Gestern war ich - zufälligerweise genau am Termin zur Eröffnung der neuen Rutsche - im Inselbad Bahia in Bocholt. Bocholt liegt am Niederrhein, direkt an der holländischen Grenze.
---Erreichbarkeit---
Ohne Navi ist man in Bocholt aufgeschmissen. Zwar ist das Bad ausgeschildert, doch trotzdem ist es nicht einfach zu finden. Auch die Anfahrtskarte der Homepage des Bahia ist leicht irreführend.
EDIT: Das Bad scheint diesen Bericht gelesen zu haben! Plötzlich ist das Bad nämlich wirklich gut zu erreichen und bereits ab der Autobahn ausgeschildert.
---Foyer---
Bereits von außen erkennt man die Größe des Bades. Man kann direkt hineinblicken und erkennt bereits das tropische Theming des Bahia. An der Kasse wird dieser Eindruck noch bestätigt. Alles ist in einem Bambus-Design gebaut und die Kasse besitzt ein Strohdach. Sieht alles sehr karibisch aus, was mir absolut super gefällt. Eine Überraschung war für mich die Tatsache, dass der Eintrittspreis erst am Ende des Besuchs kassiert wird. Man erhält ein Armband mit einem Chip Coin und festgelegter Schranknummer. Der Eintrittstarif ist übrigens für ein Bad dieser Größe sehr angemessen; Erwachsenen zahlen für eine Tageskarte knapp 10, Kinder etwas mehr als 4 Euro.
---Umkleiden und Duschen---
Quasi direkt neben der Kasse befinden sich die Umkleiden. Nach den Umkleiden im Tikibad Duinrell die engsten, die ich je erlebt habe. Die Schränke befinden sich in mehreren Räumen. Auch diese sind extrem eng. Um sie abzuschließen, muss man einfach seinen Chip Coin an einen drehbaren Knauf halten und diesen dann durch Drehen abschließen. Die Treppe runter - und ab zu den Duschen.
Die Duschen sind sehr versteckt. Um sie zu erreichen, muss man erst einmal durch mehrere Türen gehen. Dafür sind die sanitären Anlagen aber sehr sauber und auch die Temperatur der Duschen ist einstellbar.
---Das Bad---
Das Bad besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen. Einer davon ist das große Erlebnisbad. Hier ist alles sehr tropisch gestaltet und mit vielen Palmen und Pflanzen dekoriert. Durch ein großes, kuppelähnliches Dach ist alles lichtdurchflutet. Hier gibt es zwei Erlebnisbecken: Das eine bietet eine große Grotte mit Lichteffekten, vier 25-Meter-Bahnen und diverse Wasserattraktionen wie Sprudelliegen, Wasserschleier und einen Wasserbaum, eine fiese Art des Wasserpilzes. Im zweiten Spaßbecken gibt es einen nicht besonders starken Strömungskanal und Wasserkanonen. Etwas abgelegen befindet sich in diesem Becken auch der Rutschenauslauf der ehemaligen Rutsche, welche nun durch die Aqua Choice ersetzt wurde. Auch gibt es im Erlebnisbereich einen Wasserspielgarten für Kleinkinder. Positiv zu erwähnen ist, dass alle Becken aus Edelstahl bestehen, was sehr hygienisch ist. Auch ist der Boden des Bades relativ rutschfest und weich (auch wenn es nicht so aussieht). Darüber hinaus gibt es hier ein Restaurant, welches erhöht liegt und über eine Treppe zu erreichen ist, sowie eine Ecke mit Solarien. Interessant ist auch, dass in den Wintermonaten jeden Freitag eine Lasershow im Bad stattfindet (erinnert mich irgendwie ans Aqualand Köln…). Den zweiten Teil des Bades macht das 25-Meter-Tiefbecken aus. Es ist von Rest des Bades abgetrennt und von einem Cabrio-Dach überdacht, welches bei gutem Wetter weggefahren werden kann. Hier gibt es Startblöcke sowie eine 1- und 3-Meter-Plattform. Der Clou: auf Wunsch kann „Die Acapulco-Gischt“ eingeschaltet werden, sodass man beim Sprung vom 3-Meter-Brett in den weichen Luftblasen landet. Meiner Meinung nach eine wirklich gute Idee!
