Hier ein kleiner Bericht über meinen gestrigen Besuch in der Waterworld Bergische Sonne in Wuppertal.
---Erreichbarkeit---
Das Bad liegt in Wuppertal-Lichtscheid bzw. Ronsdorf. Direkt vor dem Bad hält die Buslinie 620, allerdings nur in einer Richtung. Mit dem PKW ist die Anreise ebenso kein Problem. Park-plätze sind in ausreichender Zahl vorhanden.
---Foyer---
In den Eingangsbereich gelangt man über eine von zwei Drehtüren. Hier gibt es eine Langnese-Bar und einen Shop, in dem man z.B. Bademäntel, Badehosen oder Wasserbälle erwerben kann. Der Eingangsbereich wirkt sehr einladend und man kann direkt auf einen Wasserfall blicken. Soweit alles ganz gut – doch dann geht’s ans Bezahlen. Die Eintrittspreise sind einfach unverschämt. Personen ab 13 Jahren zahlen für 4 Stunden 13 Euro; Kinder zahlen 10 Euro. Doch das war noch nicht alles. An Wochenenden, Feiertagen und in Schulferien kommen pro Tarif nochmal 2 Euro dazu. Es gibt ein Angebot des Bades: wenn man einen Schülerausweis vorlegen kann, so bekommt man vier Stunden zum Preis von zwei. Einerseits positiv, da man so günstiger ins Bad kommt, andererseits frech, da dieses Angebot nur montags bis freitags gilt. Naja, den Geldbeutel gezückt und ein Armband erhalten. Dieses besteht aus einer „VarioCard“ an einem Chiparmband. Mit der VarioCard kann man den Spind abschließen und mit dem Chip z.B. in der Gastronomie zahlen.
---Umkleiden und Duschen---
Über eine Treppe gelangt man nach unten in den Umkleidebereich. Dabei wird der Besucher von einem schönen Teich begrüßt, in welchem sich der besagte große Wasserfall sowie einige Schildkröten und Fische befinden.
Es gibt im Wesentlichen zwei Umkleidebereiche: einmal den für die Wasserwelt und den für die Saunalandschaft. Da in den Duschen des Bades Umbaumaßnahmen stattfanden, mussten Duschen, Umkleiden und Schränke des Saunabereichs genutzt werden. Der Bereich ist sauber und groß; Umkleiden gibt es allerdings nicht besonders viele. Diese sind aber dafür relativ geräumig. Die Nummer des Schrankes ist festgelegt und steht auf der VarioCard; mit dieser lässt sich der Schrank auch abschließen.
Die Duschen sehen auf den ersten Blick edel aus: die Wände bestehen aus Marmor und die Duschen lassen sich nur durch eine einzige Berührung aktivieren. Doch schaut man genauer hin, so erkennt man an einigen Stellen Rost – das geht gar nicht!
---Das Bad---
Aufgrund der besagten Umbaumaßnahmen mussten wir den Weg ins Bad erst einmal suchen. Dieser führt durch eine Grotte.
Das Bad ist sehr ansprechend mit Felsen und vielen Pflanzen gestaltet. Zentrales und größtes Becken ist das Wellenbecken, welches ganz flach beginnt und im hintersten Teil 1,85 Meter tief ist. Auch treiben auf dem Wasser viele gelbe Reifen, die man kostenlos nutzen kann. Die Wellen an sich sind eher klein, machen aber Spaß, gerade mit den Reifen. Die Wassertemperatur ist im Vergleich zu anderen Bädern etwas kühl, aber angenehm.
Am rechten Rand des Wellenbeckens gibt es einen Vorsprung, über welchen man in eine Grotte springen / klettern kann. Diese ist mit Massagedüsen ausgestattet. Schwimmt man durch die Grotte hindurch, gibt es weitere Massagedüsen und einen großen Wasserfall, welcher von ganz oben nach unten rauscht. Das Wasser ist hier noch kälter als im Wellenbecken, da man hier auch nach draußen schwimmen kann. Draußen befinden sich zwei Becken und ein Strömungskanal. Das eine Außenbecken hat dieselbe Temperatur wie das Innenbecken; das andere Becken ist bedeutend kälter.
Wieder im Innenbereich befindet sich ein Strömungskanal. Dieser führt um eine runde Plattform herum, welche man über eine Brücke erreichen kann. Auf der Plattform befinden sich Pflanzen und Sitzgelegenheiten.
Desweiteren befindet sich im Bad ein 30°C warmes Solebecken, welches nach draußen führt.
Über einige Treppen, welche in die Felslandschaft integriert sind, gelangt man eine Etage höher. Hier befindet sich das Kinder-Abenteuerland, welches als Piratenlandschaft gestaltet ist. Zum Zeitpunkt der Eröffnung vor einigen Jahren war dieses Abenteuerland eine absolute Weltneuheit, ausgeführt von der Firma Hartwigsen. Allerdings sind hier sehr viele Wasserspiele außer Betrieb. Hier gibt es ein Kino (lief nicht), Spielkonsolen (waren auch nicht in Betrieb), eine Höhle mit Fontänen, Wasserfällen und einem Laser (welcher mittlerweile keine Muster mehr, sondern einfach einen roten Punkt an die Wand projiziert), einen Staudamm und das
Piratenschiff. Die Hebel, die eigentlich Wasserspiele auslösen sollten, sind zerstört und lassen sich nicht mehr bedienen. Außerdem gibt es drei kleine Kinderrutschen, wobei auf einer mittlerweile gar kein Wasser mehr fließt. Bei den teuren Eintrittspreisen eine Unverschämtheit – aber ich habe mich nicht länger darüber aufgeregt und ging weiter.
