Zu Ferienbeginn eröffnete in Karlsruhe ein neues Freizeitbad. Nach dem unsere ursprünglichen Pläne für Ostern dank des Wetters geplatzt waren, fuhren wir gestern nach Karlsruhe um das neue Bad mal zu testen.
Ich nehme das Fazit mal vorweg:
Das Bad ist schlicht aber ganz nett. Der Wildwasserkanal ist aber absolut Klasse und lohnt schon alleine die Anfahrt.
Noch befindet sich das Bad in einer Softopening-Phase, was man an einigen Stellen zwar noch sehen kann, alles wichtige war aber in Betrieb.
Und jetzt so kurz nach Eröffnung und an einem Feiertag in den Ferien war es natürlich ziemlich voll...
Jetzt das ganze ausführlich:
Neben dem Bad wurde ein neues Parkdeck gebaut. In Zukunft kostet das für Badegäste 2,00 Parkgebühr, zum Softopening ist es aber noch kostenlos. Auf das Parkdeck sollen glaube ich Sportplätze oder sowas kommen:
Der Eingangsbereich. Zu sehen ist auch die Kassenschlange, die bis draußen reichte:
Der Kassenbereich:
Bis Ende der Ferien gelten ermäßigte Eintrittspreise. Außerdem wurde noch kein Feiertagszuschlag erhoben. Als Student haben mich damit 4 Stunden 6,00 gekostet (statt normal Feiertags 9,00), Erwachsene zahlten 8,00 (statt 11,00).
Auf den Eintrittskarten ist ein Barcode aufgedruckt. Bei den Lesegeräten an den Drehtoren braucht man ein bisschen Geduld. Mit Reinstecken und rausziehen kann das Ding die Karten nicht lesen...
Hinter dem Drehtor trennen sich dann Freizeitbadbesucher und Saunagänger. Zu den Sauna-Umkleiden geht es eine Etage rauf, für uns eine Etage runter:
Der Umkleidebereich:
In jeder Umkleidekabine gibt es eine kinderfreundliche und eine normale Bank:
Im Umkleidebereich besteht noch etwas Verbesserungsbedarf:
Wenn man von der TReppe runter kommt, sieht man vor sich die Umkleiden und alle drängeln sich in diesem Bereich. "Hinter" der Treppe sind aber noch einmal mindestens genausoviele Kabinen, wo es deutlich leerer ist. Insgesamt ist der AUfbau etwas seltsam: In jedem Gang sind zu einer Seite die Kabinen, an der anderen nur die Rückseite der Kabinen der nächsten Reihe.
Außerdem sind Barfußbereich und Straßenschuhbereich nicht deutlich getrennt, bzw sie überkreuzen sich durch den komischen Aufbau. Das führt dann zwangsläufig immer zu Dreck auf dem Boden, auch wenn hier ständig ein Mitarbeiter bemüht war den Bereich sauber zu halten.
Ich denke, es würde schon einiges bringen, wenn man am Ende der Treppe einfach rechst ein Geländer montieren würde, so dass alle mit Straßenschuhen nur von links die Kabinengänge betreten. Vielleicht ist so etwas ja aber auch noch geplant...
jeweils vorne und hinten gibt es führ Männlein und Weiblein einen Duschraum und einen Toilettenraum. An den Durchgängen zu diesen Sanitärbereichen fehlen noch die Glastüren, teilweise waren aber schon deren Rahmen montiert.
Jetzt betreten wir aber endlich das Schwimmbad:
Rechts unter dem Schriftzug hindurch betritt man die Haupthalle:
Insgesamt ist das Bad in drei Ebenen eingeteilt. Dieses ist die unterste, die A-Ebene. Hier befindet sich neben dem Umkleidebereich hauptsächlich das Spassbecken, "brodelndes Wasser" genannt:
Diesen Namen trägt das Becken voll zu Recht: Alle paar Zentimeter befindet sich eine Sprudelliege, Bodensprudler, Wasserdüsen Wasserfontänen und Nackenduschen...
Rund um den grünen Innenbereich strömt das Wasser im Uhrzeigersinn (sog. Aqua Rondo). Auf den Abtrennungen, die sich alle knapp unter der Wasseroberfläche befinden, sind große Düsen für die Fontänen installiert. Mit farbwechselnden LED-Strahlern werden diese auch beleuchtet.
Im grünen Inneren gibt es Sprudelliegen ("Champagnersprudel"), Wasserdüsen und Bodensprudler.
