Stiefmütterliche Behandlung von Erlebnisbädern in den Medien

  • Im Trichterrutschen-Thread schrieb ich das zum Alpamare, das eignet sich aber auch gut als eigenes Thema hier, deshalb poste ich es nochmal.


    Erlebnisbäder gehören ja mittlerweile genauso zu den Freizeiteinrichtungen wie Museen, Theater, Freizeitparks, Wanderwege und anderes. Doch ich habe immer den Eindruck, dass in Medien, insbesondere bei Reiseberichten in sog. "Illustrierten", diese Bäder regelrecht tot geschwiegen werden, während alles andere, selbst Freizeitparks, immer irgendwo Erwähnung finden. Für die Schreiber scheint es diese Einrichtungen überhaupt nicht zu geben.
    Ich höre von (Groß-)eltern immer "Das interessiert auch keinen". Da können sie bei der Hauptzielgruppe von Illustrierten (gefühlt: Senioren) sogar Recht haben. Doch es gibt ja auch viele Großeltern, die Urlaubsreisen oder Tagesausflüge mit ihren Enkelkindern unternehmen.
    Es gibt ja nicht wenige Bäder, die rote Zahlen schreiben, darunter auch Highlights wie das Alpamare, das eigentlich von der Lage her die besten Voraussetzungen hat. Abgesehen von den teuren Eintrittspreisen nützt das aber nichts, wenn sie niemand kennt. Und so kommt es, dass ein Familienurlaub gemacht wird, aber das 20km entfernte Erlebnisbad mit supertollen Rutschen unbesucht bleibt, weil es nicht/schlecht ausgeschildert und auch sonst unbekannt ist.


    Wie seht ihr das so? Wenn ich mir so anschaue, wie voll es in bestimmten, gut beworbenen Bädern zu Stoßzeiten ist, glaube ich nicht, dass sich so wenig dafür interessieren, wie immer behauptet wird.

  • Ja, ich schrieb ja schon meine Meinung dazu, das ich dies auch als Problem sehe.


    Es wird daran liegen das halt in vielen Bädern es bestimmt nicht eine Abteilung gibt die nur für Promotion zuständig ist, also sich keine Gedanken darum gemacht wird und jemand sagt wir müssen das jetzt machen.


    Aber es gibt ja anscheint auch kein großen Konkurrenzkampf. Sonst gäbe es öfters Neuheiten und viel mehr Werbung um die Neuheit und die müssen nicht nur aus Rutschen bestehen. Es wurde halt bisher kein großes Feuer darum gezündet, auch wenn man mal schaut das wir quasi das erste Forum darum sind.

  • 1. Erlebnisbäder haben geringere Besucherzahlen und geringeren wirtschaftlichen Einfluss als die meisten in den Medien stark präsenten Freizeitparks.


    2. Erlebnisbäder leben von einem regionalen Einzugsgebiet. >95% der Gäste würden keinen weiten Anfahrtsweg für ein Erlebnisbad in Kauf nehmen.


    3. Erlebnisbäder sind oft in städtischer Hand oder werden von diesen mitfinanziert. Da


    4. Erlebnisbäder brauchen nicht so oft Neuheiten wie Freizeitparks, die Leute kommen auch so und es gibt keinen wirklichen Neuheiteneffekt.

  • Bei uns in der Nähe ist ja das Miramar in Weinheim, das wird regional eigentlich relativ oft beworben und ist oft in der Regionalzeitung präsent, da wird aktiv was für getan. Dann erfolgte ja vor 3 oder 4 Jahren der Ausbau mit der Kristall-Therme, was einen weiteren Grund für die vielen Besucher darstellt. Dann ist da noch der in unserer Gegend umfangreichste Saunabereich, der überall bekannt ist und wo auch Leute von weiter her kommen. Und noch zu erwähnen: Das Schwimmbad ist in 3 oder 4 Schlemmerblöcken mit einem Gutschein vertreten (wir selbst haben da auch welche, mit einem Eintritt ist das Block schon bezahlt :D), das trägt dann auch zur Popularität bei. Das Calypso in Saarbrücken handhabt das übrigens ähnlich, auch da gibt es im Schlemmerblock einen Gutschein.
    Aber leider sind diese beiden Bäder eher die Ausnahme, aber gerade am Calypso und am Miramar sieht man, dass sich Werbung für Erlebnisbäder lohnt, nicht umsonst wird am meisten nach eben diesen beiden Bädern (neben Aqualand Köln und Weisenhäuser Strand) bei Rutscherlebnis.de gesucht.

  • Dass bei einigen Bädern langsam angefangen wird, sie publik zu machen, finde ich schon löblich. Das Galaxy in Erding taucht ja auch immer mal wieder in Reiseartikeln auf. Das basiert dann eben auf Pressemitteilungen der Bäder an die Verlage selbst.
    Vielleicht existieren aber solche Bäder wirklich nicht in den Köpfen derer, die für diese Magazine arbeiten und keiner kommt auch nur auf die Idee, da mal zu recherchieren. Das ist das, was ich etwas schade finde.
    Wenn ich so einen Artikel schreiben müsste, würde ich auch keinen nur über Erlebnisbäder schreiben. Aber ein paar Sätze zum Alpamare, wenn ich gerade über Bad Tölz selbst schreibe, oder zum Aquafun in Tossens, wenn ich gerade den Jadebusen und Butjadingen beim Wickel habe, sind schon drin. Nur die Information, dass es das da gibt, und eine Zusammenfassung, was es für Attraktionen hat. Und am Ende in dem Kasten, wo immer Info-Telefonnummern und Web-Adressen zum Thema stehen, auch Telefonnummer und Web-Adresse des Bads.
    Ich finde, so etwas gehört definitiv rein, wenn es sich beim jeweiligen Bad tatsächlich um eine der großen Attraktionen des Gebiets handelt bzw. eine Einrichtung ist, die primär für Touristen gebaut wurde. Wieder anders läuft das natürlich bei städtischen Bädern in Ballungsgebieten. Die würde ich aber auch erwähnen, wenn sie irgendwie herausragend wären (z.B. Celler Badeland für seinen heftigen Wildwasserbach).