Zusätzlich gibt es noch einen großen Außenbereich mit netten Attraktionen und einer Mini-Edelstahl-Breitrutsche.
Im Übrigen sind alle Becken - auch das Außenbecken - sehr angenehm temperiert und auch das Bad an sich ist nicht kühl.
---Rutschen---
Die Rutschen sind noch sehr neu und richtig gut! Über einen komplett neuen Rutschenturm (dieser riecht noch richtig nach Bauarbeiten) gelangt man zu zwei oder besser zweieinhalb Rutschen. Die erste Rutsche ist die vor einem Jahr eröffnete Weltneuheit „Aqua Choice“ von Hartwigsen, die weltweit einzigartige Weichenrutsche. Diese startet ganz oben im Turm und darf nur mit Reifen benutzt werden. Zuerst rutscht man mit relativ hoher Geschwindigkeit durch eine blaue, transluzente Röhre. Nach etwa 80 Metern gelangt man in die „Weiche“ der Rutsche. Hier teilt sich diese in zwei Röhren. Entweder, man wählt die blaue Röhre und rutscht in normalem Tempo in Richtung Ausgang, oder man nutzt die dreißig Meter lange orangefarbige Röhre, die mit Daylight-Stripes versehen und wirklich schnell ist. Laut Bad hat die Weichenrutsche eine Gesamtlänge von 140 Metern. Eine wirklich gute Rutsche, abgesehen davon, dass man vor der Weiche stark abgebremst wird und daher fast zum Stehen kommt.
Die zweite Rutsche des Turms startet eine Etage tiefer. Zufälligerweise wurde diese genau am Tag meines Besuchs eröffnet, ohne, dass ich es vorher wusste. Bei der brandneuen Rutsche handelt es sich um die „Event-Rutsche“, eine 70 Meter lange grüne Black Hole, ebenfalls von Hartwigsen. Diese ist ebenfalls wirklich gelungen und bietet auf der Länge vergleichsweise viele Effekte. Sehr nervig ist die extrem lange Ampelphase, daher muss man hier auch die längsten Wartezeiten einrechnen.
EDIT: Auch hier wurde verbessert! Die Ampel schaltet jetzt weitaus schneller. Zuerst rutscht man durch „Daylight-Elemente“ in Form von bunten Blättern, die durch Tageslicht beleuchtet werden. Danach folgt eine Passage mit „Crazy Lights“, das sind verschiedenfarbige Stroboskope, die einem wirklich die Orientierung rauben können. Darauf folgt ein transluzenter, grüner Teil, und danach rutscht man durch rote Lauflichtringe. Nach einem weiteren kurzen, transluzenten Stück landet man im Auslaufbecken.
Am Rutschenturm ist bereits die dritte Rutsche geplant: eine gelbe Turborutsche. Der Einstieg und das Auslaufbecken sind bereits montiert.
Zum Rutschenturm muss ich noch sagen: die Treppen und Durchgänge des Rutschenturms sind extrem eng konstruiert. Wenn man die Reifenrutsche rutschen möchte und die grüne Rutsche sehr voll ist, muss man sich mit dem Reifen durch die Menge quetschen, was nicht besonders angenehm ist.
Onride-Video Aqua Choice: http://www.youtube.com/watch?v=dhBCxnlA0ZI&fmt=22
Onride-Video Event-Rutsche: http://www.youtube.com/watch?v=STGQQh3prio&fmt=22
---Bistro---
Eine Gastronomie gibt es über dem Erlebnisbereich. Sie ist über eine Treppe zu erreichen. Gegessen habe ich dort allerdings nicht.
---Bademeister-Aufsicht---
Ich habe während meines Besuchs genau zwei Bademeister gesehen: einen im Erlebnisbad und einen am Tiefbecken. Meiner Meinung nach etwas wenig für ein Bad dieser Größe, aber dennoch wurde gut aufgepasst. Besonders gut achten die Bademeister darauf, dass die Weichenrutsche nicht ohne und die Black Hole nicht mit Reifen gerutscht wird.