Rechts und links des Strömungskanals sind Whirlpools integriert.
Noch einmal ein Blick aus der anderen Richtung:
Hier sind auch gut die drei Ebenen zu erkennne: Spaßbecken und rechts hinter der orangen Wand der Sportbereich, darüber links auf der Gallerie der Gastrobereich, rechts hinter der grünen Wand die Sonnen-Dachterrasse und hinter der Gastro ein Teil der Sauna. Die dritte Ebene ist nur der Sauna vorbehalten.
Wir bleiben unten und gehen rechts oder links um die orange Wand herum. Dahinter liegt das Nichtschwimmer- und Lehrschwimmbecken:
danach folgt das 25m-Sportbecken, welches eine deutlich kühlere Sporttemperatur hat als alle anderen Becken:
Wieder zurück in den mittleren Teil:
Über die Rampe rechts gelangt man von Ebene A auf B. Dort befindet sich die "Kaskade" genannte Breitrutsche und rechts hinter der weißen Wand der Kinderbereich.
Bleiben wir aber noch mal kurz unten: Zwischen Rampe und Treppe befinden sich die Nackenduschen und unter der Rampe hindurch gelangt man durch den Kanal....
...unter einem Wasserschleier hindurch in die "Goldgrotte". Hier sind ein paar Sprudelliegen zu finden...
...weitere Sprudler und Massagedüsen:
Steigt man hier aus dem Becken landet man in diesem Bereich:
Rechts das sind die Durchgänge zu den Duschen, links der ovale Raum enthält ein Dampfbad und einen Massageraum.
Die Eingänge:
Das Dampfbad sieht aber noch so aus und ist natürlich noch nicht in Betrieb:
Der Massageraum ist auch noch leer:
Hier hinten sind auch noch zwei Solarien zu finden, die offenbar aber auch noch nicht montiert sind.
Von der Haupthalle aus gelangt man auch noch in das Außenbecken "dampfendes Wasser":
Auch hier gibt es einen abgeteilten Bereich, in dem das Wasser kreiselt sowie Sprudler und angestrahlte Fontänen.
Jetzt gehen wir aber endlich die Rampe rauf zur Kaskade. Hier ist vor der Bademeisterkabine auch ein kleiner Teil des Wild Water einzusehen:
Zur Kaskade muss man wieder drei Stufen runter gehen...
Dann kann man über die wellige Bahn hinunterrutschen (und unten die Leute umkegeln, die da immer im Weg stehen...)
Nichts Besonderes, eher für Kinder gedacht.
Wie schon erwähnt ist hier auf Ebene B der Kinderbereich "Karl Atoll" zu finden (links hinter der Wand verläuft die Rampe nach unten):
Hier gibt es kleine Becken, Wasserläufe, Springbrunnen, Wasserpumpen etc. Direkt neben dem Becken gibt es eine Babystation mit Toilette und Wickeltisch.
Weiter geht es zum Gastrobereich:
(Brüh-)Currywurst mit Pommes gibt es hier für 4,50, 0,5 Softdrink für 3,00. Für ein Schwimmbad sind die Preise doch recht human. Auch das Mitbringen von Speisen und Getränken ist in diesem Bereich ausdrücklich erlaubt.
Auch an Kindertische wurde gedacht:
Neben dem Gastrobereich gelangt man von der Gallerie, auf der, wie überall im Bad, auch noch zahlreiche Liegen stehen, auf die Sonnenterasse:
Blick nach draußen auf die "Liegewiese":
Ungefähr dort wo auch die Kaskade startet gelangt man von Ebene B in den Rutschenturm. Hier befindet sich auch die Bademeisterkabine hinter der "TÜR":
Nach unten geht es zu den Landebecken. nur eine Treppe hinauf befindet sich der Start des Wild Water, ganz oben der der Reifenrutsche. Eine Metallbaufirma konnte leider nicht rechtzeitig zu den Ferien die ganzen Geländer des Bades liefern, weshalb größtenteils solche Holzkonstruktionen als Übergangslösung gebaut wurden:
Am Start des Wild Water steht immer ein Bademeister, der die Meute kurz anhält, wenn es im Fluss zu voll wird. Trotzdem hat die Anlage eine ungeheure Kapazität, da keine Mindestabstände zu halten sind. So gab es selbst an diesem super vollen Tag dort praktisch keine Wartezeiten. Zunächst steigt man in in Wasserbecken, geht nach draußen und am rechten Bildrand starte dann der Wildwasserfluss:
Der Fluss ist direkt aus Beton modelliert. Zunächst geht es immer abwechseln rechts und links um ca 180 Grad wenden. Der Fluss strömt wirklich ganz ordentlich und in den Kurfen schwingt man ziemlich weit hoch, so dass es auch mal den ein oder anderen blauen Flecken geben kann, aber sonst wäre das ja auch langweilig...
