Heute war ich in der Therme Loipersdorf, um die neuen Rutschen auszuprobieren. Ich habe mich schon darauf gefreut, ist der Wirbelwind doch die einzige Trichterrutsche in Österreich
Die Therme betritt man durch das große, angenehm gestaltete Foyer, von dem man auch Blick auf das Selbstbedienungsrestaurant hat, dazu später mehr. An der Kasse bezahlt man den leider recht teuren Eintrittspreis plus 10€ Pfand für jeden Chipcoin (Im Bad werden diese als Chipuhr oder einfach nur Uhr bezeichnet). Das Personal an der Kasse ist leider nicht so überzeugend, :o denn wir wurden gar nicht begrüßt, sondern zuerst sagte die Kassendame, dass es KEINE EINZIGE FREIE LIEGE in der Therme gäbe, aber es gab schon einzelne freie Liegen, im Saunabereich und auf der Liegewiese waren mehr Liegen frei. Außerdem wurden wir nicht drauf hingewiesen, dass der Standardtarif nur für vier Stunden gilt, und man, wenn man länger als 4 Stunden in der Anlage ist, aufzahlen muss. Und wir wurden nicht darauf hingewiesen, dass man für einige Kästchen eine 2€-Münze als Pfand benötigt.
Die Chipcoions spielten auch verrückt, so konnten wir die Anlage nicht durch die Drehkreuze verlassen, am Display des Chip-Lesegeräts erschienen seltsame Fehlermeldungen. Hier half uns allerdings das Personal der Information weiter.
Die Umkleiden sind allesamt gelb, und man schließt sie mit dem Chipcoin ab. Das geht aber nicht bei allen Spinden. Einige haben noch das alte Schließsystem, bei dem man an der Innenseite des Kästchens eine 2€-Münze als Pfand einwerfen muss. DAnn muss man zusätzlich zum Chipcoin noch auf einen Kästchenschlüssel aufpassen Dafür ist der Umkleidebereich sehr sauber, ebenso die Sanitäranlagen.
Die Umkleiden sind in ausreichender Zahl vorhanden, es gibt auch genug Umkleidekabinen.
Wenn man den Umkleidebereich Richtung Bad verlässt, muss man durch einen Durchgang gehen, in dem eine Düse zur Fußdesinfektion ist. Diese ist ein großes Manko: Das Desinfektionsmittel, das aus dieser Düse in Form von Schaum kommt, wenn man den Fuß darunter hält, fließt nicht richtig ab (eventuell ist der vorhandene Abfluss verstopft), und ungefähr in der Mitte des Durchgangs ist daher ein kleiner "Schaumsee", um den man ganz an der Wand des Durchgangsn herumgehen muss, wenn man seine Füße nicht "desinfizieren" will.
Ich war nur im Erlebnisbereich, schließlich sind hier auch die fünf Rutschen.
Leider ist der Bereich recht unübersichtlich, sodass man z.B. den Aufgang zur Panoramarutsche (normale Röhrenrutsche) nicht so leicht findet bzw leicht übersehen kann. Auch den Funpark zu finden, ist beim ersten Mal nicht so leicht.
Im Erlebnisbereich gibt es neben der Panoramarutsche ein Wellenbecken, einen Strömungskanal, Schwallbrausen, eben das, was zu einem Erlebnisbad gehört. Die anderen vier Rutschen (4 wenn man die doppelte Carrera als zwei Bahnen zählt)sind im Funpark. Zum Funpark gehört auch ein großes Waterplayhouse aus Holz, das leider nur für Kinder bis 10 Jahre gestattet ist.
Jetzt aber zu den Rutschen!
Alle fünf Bahnen wurden von Wiegand-Maelzer gebaut, der Trichter ist aber eigentlich eine Lizenzfertigung von Proslide's BulletBOWL.
1. Panoramarutsche
Diese Rutsche startet von einem separaten Turm. Sie ist eine normale Edelstahlrutsche von Wiegand-Maelzer mit einer durchsichtigen Acrylabdeckung. Die Rutsche beginnt mit einer steilen Rechtskurve statt dem gewöhnlichen Drop am Rutschenanfeng. Nach dieser 90°-Kurve geht die Rutsche etwas flacher weiter. In den Kurven schwingt man schön hin und her, gerade in der letzten Kurve kann man schon mal Bekanntschaft mit der oberen Hälfte der Röhre machen. Leider ist die Rutsche am Anfang recht uneben, man rumpelt ein bisschen über die Schweißnähte. Die Rutsche landet im Außenbereich, daher wird einem im Winter ganz schön kalt, wenn man diese Rutsche benutzt Da Wiegand-Maelzer keinen ganzen EN-Code auf seine Rutschanleitungen schreibt, weis ich nicht, wie hoch/lang die Rutsche ist.