---Fazit---
Das Bad ist wirklich genial. Die Rutschen sind außerordentlich gut und die tropische Gestaltung einfach spitze. Die Eintrittspreise sind darüber hinaus mehr als angemessen. Daumen hoch für das Bad, in dem ich mit Sicherheit nicht zum letzten Mal war!
Mich hat das Bad sehr ans Atlantis Dorsten erinnert; die Rutschenausläufe sind ähnlich, die Gestaltung ist genauso tropisch und im Eingangsbereich steht fast das gleiche Modell des Schwimmbades.
---Bilder---
Weg vom Parkplatz zum Bad:
Direkt vor dem Bad hält ein Bus, allerdings nur ein Taxi-Bus, den man telefonisch bestellen muss:
Eingangsbereich des Bades:
Vom Kassenbereich und Foyer habe ich keine Fotos gemacht.
Nach dem Umziehen geht es über eine Treppe nach unten zum Bad.
Wegweiser im Bad:
Durch das Dach fällt viel Licht ins Bad und macht die Atmosphäre sehr angenehm:
Mittelpunkt des Bades ist das große Erlebnisbecken:
Besonders fies ist dieser Wasserbaum. Statt wie bei einem normalen Wasserpilz befindet sich nicht nur außen ein Wasserschleier, sondern überall unter dem Baum:
Hier ist der Baum ausgeschaltet. Im Hintergrund befinden sich Sprudelliegen:
Das Edelstahlbecken ist außerdem mit 25-Meter-Bahnen ausgestattet, sodass man auch seine Bahnen ziehnen kann:
Schönes tropisches Theming:
Vorderer Teil des Erlebnisbeckens:
Weiterer Einstieg ins Erlebnisbecken:
Schwimmt man weiter, gelangt man in diese beleuchtete Grotte mit Massagedüsen und Fontäne:
Im hinteren Bereich des Bades befindet sich ein zweites Erlebnisbecken:
Hier gibt es allerlei Wasserspiele:
Im Hintergrund schließt sich dann noch ein Strömungskanal an, der allerdings nicht besonders stark ist.
In dem Becken befindet sich außerdem noch der Auslauf der alten, für die Weichenrutsche entfernten Edelstahl-Rutsche:
Eine Etage über dem Erlebnisbereich befindet sich die Gastronomie "Baloa":
Nun geht es aber zu den Rutschen! Neuer Rutschenturm:
In etwa 7 Metern Höhe startet die "Event-Rutsche" oder genauer gesagt Black Hole:
Die Rutsche ist laut Bad 70 Meter lang, die Rutschanleitung gibt aber eine Länge von 65,00 Metern an.
Nach Daylight-Effekten in Form von Blättern folgen Stroboskope und Lauflichter; dazwischen gibt es einige lichtdurchlässige Stellen:
Auslauf der Black Hole. Rechts daneben kann man bereits das Auslaufbecken der für 2012 vorgesehenen Speedrutsche erkennen:
Auch der Einstieg für die gelbe Röhre ist bereits eingebaut:
Möglicherweise soll die Speedrutsche sogar ein Glas-Element bekommen.
Rutschen von außen:
Die zweite Rutsche ist die Weltneuheit "Aqua-Choice", eine Weichenrutsche:
Nach geschätzten 80 Metern Rutschfahrt gabelt sich die Röhre in zwei Enden. Entweder man bleibt in der langsameren, blauen Röhre oder man wechselt in die orangefarbene, welche weitaus schneller und mit Daylight-Lichteffekten versehen ist.
Landen tut man dann in einem der beiden Ausläufe:
Im Durchgang zum Rutschenturm befindet sich auch dieses Übergangsbecken in ein ganzjährig nutzbares Außenbecken (bei -2°C kann es aber schon mal etwas kalt werden <!-- s;) -->;)<!-- s;) --> )
Eine weitere Besonderheit ist das Tiefbecken:
Dieses liegt unter einem Cabrio-Dach und auf Wunsch kann "Acapulco-Gischt" für die Springer erzeugt werden. Eine wirklich gute Idee!