Vorbei an einigen Solarien und Hot-Whirlpools (der Bereich ist videoüberwacht) gelangt man zum für uns interessantesten Teil des Bades: den Rutschenturm.
---Rutschen---
Der Rutschenturm an sich ist alt, und das merkt man. An den Belüftungsrohren hat Rost angesetzt, Lack bröckelt und die Stufen sind verschmutzt. Über die Wendeltreppe gelangt man zu den Einstiegen der beiden Rutschen in 15 Metern Höhe.
Die erste Rutsche ist die Black Hole, eine dunkle Röhre von 104 Metern Länge. Zuerst rutscht man durch einige Stroboskopblitze und danach durch einen Sternenhimmel. Danach folgt eine komplett dunkle Passage. Eigentlich sollte nun ein beleuchteter Wasservorhang mit Projektion folgen, doch dieser ist (wie so vieles) schon seit Ewigkeiten außer Betrieb. Danach rutscht man wider durch einen relativ langen Sternenhimmel, dann durch Lichtspots und dann gelangt man in die blau-transparente Auslaufstrecke, bevor man im Sofa-Landebecken zum Stehen kommt.
Die zweite Rutsche ist die „Blue Line“, 98 Meter lang und eine blaue Röhrenrutsche. Sie startet direkt neben der Black Hole. Liegend rutschen ist auf beiden Rutschen laut Rutschanleitung verboten und die Schwierigkeitsgrade sind angeblich „Medium“ und „Schwer“ – und zusätzlich ist auch auf der Blue Line „Orientierungsverlust möglich“. Zuerst rutscht man auf dieser Rutsche durch eine große Helix, wechselt die Richtung und fliegt dann förmlich über einen Jump. Dort kann man auch schon mal abheben und dann mit voller Wucht wieder auf die Rutschfläche aufschlagen. Danach ist die Rutsche zu Ende und man landet im Eintauchbecken.
Beide Rutschen stammen von FGGT und wurden im Jahre 1997 installiert. Die Streckenverläufe sind sehr einfallsreich und machen Spaß. Zwei sehr gute Rutschen, die zudem sehr angenehm verarbeitet sind.
Onride-Videos:
Black Hole: http://www.youtube.com/watch?v=GpsQeuWCoP0&fmt=22
Blue Line: http://www.youtube.com/watch?v=FB7OR7OTcJw&fmt=22
---Bistro---
Neben der erwähnten und sozusagen überhaupt nicht frequentierten „Tropical-Bar“ gibt es eine große Gastronomie. Hier gibt es ein sehr großes und reichhaltiges Buffet und die Atmosphäre ist wirklich gut. Allerdings sind auch hier die Preise sehr überzogen; eine Halbliterflasche Cola kostet hier fast 4 Euro!
---Bademeister-Aufsicht---
An den Rutschen hat sich genau zweimal ein Bademeister aufgehalten, viel zu wenig. Allerdings wird gut auf das Wellenbecken geachtet.
---Hygiene---
Die Hygiene lässt in einigen Bereichen zu wünschen übrig. Gerade im Rutschenturm fällt das auf: hier liegen Zigarettenkippen (!), überall hat Rost angesetzt und überall blättert die Farbe ab. Auch in den Becken befindet sich zum Teil Rost und die Felsen sind teilweise von einer dicken Kalkschicht überzogen. Allerdings wird der Umkleidebereich ständig von Reinigungskräften sauber gehalten.
---Fazit---
Zwar ist das Bad sehr schön dekoriert, die Becken sind sehr schön und auch die Rutschen sind super, doch der Eintrittspreis ist einfach nur frech. Dazu kommt, dass im Kinderland kaum etwas funktioniert und dass die Hygiene in einigen Bereichen stark zu bemängeln ist. Doch wenn diese Fehler behoben sind, werde ich das Bad gerne wieder besuchen!
---Bilder---
Eingangsbereich:
Teich im Eingangsbereich auf dem Weg zu den Umkleiden:
Schrankbereich:
Grotte zum Bad:
Zentraler Punkt ist das Wellenbecken mit Mini-Wellen (auf den Fotos nicht in Betrieb):
Das Becken beginnt ganz flach und wird am Ende tiefer (1,85 Meter). Zusätzlich treiben gelbe Reifen auf dem Wasser:
Hier gut zu erkennen die Grotte mit dem weißen Vorsprung:
Das Wasser ist hier bedeutend kälter als im Wellenbecken, da sich hier auch ein Außenschwimmkanal befindet:
Strömungskanal:
Theming:
"Tropical-Bar":
Felsenlandschaft:
Obere Badebene:
Dort geht man durch eine Grotte:
Teil des Kinder-Abenteuerlands:
Zugang zum Rutschenturm:
Rutschen:
Rutschanleitung der Blue Line:
Einstieg:
Auslaufbecken:
Links neben der Blue Line startet die Black Hole:
Landebecken: