Unvollständiger Italienbericht: Aqualandia in Jesolo

  • Caneva oder Aqualandia? 6

    1. Caneva (5) 83%
    2. Aqualandia (1) 17%

    Wasserattraktionen:
    -Bungee-Jumping-Becken
    -Piscina Bimbi (Kinderbecken mit Wasserpilz)
    -Laguna de Oro (Erlebnisbecken mit Insel)
    -Shark Bay (Wellenbecken mit Kanal und Sandstrand)
    -Paradise Lagoon (Erlebnisbecken mit Wasserfällen)
    -Battle Intrigo (Rutschenauslaufbecken mit Nebel und Wasserkanonen)


    Wasserrutschen:
    -Kinderrutschen: Reifenfreirutsche, Breitrutsche, Multislide, 3 Freirutschen
    -Toboganes (3 Reifenfreirutschen)
    -Crazy River mit Gabelung
    -Apocalypse (Multislide)
    -2mal Barracudas/ ehemals Kamikas (Luftmatrazen-Kamikazen)
    -Tortuga Sky/ ehemals Stargate (Reifen-Black-Hole)
    -Scary Falls (Boots-Black-Hole-Kamikaze)
    -Captain Spacemaker (Boots-Freefall)


    Bewertung:
    Gestaltung: 1
    Größe: 1
    Beckenvielfalt: vermutlich 2
    Hygiene: vermutlich 1
    Temperatur: vermutlich 1
    Rutschen: 1
    Umkleiden: 1
    Personal: 2
    Eintritt: 3
    Gesamt: vermutlich 1,4



    Aqualandia
    Via Michelangelo Buonarroti 15a
    30016 Jesolo Lido, Venezia
    http://www.aqualandia.it
    Bildergalerie: http://www.tripadvisor.de/Attr…_Veneto.html#LIGHTBOXVIEW
    Onride Spacemaker:


    Onride Tortuga Sky:

    Onride Barracudas:

    Onride Apocalypse:

    Onride Crazy River:

    Onride Toboganes:


    Mein letzter Bericht aus dem Urlaub kommt aus dem legendären Aqualandia, das sich überall als Parco Acquatico No. 1 bezeichnet. Aufgrund von widrigen Umständen höherer Gewalt hatte ich im Park nur sehr wenig Zeit und konnte somit keine Bilder machen sowie einige Rutschen und die Becken nicht ausprobieren. Eine vollständige Bewertung ist damit auch nicht möglich.


    Für den ganzen Tag zahlt man 30 €, das nochmal etwas teurer als im Caneva. Ab 14 Uhr wird's billiger. An der Kasse gab es keine langen Schlangen, weil sehr viel Personal da war. Die Umkleiden waren sauber. Der Bereich, in dem ich war, war etwas eng. Es gibt aber (glaube ich) auch noch andere Bereiche. Ein Schließfach kostet 4€. Das scheint in Wasserparks normal zu sein, im Caneva wars auch so.


    Links sieht man den Bungee-Jumping-Turm mit Kletterwand. Als einmal jemand sprang, wurde das groß per Lautsprecher angekündigt. Rechts liegt ein Kinderbecken mit Wasserpilz. Darein münden diverse Kinderrutschen, die die großen Rutschen imitieren, nämlich eine längere und 2 kürzere hangverlegte Freirutschen (imitieren die Toboganes), eine Multislide (imitiert Apocalypse), eine schmalere Breitrutsche (imitiert Spacemaker, glaube ich) und eine offene Reifenrutsche (imitiert den Crazy River).


    Links dahinter liegt ein Erlebnisbecken mit Insel, das in ein Wellenbecken mit Kanal und Sandstrand übergeht. Leider konnte ich mir die Becken nicht anschauen, obwohl das Wellenbecken echt gut aussieht.


    Auf der rechten Seite des Parks findet man die ganzen Rutschen. Zunächst gibt es da die Toboganes, drei offene Rutschen für Doppelreifen. Eine startet etwas niedriger, die anderen beiden verlaufen ungefähr spiegelverkehrt. Diese Rutschen habe ich nicht geschafft, sah aber ganz nett aus.


    Daneben startet ein hangverlegter Crazy River im Holzlook, den man mit Einzel- und Doppelreifen nutzen kann. Der hat eine Gabelung, vor der man vermutlich abgebremst wird. Die beiden Fortsetzungen haben komplett verschiedene Verläufe. Auch diese Rutsche bin ich nicht gerutscht. Sah recht harmlos aus, wenn auch zweifellos besser als der Crazy River im Caneva.


    Kommen wir endlich zu den Rutschen, die ich wirklich gerutscht bin. Dazu gehört eine Multislide im Maya-Look mit 3 Wellen namens Apocalypse (Baujahr 2012, sollte den Namen erklären). Die Anstehzeit betrug etwa 10 Minuten. Wie im Caneva gibt es auch hier an allen Rutschen Personal. Am Eingang lässt ein Lifeguard immer nur fünf Leute zu den Starts und hängt dann wieder eine Kette davor. Die Bewässerung erfolgt stilecht mit Wasserfällen. Im Prinzip dasselbe Modell wie Typhoon im Caneva, allerdings mit Plumpsauslauf. Weil die Bahnen sehr breit sind, kollidiert man am Ende auch nicht mit anderen Rutschern, wie das bei Multislides mit Plumps oft der Fall ist. Die Rutsche ist total gut, besser als Typhoon! Übrigens die einzige Körperrutsche im Aqualandia.


