Frankreich-Report: Quercyland in Souillac (Sommer 2013)

  • Wasserattraktionen:
    -Erlebnisbecken mit Wasserpilzen
    -2 flache Babybereiche
    -Kinderbecken mit 3 Kinderrutschen
    -Erlebnisbecken mit Wasserfall


    Wasserrutschen:
    -Pentaglisse (Multislide)
    -Toboggan géant (Freirutsche)
    -Toboggan géant (Freirutsche)
    -Kamikaze (Freefall)


    Bewertung:
    Gestaltung: 2
    Größe: 1
    Beckenvielfalt: 2
    Hygiene: 3
    Temperatur: 2
    Rutschen: 1
    Umkleiden: 2
    Personal: 3
    Eintritt: 2
    Gesamt: 1,9


    Quercyland
    RN 20
    46200 Souillac


    http://www.copeyre.com


    Letzten Sommer hat es mich ganz zufällig (ist jetzt zu kompliziert zu erklären) in ein nettes Freibad in der südfranzösischen Stadt Souillac am Fluss Dordogne verschlagen. Ich habe da einen schönen Abend verbracht, also will ich den Bericht der Öffentlichkeit nicht vorenthalten. Weitere Frankreichberichte werden aber wahrscheinlich eher nicht folgen.


    Im Quercyland habe ich keine Fotos gemacht, die Bilder, die nachher zu sehen sind, sind irgendwo abfotografiert und anscheinend entstanden, bevor die Kamikaze gebaut wurde (bis auf das letzte, das ist ein zufälliger Schnappschuss von mir). Dafür habe ich aber einen Plan gezeichnet:


    Am Eingang bezahlt man acht Euro pro Person. Das ist okay, denn der Eintritt gilt für den ganzen Tag und man kann auch noch andere Angebote auf dem Gelände (Kletterwald, Hüpfburgen, Bowling, ...) nutzen. Die Gastronomie rechts neben dem Eingang habe ich nicht getestet. Auch in die Umkleiden habe ich nur einen Blick geworfen, weil es so heiß war, dass man ohnehin in Badesachen rumlief.


    Auffällig im Bad sind die dicht an dicht liegenden Becken, die teilweise nur durch Zäune o. Ä. getrennt sind. Auch besteht der Beckenboden weder aus Fliesen noch aus Edelstahl, sondern aus einer Art geriffelter Teichfolie, die manchmal beim Drauftreten nachgibt, weil sich Blasen aus Wasser darunter gesammelt haben. Ungewohnt, aber es besteht keine Rutschgefahr.


    Der erste Beckenkomplex besteht aus einem Erlebnisbecken mit zwei Wasserpilzen, einem flachen Babybereich und einem etwas höher gelegenem Kinderbecken mit einem künstlichen Felsen, von dem drei trockene Minirutschen starten (zwei gerade, eine mit Kurve am Anfang). Die Becken wirken etwas leer, bei der Größe hätten sicher noch ein paar mehr Attraktionen hereingepasst. Die Temperaturen sind freibadtypisch. Neben den Becken verläuft eine Fußwaschrinne, sehr hygienisch.


    Die andere Hälfte des Bades ist durch eine Hecke abgetrennt, keine Ahnung, wieso. Man gelangt dorthin durch eine Lücke in der Hecke mit einem Fußwaschbecken, das sehr unschön anzusehen ist (und sich auch so anfühlt), aus der Hecke rieseln nämlich ständig Nadeln ins Wasser. Links geht es nun außerdem zu den anderen Attraktionen des Parks.


    Dann gelangt man zu einem Becken, von dem ebenfalls ein flacher Babybereich abgetrennt ist. Im Restteil gibt es ein... naja, als ich es zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich, es sei eine Art Breitrutsche. Dann habe ich gesehen, dass auf der angeblichen Rutschfläche überall große Steine kleben, die das Wasser ganz schön aufwirbeln, und vermutet, dass es sich um eine besondere Kletterwand handelt. Als dann aber ein Kind versuchte hochzuklettern, gab es gleich einen Pfiff vom Bademeister. Anscheinend ist es also nur ein sehr merkwürdiger Wasserfall, der sich durch einen Zaun aus einem Rutschenlandebecken ergießt. Ich war aber sicher nicht der einzige Verwirrte, denn der Pfiff war noch sehr oft zu hören. Ein Verbotsschild wäre sicher angebracht.


