Langeweile, Urlaub und zu viel zeit brachten mich heute Mittag dazu, kurzfristig in Richtung Aqualand aufzubrechen, schliesslich warteten mit Space-Taifun und Red Star zwei brandneue Hartwigsen Röhren auf mich, und da ich die letzten 5 Jahre nicht mehr im Bad war, natürlich auch der Loop und die Halfpipe...
Leider hat sich an meinem generellen Eindruck vom Aqualand nicht viel geändert. Großes Angebot hin oder her, 12€ für 2Stunden finde ich bspw. (auch wenn wir die "humanere" (naja?) 4Stundenkarte gelöst hatten) einfach überteuert, überlege ich mir, dass ich (zumindest momentan noch) im Aquamagis einen ganzen Tag für weniger Geld verbringen kann... Durch die nicht vorhandene Barfußbereichtrennung ist es unvermeidbarerweise recht "schmierig" auf dem Weg in Richtung Bad, auch sonst kenn ich deutlich sauberere Bäder und auch sonst war einiges (die Felsen im Rutschenbereich, das Außenbecken bspw.) nicht mehr im Optimalzustand...
Da es aufgrund der Ferien sehr voll im Bad war, begaben wir uns sofort in Richtung Rutschen.
Eines vorab, ich war jetzt schon, (keine Ahnung wieso) wie angedeutet seit über fünf Jahren nicht mehr in Chorweiler. Mir macht es den Eindruck, dass wirklich rein im Sinne von "hauptsache nicht anbauen müssen und möglichst viel reinklatschen" gehandelt wird/wurde... mir gefällt dieses enge, gedrungene im Rutschenbereich nicht so wirklich, als Beispiel würd ich da vor allem diese mini Übergangstreppe über die Röhre des Aqualoops (was ja der einzige Zugangsweg ist) oder die reingefummelten Aufgangstreppen und sonstigen nicht ins Bild passenden Stahlgerüste...
Der Crazy River war mir noch aus meinen damaligen Besuchen bekannt, also suchte ich zuerst das Aquapendulum auf. Mein Fazit: Nichts Besonderes, sicherlich eine ziemlich einzigartige Rutsche, aber aus meiner Sicht (im Gegensatz zu der Rampe im Schwarzwald) leider eher auf dem Niveau "Hauptsache haben". Beim Aqualoop war ich besonders auf den Raketenstart gespannt. Diesen fand ich ziemlich Cool, verbunden mit einem spaßigen Bademeister, der auch gerne mal seinen Unfug mit den in der Kabine verharrenden Rutschern trieb ein top Teil, wobei ich den Plettenberger Loop, bedingt durch die größere Höhe, den kompletten 360grad statt "nur" 240grad-Loop und die an den Loop anschließende Kurve, trotzdem thrilliger finde!
Nun aber zu den beiden Neuheiten in Köln! An der engen Wendeltreppe hinauf unters Dach hat sich nachwievor nichts geändert. Gerade aus dem Grund, dass 99% der Wartenden lediglich auf den Trichter wollten, eine unvorteilhafte Lösung, da es so sehr schwierig war, sich einfach so zur leeren roten Rutsche "durchzukämpfen" ohne trotzdem warten zu müssen. Eine neuer, breiterer Aufgang, würde absolut entlastend und auseinanderzerrend wirken. Die Plattform wirkt mittlerweile, genau wie die Wendeltreppe, recht heruntergekommen, das einzig neu wirkende sind die beiden neu ins Wandleichtmetall eingefügten Einstiege von "Red Star" und "Space Taifun". Zur linken startete sie also nun, die erste Trichterrutsche NRWs. Trotz des Trichters besitzt die Röhre, Schwierigkeits-Kennzeichnung schwarz, einen 1200er Durchmesser und ist daher trotz der nicht vorhandenen 800er-Röhre, ein Bodyslide-Trichter (Hersteller Hartwigsen). Hat man das Drehkreuz (wovon sich aber nur (und damit überflüssig) eines am Einstieg befindet) bei grüner Ampel passiert und sich in die Röhre geworfen, beginnt die Rutsche mit einem recht flachen Gefälle. Man durchrutscht eine linkskurve mit farblich wechselnden Daylightringen, bevor