Während meines Aufenthalts im "Wurster Land" hatte ich Gelegenheit, den Strandkomplex "Dorumer Tief" zu besuchen. Dieser befindet sich im Ortsteil "Dorumer Neufeld" bei Dorum.
Gäste mit Kurkarte "Wurster Land" (also auch Campinggäste vom Platz am Wremer Tief wie ich) haben freien Eintritt, alle anderen bezahlen für eine Tageskarte 4 Euro. Dafür wird einiges geboten und man kann gut und gern einen schönen Tag verbringen. Besonders empfehlenswert ist es vor allem an heißen sonnigen Tagen, einen Strandkorb zu nehmen. Dieser kostet pro Tag 6 Euro, für Kurkarteninhaber 4,50.
Die Anlage ist in der Sommersaison (Mai bis September) von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Vor dem Nordseeufer ist eine großflächige Liegewiese angelegt, auf der auch die Strandkörbe stehen. Hier gibt es noch einen Kinderspielplatz und am Eingang eine Bungee-Trampolin-Anlage, die jedoch extra berechnet wird.
Einen Sandstrand gibt es nicht, nur Watt, dessen Uferkante mit Beton befestigt ist. Jedoch ist der Tidenhub hier sehr ausgeprägt, so dass man bei Ebbe sehr gut wattwandern kann. Bei Flut kann gebadet werden, doch ist das Wasser durchs Watt stark aufgewühlt, so dass die Sichtweiten selten größer als 10cm sind. Wer auch bei Ebbe nicht auf einen Sprung in die Nordsee verzichten will, darf die Einfahrtrinne für den Dorumer Hafen dazu benutzen, solange sie frei ist. Allerdings wird groß und breit darauf hingewiesen, dass das Baden dort gefährlich sein kann und trotz Rettungsschwimmeranwesenheit immer auf eigene Gefahr geschieht.
Deshalb wurde hier das Schwefelsole-Wellenfreibad eingerichtet, das gleichzeitig das Highlight der Anlage darstellt. Das schöne hier ist, dass man nach Betreten nicht auf eines (Strand oder Bad) festgelegt ist, sondern beliebig hin- und herlaufen kann, wie man möchte. So kam es auch häufig vor, dass Familien ihre größeren Kinder, die schon selbst auf sich aufpassen konnten, dort zum Baden absetzten, während sie eine Wattwanderung oder ein Nickerchen im Strandkorb gemacht haben.
Das Bad besteht aus dem zentralen Wellenbecken, das mit Dorumer Schwefelsole gefüllt ist. Hier gibt es immer "fünf vor um" und "fünf vor halb" Wellen, die besonders am flach zulaufenden Nichtschwimmerbereich oder nachdem sie an der Rollstuhlrampe gebrochen wurden sehr heftig sind. Durch das stark salzige Wasser entsteht schon eine kleine Illusion, man würde in Meeresbrandung baden.
Im Nichtschwimmerbereich befindet sich in der Hochsaison eine aufblasbare Rutschbahn, die besonders bei Wellengang viel Spaß bereitet. Das Erklimmen ist aber über die Strickleiter alles andere als einfach.
Im Schwimmerbereich gibt es quer zur Ausrichtung des Beckens mehrere 25m-Bahnen, dort darf man vom seitlichen Beckenrand ins Wasser springen. Das Gefühl entspricht in etwa einem Einmeterbrett, da das Becken nicht bis zum Rand mit Wasser gefüllt ist. Bei Wellengang macht das Springen besonders viel Spaß, besonders der "Seemannsköpper" in ein Wellental.
Vom Nichtschwimmerbereich aus rechts gesehen gibt es eine Wärmehalle mit ein paar Liegestühlen zwischen Palmen. In einem anderen Raum gibt es noch zwei warme Becken - ein tieferes Ruhebecken, in dem Herumtoben unerwünscht ist und ein Kinderplanschbecken.
Auf der linken Seite befinden sich die beiden Rutschbahnen, die immer dann in Betrieb sind, wenn kein Wellengang ist. Sie sind beide von Wiegand und bieten hier den gewohnten Komfort. Die kleinere ist eine Breitrutsche, ca. 3 Meter hoch und 15 Meter lang. Sie hat zwei Bodenwellen, mit der richtigen Technik hebt man auf der unteren ab.
Die größere ist eine Halbschalen-Großrutsche. Das Bad selbst gibt ihre Länge mit 64 Metern an. Mir kam die Bahn aber kürzer vor, ich würde sie auf 50-55 Meter schätzen. Die Starthöhe liegt bei etwa 6 Metern. Mit der richtigen Technik wird man hier ordentlich schnell, die Bahn weist auch keine größeren Unebenheiten auf. Trotz des Standardlayouts macht sie viel Spaß.
Das Dorumer Tief ist auf jeden Fall zu empfehlen, wenn es einen mal im Sommer in die Region BHV-CUX verschlägt.
Fotos:
Onride-Video der Großrutsche:
http://www.youtube.com/watch?v=2fBdJ1mTJXM