2. Carrera
Eine Weltneuheit! Diese rReifenrutsche ist für Rennen optimal. Zwei gleichlange gespiegelte Bahnen starten mit einem Doppelstart, für beide Bahnen wird der Start mit einer Formel1-Ampelanlage gelichzeitig freigegeben, und die Zeit wird für beide Bahnen gestoppt. Die Rutsche hat gute Effekte, z.B. Formel1-typische Motorengeräusche, und Leuchtspots an der Rutschendecke signalisierem den Rutschern, wer vorne liegt. Die Bahn des Führenden wird dabei grün ausgeleuchtet, die Bahn des zweiten leuchtet dagegen rot. Die Rutsche beginnt mit einem Edelstahl-Drop, bei dem man schön schnell wird. Leider bremst man in der darauffolgenden Edelstahl-Geraden wieder ab. Hier sind beide Bahnen parallel. Nach der geraden Edelstahlstrecke rutscht man in eine Helix aus GfK, dabei trennen sich die beiden Bahnen, werden wieder zusammengeführt, und laufen kurz parallel nebeneinander. Dabei verfügen sie beide über eine durchsichtige Röhre, damit man den anderen Rutscher sieht. Noch einmal trennen sich die Bahnen, hier sind sie wieder aus GfK, und machen dabei doppelte S-Kurven, bevor sie sich im letzen Edelstahl-Abschnitt wieder treffen. Dann folgt das sogenannte Herzschlag-Finale. Beide Rutschbahnen bestehen ab hier wieder aus GfK, und trennen sich zum letzten Mal. Dabei sind die Bahnen so gebaut, dass sie zusammen ein fast waagrechtes Herz bilden. Im Auslauf treffen die beiden Rutschen wieder zusammen. Und man sieht seine Zeit und die des anderen Rutschers.
Bei den Edelstahlabschnitten laufen beide Bahnen parallel unter derselben breiten, durchsichtigen Acryl-Abdeckung, damit man den anderen Rutscher sieht.
Die Rutsche ist nicht sehr schnell, die Geschwindigkeitsvorteile durch höheres Gewicht sind ziemlich groß Aber sie macht trotzdem Spaß. Die (Geräusch)effekte haben mich überzeugt, ebenso die Möglichkeit, sich ein Benutzerkonto für diese Rutsche zu erstellen: Bei einem Touchscreen-Monitor im Landebereich der Rutschen erstellt man ein Bentuzerkonto, man gibt Benutzernamen und Email... ein, das übliche eben. Dann hält man seinen Chipcoin an die vrogesehene Fläche unter dem Monitor. Nun werden die Benutzerdaten auf dem Chipcoin gespeichert. am Rutschenstart hält man den Chip an die dafür vorgesehene Fläche, und unter der Startampel leuchtet dann "Einzelmodus". Die Rutschzeit wird gespeichert mit dem Bentuzernamen und wann immer man will, kann man sich seine Zeiten anschauen. Dazu muss man sich nur einloggen. Beim nächsten Thermenbesuch loggt man sich wieder bei dem Monitor im Landebereich der Rutschen ein und hält den Chipcoin unter den Bildschirm, und der Spaß beginnt von neuem.
Insgesamt eine gelungene Rutsche, besonders für die, die keine schnellen Rutschen mögen.
Höhen-und Längenangaben kann ich aus demselben Grund wie bei der Panoramarutsche nicht machen
3.Wirbelwind
Eine Trichterrutsche für Reifen. Gebaut von Wiegand-Maelzer mit einer Lizenz des kanadischen Herstellers Proslide Technology. Herstellerbezeichnung BulletBOWL. Diese Rutsche ist die erste Trichterrutsche der Welt mit Cabriodach. Das heißt, dass der Trichter im Freien ist, und sich sein Dach bei Schönwetter öffnet.