es eine Zeit nach dem Linksknick in ein recht starkes Gefälle geht (Höhenunterschied des Jumps ca. 2,5-3m). Man nimmt ordentlich Speed auf und gelangt dann (über ein, zwei recht "intensive" Röhrennähte) in den von innen ebenfalls gelb-schwarz gefärbten, beleuchteten Trichter. Aufgrund der verhältnismäßig großen 1000er-Röhre und der für einen Trichter recht schwachen Geschwindigkeit fällt man zuerst ein kleines Stück von der Wand hinab, bevor man "kreiselt". Nach zwei, drei Runden ist dann auch Schluss, läuft es ganz blöd, muss man sogar einmal durch den Trichter robben, um auf die richtige Seite zum weiterrutschen zu gelangen. Wie bei Klarers "Abyss", rutscht man in eine Eröffnung in der erhöhten Mitte des geschlossenen Trichters. Es folgt eine recht steile Reströhre in der nochmal ziemlich ähnliche Geschwindigkeiten erreicht werden, wie vor dem Trichter. Dann landet man im nicht abgeänderten (die beiden neuen Röhren wurden einfach angefügt) Sofalandebecken (vor fünf Jahren beim letzten Besuch hatten Blauer Wal und Gründer Hai übrigens noch witzige Plumpsausläufe!). Letztendlich lässt sich sagen, dass die Rutsche mit der entsprechenden Technik zwar Spaß macht, jedoch ein verhältnismäßig lahmer Trichter ist. Trotzdem eine Bereicheung, die fürs Aqualand sicherlich lohenswert ist (naja, fast alles wäre ja besser/schmerzfreier als die Ex-Rutschen gewesen :D).
Jetzt aber noch zur rechts startenden, neuen roten "Red Star", ebenfalls einer 1200er von Hartwigsen. Und wer jetzt dachte "da kommt halt neben dem Trichter noch ´ne ganz nette Familienröhre", der hat sich gewaltig getäuscht! Vom Funfaktor her empfanden wir "Red Star" als neues Highlight im Bad! Eine Spaßmaschine auf 110m Länge. Nach der (übertrieben langen) Rotphase geht es direkt mit einem recht steilen Stück los, darauf folg ein Linksschwung und eine 240grad rechtshelix, in der man immer und immer mehr Speed aufbaut und schon hier Mühe hat, die optimale Rutschposition zu halten. Nimmt man die Rutsche sportlich, überfliegt man den folgenden kleinen Jump komplett, da man bereits hier das Tempo mancher schwacher Turborutschen toppt! Stößt man sich vor dem Jump leicht ab, übertrifft man sogar in den letzten Kurven locker das Tempo der benachbarten Trichterrutsche! Nach ein, zwei weiteren netten Richtungswechseln leitet ein dunkler Lichtertunnel das Ende der ansonsten transluzenten Röhre ein! Fazit: Was ein Ritt, eine der smoothesten "normalen" Röhren, die ich bisher gerutscht bin. Vorrausgesetzt man nutzt die entsprechende Rutschtechnik, lässt sich aus dem "Red Star" richtig viel rausholen! Hier noch eine Zeitmessanlage einbauen, und das Teil ist prädestiniert zur Rekordjag und Technikpfeilen! Der einzige kleine Kritikpunkt liegt darin, dass die Schwungstange leider etwas Tief angebracht wurde und man sich daher nur mit Mühe schwungvoll hineinwerfen konnte.
Leider war es wie gesagt immer etwas umständlich, durch die endlose Trichter-Schlange auf der engen Treppe zu kommen, jedoch war es immer absolut lohnenswert, mit einem bisschen diskutieren und durchquetschen nicht jedesmal 15min auf einmal Space-Taifun rutschen zu warten, sondern die komplett leere Red-Star zu rocken!
Zusammenfassend lässt sich also sagen, überzeugt, aber gleichzeitig richtig überrascht haben sie uns, die beiden neuen Röhren. Favorit ist für außenstehende ungläubigerweise "Red Star"!
Aber macht euch am besten selbst ein Bild, ich jedenfalls kann dieser roten Röhre, die von oben bis unten richtig fetzt, einiges abgewinnen!
