Ich habe zwar hier keinen Account mehr, da mir für das Spaßbadhobby kaum Zeit bleibt, aber ich habe es unlängst doch geschafft, mal wieder baden zu gehen. Vorletztes Wochenende war ja wunderbares warmes Wetter, und das nutzte ich für einen schönen Nachmittag in einem Freibad.
Meine Bus-Jahreskarte gilt am Wochenende im gesamten VBN in allen Fahrzeugen des Nahverkehrs, was lag da näher als in den Badepark Bad Zwischenahn zu fahren...
Zu erreichen ist das Bad mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut - von Bremen aus gibt es eine Nordwestbahn, die direkt dort hält, und der Regionalexpress aus Hannover Richtung Norddeich/Mole fährt auch Bad Zwischenahn an. Aus NRW steigt man dann sinnigerweise in Oldenburg um, wo beide zuvor aufgezählten Züge ebenfalls halten.
Vom Bahnhof aus fährt wohl ein Bus, aber ich bin gelaufen - es sind nur ca. 500 Meter Fußweg.
Der Eintritt ist mit 3,50 Euro sehr günstig, geöffnet hat das Bad am Wochenende von 9 bis 19 Uhr. Ein Hinweis: Die Rutsche wird bei sehr geringem Besucheraufkommen nicht geöffnet - ich hatte an dem Tag aber Glück. Am besten also an einem Tag hinfahren, wo es zu erwarten ist, dass es voll wird, und vorher ggf. anrufen.
Vom Eingangsbereich habe ich kein Foto, doch dieser ist ungewöhnlich für ein Freibad. Er ist komplett überdacht und die Logistik entspricht eher der eines Hallen-Spaßbads. So kommt man nach der Kasse in einen Spaßbad-Umkleidebereich mit Sammelumkleiden für Damen, Herren und Familien. Auch ein paar Einzelkabinen gibt es. Garderobenschränke sind ebenfalls vorhanden, die mit einem 1- oder 2-Euro-Stück verschlossen werden. Selbst richtige Duschräume mit warmen Duschen sind da.
Tritt man aus dem Umkleide- und Duschbereich ins Bad, steht man direkt zwischen Rutsche und Nichtschwimmerbecken. Letzteres ist ca. 25m lang und hat ebenfalls wie das Schwimmerbecken "Führungslinien" aufgemalt. Hier schwimmen schwarze Gummireifen zum Toben herum. Auch gibt es eine Schleuse in eine Wärmehalle.
Die Rutsche ist schon im Hintergrund zu sehen, hier die Rutschanleitung:
Die Rutsche ist, wie man sieht, von Roigk. Der Schwierigkeitsgrad ist leicht (das Kreuz ist etwas verblichen, aber zu erkennen, wenn man genau hinsieht). Was verwundert, ist, dass das Mindestalter trotzdem 10 Jahre beträgt. Denn auch vom Rutschverhalten her ist das ohne besondere Technik eine reine Familienrutsche. Im Sitzen bleibt man stehen, im normalen Liegen rutscht man sehr langsam.
Doch wenn man die Bahn sportlich nimmt und die richtige Rutschtechnik anwendet, mutiert sie zur Spaßmaschine. Gleich nach der ersten Linkskurve macht die Bahn einen beachtlichen Schlenker, bevor sie in die Helix übergeht. Hier kommt man dem Rand sehr nahe, und kann sogar abheben und das Rutschwasser über die Seitenblenden hinweg aus der Bahn schleudern. Die letzte Kurve hat auch noch einmal ein kurzes gerades Stück drin, welches man auf dem Foto nicht sieht. Auch dieses sorgt dafür, dass man zum Schluss noch einmal ordentlich umher geworfen wird. Für ein Freibad ungewöhnlich ist das eigene Auslaufbecken - meist findet man hier noch Plumpsausläufe oder Sofas ins Nichtschwimmerbecken. Die Bahn wurde offensichtlich später nachgerüstet.
Das Bad gibt ihre Länge mit 80 Metern an, das ist aber inklusive Auslauf gerechnet. Über das Web-Archiv findet man noch eine alte Referenzliste von 2003, welche die Bahnlänge mit 74 Metern angibt, die 89 am Anfang der Fabrikatnummer deutet das Baujahr 1989 an. Die Segmentübergänge sind bei dieser Rutsche sehr angenehm, man sieht aber, dass sie ausgebessert wurden. Alles in allem eine ganz gute Freibadrutsche.
Daneben befindet sich gleich das Erlebnisbecken, ein nicht streng rechteckiges Becken mit Wasserpilz, Elefantenrutsche für Kleinkinder und normaler Kinderrutsche, die leider ohne Wasserfluss ist. Schade - denn durch die Höhe über dem Wasser schießt man ein bisschen durch die Luft, und mit dünnem Wasserfilm wäre sie ganz lustig.
Im hinteren Bereich befindet sich ein Sportbecken mit 50 Meter Länge - was man in modernen freizeitorientierten Freibädern auch nicht mehr so häufig findet.
Das Sprungbecken mit 1-, 3- und 5-Meter-Brett war bis zum Nachmittag noch geschlossen, wurde aber dann noch geöffnet. Es ist ein 1-m-Federbrett, 3-m-Federbrett (war noch nicht aufgebaut), 3-m-Turm und 5-m-Turm vorhanden.
Die Gastronomie/Shop ist freibadtypisch. An warmen Speisen gibt es Frikadelle, Bratwurst und Pommes Frites, darüber hinaus das Standard-Coca-Cola-Getränkesortiment, Vilsa-Mineralwasser, viele Süßigkeiten und auch Badespielzeug wie Schwimmreifen, Wasserpistolen etc., Eis stammt von Langnese. Außerdem gibt es Kratzeis. Die Speisenqualität ist OK, die Bratwurst dauerte bei mir etwas, da ich der erste an dem Tag war, der eine wollte und der Grill erst angeworfen werden musste. Die Pommes sind nach niederländischer Art - kurz anfritiert, eingefroren und dann fertig fritiert. Dadurch sehr knusprig.
Das Freibad heißt "Badepark", und das nicht für umsonst - es ist sehr schön gestaltet. Es erinnert an einen Schlossgarten mit den Umzäunungen der Becken mit den Kugeln, den schönen Hecken und dem vielen Grün rings herum.
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Wer eine Rot-Cyan-Brille hat, kann sich das ganze auch nochmal in 3D ansehen:
http://img15.imageshack.us/g/dscf0261l.jpg/