An der letzten Kurve im Außenbereich ist dann parallel zur Wildwasserstrecke ein zwischenbecken, in das man aber wirklich nicht einfach reinkommt. Aus eigener Kraft habe ich es keinmal geschaft, nur einmal mit Hilfer derer, die schon darin waren.
Dann folgt der Abschnitt vor der Bademeisterkabine. Die der Kamera zugewandten beiden Kurven sind kleine Zwischenbecken, in denen man aber nicht lange verweilen durfte (kein Wunder: im Sekundenabstand kommen die nächsten angerauscht, das muss Platz sein).
Durch die Kurve zwischen den beiden Becken wird man vom Wasser regelrecht durchgesaugt, sehr faszinierend...
Dann geht es ein kleines Stück geradeaus in einen recht dunklen Raum.
Es folgt eine Rechtskurve, an der sich die Strecke teilt. Hier kommt man aber recht einfach auf die Innenbahn, wenn man sich kurz an der Außenwand abstößt. Nach wenigen Metern führen die Spuren wieder zusammen, es folgt die finale Linkskurve und man landet im Wasserbecken:
Wild Water ist eindeutig das Highlight des Bades! Das Ding ist wirklich wild. Und mit dem Parallelbecken bietet es auch eine recht schwierige Aufgabe, die immer wieder zur Wiederholung motiviert. Geniales Teil!
(Wild Water fand ich übrigens deutlich rasanter, als den immer so gelobte Fluss im Aqualibi. Dafür gibt es hier keine Thematisierung und keine Weicheier-Polsterung)
Jetzt hinunter zum Reifenlandebecken und einen Reifen besorgen. Die gibt es als Einzelreifen in zwei verschiedenen Größen und als Doppelbob. Selbst bei so vielen Besuchern waren immer Reifen zu bekommen, Daumen hoch für dieses Bad!
Jetzt wieder in den Turm, dieses Mal ganz nach oben. Am Start wie auch am Ziel des BGV-Rafting sind die Zugänge behefsmäßig mit Holzgerüsten zu erreichen, auf denen als Bodenbelag eine blaue Kunststoffschicht aufgebracht ist. Wie das endgültig aussehen soll, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, da unter dem Holzgestell der Boden wie hier vorne weitergeht.
Rutschenstart:
Die Rutsche ist teilweise eine runde Röhre, teilweise ein Magic Eye. Größtenteils ist die Rutsche dunkel. Auf dem langen gerade Magic-Eye-Abschnitt oben gibt es leuchtende Querstreifen, im unteren Bereich leuchtende Figuren.
Der Boden rund um den Auslauf besteht auch aus einem anderthalb Meter aufgeständerten Holzgerüst. Ob hier ursprünglich ein Plumbsauslauf in ein Wasserbecken geplant war?
Noch ein Blick über den Außenbereich:
Nachts ist die Beleuchtung im Bad zwar dezent aber doch mehr als ausreichen:
Zum Abschluss noch einmal der Eingangsbereich:
Insgesamt ist das Bad recht schlicht und funktional gebaut. Thematisierung gibt es hier gar nicht. An einigen Stellen sieht man auch, dass noch diverse Teil, Türen, Fliesen etc fehlen. Im Rutschenturm sieht man z.B. an den Markierungen auf der Wand, dass die Wände noch bis etwa in Kopfhöhe gefliest werden sollen. A popos Rutschenturm: Hier ist auch der meiner Meinung nach größte bauliche Patzer zu finden: Die Treppenstufen reichen nicht bis ganz an die Wand. Daneben befindet sich (tiefer als die Stufe) eine Schräge, über die wohl Wasser ablaufen soll. Allerdings ist dieser Spalt so groß, dass man da sehr leicht mit dem Fuß reingerät und sich verletzten kann.
Ansonsten fand ich das Bda sehr positiv. Luft und Wasser waren sehr gut geheizt. In das Bad werde ich wohl noch mal wiederkommen, schon um Wild Water zu rutschen...
Nach vier Stunden ging es für uns dann noch kurz zur Turmbergbahn und zur Frühlingsmesse, bevor der Zug wieder zurück nach Mainz fuhr.