzdem hatten wir unseren Spaß in dem Bad.
Beim Verlassen des Bades muss man wieder an den Kasseninseln vorbei und seine Zeit und weitere Ausgaben nachbezahlen. Als Kurzzeittarif finde ich das Preissystem in Ordnung, aber es fehlt definitiv eine Deckelung mit einer Tageskarte. Mit dem derzeitigen System wird man da arm…
Immerhin hat die Heimfahrt einwandfrei geklappt. Auch wenn beim Umsteigen insbesondere in Mannheim fast nur Verspätungen von 60-180 Minuten Verspätung angeschlagen waren, waren meine Züge alle pünktlich. In Mainz war den Tag über wegen massiven Schneefalls der Busverkehr eingestellt worden, doch pünktlich zu meiner Ankunft fuhr gerade der wieder der erste Bus.