Die Rutsche beginnt, wie man es von Wasserrutschen gewöhnt ist: mit einem kleinen Drop. Darauf folgt eine Linkskurve, und dann der Drrop Richtung Trichter! Hier wird man schön schnell. Wenn man in den Trichter einlenkt, spürt man auch g-Kräfte. Im Trichter dreht man zwei bis drei Runden, bevor man von der Strömungsdüse des "Corcscrew"-Auslasses gebremst wird, in diesen hineinrutscht, und schließlich nach einem kurzem steilen Stück im Landebecken ankommt. Diese Rutsche macht Spaß! GErade im Doppelreifen wird man schön schnell, und schafft eher drei Runden als im Einzelreifen, in dem man schon die zweite Runde oft nur mit Müh und Not und mithilfe zweier Strömungsdüsen schafft.
Eine wirklich witzige Angelegenheit, dieser Trichter!
Höhen-und Längenangaben kann ich aus demselben Grund wie bei der Panoramarutsche nicht machen
4. Pfitschipfeil
Die erste Edelstahlturborutsche!
Modell Steelspeed von Wiegand-Maelzer.
Der Start ist mit einem Drehkreuz abgesichert. Am Anfang sieht diese Rutsche gar nicht schnell aus. Der Start ist genau so wie der der Panoramarutsche, also ein normaler Start von Wiegand-Maelzer. Die Rutsche beginnt normal wie eine gewöhnliche Rutsche. nach einer kurzen Linkskurve folgt der erste steile Drop. Man baut schön Speed auf. Nach diesem Drop folgt eine recht dunkle Strecke mit Leuchtspots an der Decke. Zuerst Gerade, dann Rechtskurve. Nach der Kurve folgt schon der finale DRop. 12 Meter lang ist er. Man wird schön schnell, und löst sich mitunter von der Rutschfläche. Dieser Drop musste sogar entschärft werden, weil er sich als zu heftig erwies. Dabei wurde der ganze Drop ausgetauscht. Nach dem Drop folgt das brutalste der Rutsche: Das Landebecken! Ohne Bremsgerade kracht man da rein, der Aufprall ist recht hart, und wenn man nicht darauf vorbereitet ist, kann das eine Gratis-Nasenspülung geben! Die Rutsche hat mich überzeugt, auch wegen der Zeitmessung. Aber ein wenig schneller könnte sie schon sein.
Seltsamerweise sind auch hier die SCHweißnähte des kleinen Drops nach dem Start recht rumpelig.
Insgesamt also 4 (oder genauer 5 ;)) sehr gute Rutschen. Alle machen Spaß, und Reifen sind auch ausreichend vorhanden. Selbst beim größten Andrang war es nicht sooo schwer, zumindest einen Doppelreifen zu bekommen. Einzelreifen sind hingegen fast eine Rarität:D zumindest wurden sie viel seltener frei als Doppelreifen. Sowohl für Carrera als auch für Wirbelwind benutz man dieselben Reifen.
Der Wirbelwind war bei weitem am Beliebtesten, seine Warteschlange füllte fast das gesamte geräumige Treppenhaus! Es war auch recht schwer, sich durch die vielen Reifen zum Pfitschipfeil durchzuquetschen. Besonders Wirbelwind, Carrera und Pfitschipfeil sind einen Rutsch wert! Etwas ist allerdings komplett unverständlich: Der Funpark schließt von 3-4 Uhr! Soll das eine "Mittagspause" sein? Das wertet den Bereich ab! Das ist einfach "unter aller Kanone", dass der Funpark am Nachmittag zu ist, wo doch die meisten am Nachmittag die Therme besuchen!
Zum Schluss muss ich noch etwas über die Gastronomie loswerden!
Diese ist einfach super! Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit, besonders wenn man spezielle Diät halten muss Das Essen ist auch sehr schmackhaft, und die Portionen sind genügend groß.
Leider hat das auch seinen Preris Die Preise sind zwar nicht uberteuert, aber trotzdem nicht billig.
Dafür ist aber das Essen sehr gut und das Personal vorbildlich.
Insgesamt ein gutes Bad, abgesehen vom Besucheransturm und Kassenpersonal.
Meine Bewertung:
Gestaltung, Theming: +
Vielfalt der Wasserangebote +
Hygiene ++
Temperatur +
Rutschen ++
Gastronomie ++
Umkleiden +
Sanitäre Anlagen ++
Personal (Restaurant) ++
Personal (Bademeister) ++
Personal (Kasse) Θ
Eintrittspreis Θ
Gesamtwertung +
Ich hoffe, euch gefällt mein Bericht!
LG AquaSlider