    Hinter diesem Becken beginnt der Rutschenbereich. Rechts und links vom Wasserfall gibt es jeweils zwei Rutschen, man muss also um das ganze Becken laufen, um zwischen den Rutschenpaaren zu wechseln. Ganz rechts steht die Pentaglisse, eine Multislide mit sechs Bahnen (obwohl penta eigentlich fünf heißt). Die Rutsche ist schön schnell, natürlich prima zum Wettrutschen geeignet und hat eine gute Kapazität (etwa eine Minute anstehen). Ampeln gibt es nicht, der Auslauf ist ja einsehbar. Im Plumpsauslauf (wieder diese Folie) wird man schön ins Wasser geworfen, kollidiert aber auch oft mit dem Rutscher aus der Nebenbahn. Ein Flachwasserauslauf, wie man ihn ja auch meist bei solchen Rutschen findet, wäre sicherer. Gute Plumpsausläufe gibt es hier sowieso schon - bei den Freirutschen.


    Links neben der Pentaglisse liegt der Treppenaufgang zur ersten der beiden offenen Rutschen (bzw. der Toboggans géants, d. h. Riesenrutschen). Diese beginnt mit einem Anfangsjump, dann folgen ein Rechtsbogen, eine Gerade, ein kleiner Drop, eine Linkshelix, eine Rechtskurve, noch eine kleine Gerade und ein Linksbogen.


    Die andere Freirutsche startet links vom Wasserfall. Sie vollführt eine Linkshelix, eine Rechtshelix, einen Linksknick, dann einen Rechtsbogen und dann noch eine Links-Rechts-Kurvenkombination. Auf beiden Freirutschen ist man flott unterwegs, schaukelt in den Richtungswechseln ordentlich hoch und bringt sogar die ganze Kostruktion zum Wackeln. Die Fugen gehen noch so einigermaßen. Beide Rutschen haben zeitgesteuerte schwach leuchtende Ampeln, bei dene ich wegen des hellen Sonnenlichts ganz genau hinschauen musste, ob da etwas leuchtete. Meistens musste man zwei bis drei Minuten anstehen. Einzigartig sind die Plumpsausläufe, wo man sehr schwungvoll in ziemlich große Auslaufbecken (natürlich mit Teichfolie) geworfen wird. Äußerst heftig, eigentlich fällt mir sogar gar kein heftigerer Plumpsauslauf ein. Der Auslauf der linken Freirutsche ist leicht erhöht und aus ihm quillt auch der seltsame Wasserfall, nachdem er einen Zaun passiert hat.


    Ganz links startet die Kamikaze (eigentlich eine Freefall), die erst 2013 neu zum Bad hinzugefügt wurde und daher auf einigen Fotos auch noch nicht zu sehen ist. Auf dem hohen Treppenaufgang steht immer eine gewisse Menge an Wartenden, hier muss man daher vier bis fünf Minuten anstehen. Beunruhigend ist, dass der eiserne Turm leicht schwankt. Oben gibt es keine Ampel, sondern einen Bademeister, der seinen Arm einfach als Schranke benutzt. Obwohl die Rutsche offen verläuft, ist der Einstieg wie der einer Röhrenrutsche ausgeführt. Dadurch ist der Auslauf nicht einsehbar, auch nicht für den Bademeister - wahrscheinlich schätzt er die Zeit einfach ab. Zunächst gibt es ein kleines gerades Stück, bevor der Drop beginnt. Das steigert die Spannung beim Rutschen, macht es zusammen mit dem Röhreneinstieg aber auch leichter, sich auf die Rutsche zu trauen. Beim steilen und langen Drop ziepen die Fugen ein bischen. Die Landung ist ziemlich hart, weil der Auslauf (diesmal keine Folie, sondern GFK) recht tief ist. Oft hintereinander Rutschen tut also weh.


    Auf der Internetseite bin ich später erstaunlicherweise auf den Hinweis gestoßen, dass Badeshorts verboten sind, obwohl ich kein derartiges Schild gesehen habe und mich auch keiner ermahnt hat.


    Fazit: Wenn man in Souillac ist, sollte man als Rutschenfan mal ins Quercyland fahren, denn es gibt zwei super Freirutschen und eine hohe Freefall. Als Familie mit Kleinkindern lohnt sich der Besuch dagegen nur hundertprozentig, wenn man auch die anderen Angebote auf dem Gelände nutzt, weil die Becken doch etwas karg an Attraktionen bestückt sind. Insgesamt dennoch ein schönes und großes Freibad.

    Heimbad: Auebad Kassel
    Lieblingsbäder: Miramar, Caneva, Aquamagis, Alpamare Pfäffikon
    Rutschen-Count: 426
    Lieblingsrutschentypen: Looping, Wildbach, Plumpstrichter
    Lieblingsrutschen: Cobra, Grüner Hai, Neusäßer Trichter, Proslide Tornado Billund, Balla Balla, Scary Falls, Cresta Canyon, Stukas, Hurricane Loop, Prager Divoká Řeka, Tornado Pfäffikon, Pink Jump

    Einmal editiert, zuletzt von Otto Normalrutscher ()