Erlebnisbericht zu Bäderland Bramfeld
Im September des Jahres 2014 besuchte ich das Bäderland Bramfeld. Das Schwimmbad verfügt über eine eigene Bushaltestelle (Hallenbad Bramfeld, Linie 177). Meiner Meinung nach ist die Anbindung über den öffentlichen Personennahverkehr sehr gelungen, wozu auch die dichte Taktung an Werktagen beiträgt. Vor dem Eingang des Bades gibt es Sitzbänke und Spielgeräte. Der Eintrittspreis ist - verglichen mit der Quantität und Qualität des Bäderland Billstedts - teuer (5,60€ zu 5,70€) , aber bezahlbar und wahrscheinlich auch in der geforderten Höhe für den kostendeckenden Betrieb notwendig.
Obwohl der Barfußbereich erst im Gang vor den Duschen beginnt - und nicht schon vor den Umkleiden - ist der Umkleidebereich meiner Ansicht nach sehr sauber und gepflegt. Für das Verschliessen der ausreichend großen Schränke mittels Armbandschlüssel wird 1€ als Pfand benötigt. Darauf wurde ich vom Personal an der Kasse hingewiesen. Anzumerken ist, dass ich das Personal insgesamt als präsent und aufmerksam empfand. Umkleidekabinen mit Spiegel und Sitzbank sind in vergleichsweise geringer Anzahl vorhanden, mindestens eine Umkleide war aber stets frei. Bei den Duschen lässt sich die Temperatur einstellen. Die sanitären Anlagen waren aus meiner Perspektive ebenfalls sauber und gepflegt.
Das Mehrzweckbecken ist ein Becken mit den Maßen 25 mal 17 Meter und einer Wassertemperatur von 28°C. Neben Schwimmbahnen und auf einer Seite vorhandenen Startblöcken bietet es eine Sprunganlage mit 1 Meter und 3 Meter Brett. Die Tiefe variiert von 1,10 Meter bis 3,80 Meter, was mich ein wenig irritierte, aber zweckmäßig ist. Durch die Kombination eines Sportbeckens mit einem Sprungbecken ist die Sprunganlage nicht durchgehend geöffnet. Es gibt einen gekennzeichneten Nichtschwimmerbereich. Die Wassertemperatur empfand ich als angenehm.
Hinter einer Glaswand ist zusätzlich ein separates Nichtschwimmerbecken vorhanden. Dies nutzte ich während meines Besuches nicht. Die Maße sind 12 mal 9 Meter bei einer Wassertemperatur von 32°C, die Tiefe variiert von 0,80 bis 1,30 Meter.
Teils gibt es Dekoelemente in Form von wenigen Pflanzen und einer Decke in Holzoptik. Draußen gibt es eine Liegewiese, aber kein Schwimmbecken. Außerdem gibt es in der Halle kleine Wertschließfächer.
Des Weiteren verfügt das Schwimmbad über ein Wasserrutsche, die bereits prominent direkt beim Betreten der Schwimmhalle durch die große Glasfront auffällt. Die von außen dunkelgrüne, ovalförmige 79 Meter lange Röhrenrutsche ist von Cienia. Bisher war ich nur eine einzige Rutsche dieses Namens gerutscht. An der, als offene Halbschale ausgeführten, familientauglichen Röhrenrutsche in der Grömitzer Welle gab es für mich keine Kritikansätze. Umso mehr war ich von der Rutsche im Bäderland Bramfeld überrascht.
Der Rutschenturm ist verglast, bei hohen Temperaturen ist die Luft ein bisschen stickig, wie ich finde, und die Stufen erhitzen sich. Bei längerem Stehen auf einer Stufe fühlte es sich an, als ob die Füße verbrennen. Aufgrund sehr geringer Wartezeiten während meines Besuches waren diese Punkte aber nicht allzu störend. Auf dem Hinweisschild der Rutsche fiel mir direkt die Information zum Foto auf. Vom Prinzip her wird es wohl ähnlich wie bei den Actionfotos auf Achterbahnen und Wildwasserbahnen sein. Durch die von außen angestaubten Fenster konnte ich den Rutschenverlauf nur noch schemenhaft erkennen.
Oben am Start gibt es einen Knopf, der die Radarfalle der Rutsche scharf stellt 
. Die Hinweisschrift bezüglich des Knopfs ist in meinen Augen aber kaum mehr entzifferbar. Das Foto soll später auf einem Monitor am Eingang erscheinen. Dieses Feature der Rutsche probierte ich aber nicht aus. Vom Start aus wird relativ viel Wasser in die Röhre gepumpt. Es gibt eine Ampel, die den Abstand zwischen den Rutschern regelt.
Die Röhre ist teils lichtundurchlässig, mit weißen Tageslichteffekten, und teils wiederum lichtdurchlässig, dann in knallgrün. Das Layout der Rutsche wartet mit abrupten Richtungswechseln auf. Vor allem am Ende wurde ich mit mehr als 90° Schräglage hin- und hergeworfen. Trotzdem ist die Rutsche auch bei hohen Geschwindigkeiten sicher, ein riskanter Überschlag war für mich zum Beispiel nicht möglich, was vielleicht teils mit der ovalen Form der Röhre zusammenhängt. Im Sitzen blieb ich stecken, da der vergleichsweise starke Wasserstrom mich in den Kurven nicht erfasste.
Die Segmentübergänge empfand ich als unangenehm. Gleich auf den ersten Metern hörte ich den Bamm-Bamm-Bamm Sound und es ziepte bei jedem Übergang am Rücken. Zum Vergleich: Die Segmentübergänge der Turborutschen in Billstedt und Weißenhäuser Strand empfinde ich dagegen als nicht unangenehm. Weiterhin kann ich mich an keine andere Rutsche erinnern, deren Segmentübergänge ich unangenehm fand. Nach dem ersten Rutsch überlegte ich erstmal, ob ich nochmal rutschen wollte. Insgesamt war ich aber dann doch 25 Mal gerutscht, mit einigen Pausen. Das Ergebnis war ein roter Rücken.
Auffällig bei der Rutsche war auch, dass manchmal mein gesamter Rücken auf der Rutschfläche klebte und sich nur mit Widerstand unter einem schnalzenden Geräusch lösen ließ. Die Beschaffenheit des Materials scheint hier anders als bei den meisten Wasserrutschen zu sein.
Fazit: Das Hallenbad ist eher Standard. Ein Besuch des Bäderland Bramfelds hauptsächlich wegen der Rutsche würde ich nicht empfehlen. Die Rutsche ist meines Empfindens nach unangenehm. Als Reifen- oder Schlauchbootrutsche würde jene Rutsche wohl deutlich mehr Spaß bringen - sofern umsetzbar - oder eben mit ausgebesserten Übergängen. Aber es scheint sich bereits etwas zu tun, denn die Verantwortlichen haben sich am Tage meines Besuchs ein Bild von der Rutsche verschafft.
Cienia-Rutdchen bin ich noch nie gerutscht, aber die scheinen ja nicht gerade häufig zu sein;)