    Und ganz weit hinten liegt ein großes Turm-Gebilde mit 4 Rutschen, für das der Park berühmt geworden ist. Dieser ganze Bereich wurde dieses Jahr erneuert, wie es scheint. Die Rutschen, die auf Bildern immer weiß waren, hatten bei meinem Besuch eine beige-braune Farbe (keine Ahnung, ob die ausgetauscht oder nur angepinselt wurden). Der Auslauf wurde neu im Piraten-Südsee-Look gestaltet, sodass die 2 höchsten Rutschen nun am Ende durch ein Wrack rutschen, dessen Öffnung mit Nebel vollgesprüht wird, sodass man nicht erkennen kann, woher die Boote kommen. Außerdem wurden Wasserkanonen installiert, mit denen man, während man auf einen Reifen ansteht, auf die ankommenden Rutscher zielen kann - aus Rache, weil sie schon rutschen durften. Der ganze Bereich nennt sich Battle Intrigo und wurde schon auf Plakaten in Venedig groß beworben - ohne zu verraten, worum es sich eigentlich handelt. Auch wenn das alles sehr gelungen ist, hat mir die naturnahe und rustikale Gestaltung im Caneva noch einen Tacken besser gefallen.


    Die niedrigsten Rutschen heißen Barracudas (früher Kamikas). Es handelt sich um 2 identische Kamikazen mit 2 Wellen, die mit einer Art Luftmatratze mit Haltegriffen benutzt werden. Das ist etwas schneller als eine Körperrutsche, aber noch deutlich langsamer als eine Speedmatte. Die Wartezeit für eine Matte lag unter 10 Minuten, am Start gabs gar keine Schlange. Die Barracudas sind ganz lustig, wenn auch nicht so extrem wie die Kamikazen im Caneva, weil die deutlich höher starten. Dafür sind die Barracudas sehr gute Rennrutschen, es ist immer gut erkennbar, wer vorne liegt. Auf älteren Bildern ist auch eine Zeitmessung erkennbar, die es nun aber wohl nicht mehr gibt. Am Ende saust man über das Auslaufbecken und kommt zwischen den Ausläufen der beiden höchsten Rutschen raus.


    Ganz links befindet sich eine Black Hole für Doppelreifen namens Tortuga Sky (ehemals Stargate). Die hat einen separaten Treppenaufgang und ein extra Auslaufbecken. Hier musste man erst 10 Minuten auf einen Reifen und dann nochmal 20 Minuten im Turm anstehen. Am Start legt man den Reifen auf ein Förderband, das der Lifeguard auf Knopfdruck startet. Zusätzlich gibt es eine Schranke und eine dreifarbige Ampel. Diese leuchtet ganz kurz grün, bevor der Lifeguard das Förderband anstellt, rot, während das Band sich bewegt, und orange, während jemand die Rutsche rutscht. Vermutlich dienen Ampel und Schranke nur zur Beruhigung der Gäste, nötig wären sie eigentlich nicht. Am Start gibt es kurioserweise einen Vorhang aus schwarzen Gummistreifen. Soll der dafür sorgen, dass die Rutsche wirklich komplett black ist? Jedenfalls ist die Röhre dadurch recht stickig. Der Verlauf besteht aus einem Startjump, einer Rechts- einer Links- und noch einer Rechtshelix, dazwischen immer eine kurze und am Ende eine lange Gerade. Als Effekte gibt es schwache Lichtbänder, einen Sternhimmel und einen Wasserfall. Kurz vorm Ende rutscht man nochmals durch schwarze Gummistreifen und wird von einem Jump, der als White Hole ausgeführt ist, in den Auslauf geworfen. Tortuga Sky ist eine gelungene und sehr lange Rutsche. Die Black Holes im Caneva waren rasanter, aber kürzer.


    Eine Bemerkung zum Turm: Dieser besteht aus braunen Gitterstäben und ist ziemlich verwinkelt. Welche Treppe zu welcher Rutsche gehört, lässt sich oft schwer sagen. Zum Glück gibt es viele Schilder. Der Turm sieht aus der Ferne nicht hässlich aus, aber wenn man drin ist, kommt man sich bei den ganzen Gitterstäben schon komisch vor. Ist wegen der Höhe aber wohl notwendig. Die zweithöchste Rutsche startet links über den Barracudas und ist eine wohl einzigartige Mischung aus Bootsrutsche, Black Hole und Kamikaze namens Scary Falls. Hier kam es zu extrem langen Anstehzeiten (Zu Recht!): Erst 20 Minuten auf einen Reifen und dann noch 30 Minuten im Turm warten. Scary Falls hat den gleichen Fließbandstart wie Tortuga Sky, inkl. Gummistreifen. Gerutscht wird mit denselben Doppelbooten. Erstmal macht die Rutsche 3 Jumps, ganz lustig. Dann folgt eine laaaange Gerade, auf der man das Tempo wieder abbaut und sehr langsam dahingleitet. Dabei gibt es in der Röhre Nebel, auf den eine Art grüner Strudel projiziert wird. Der dreht sich ganz langsam und scheint das Boot anzusaugen. Richtig genial! Schließlich rutscht man unter dem Projektionsgerät durch und sieht schon Licht heraufschimmern. 2 Sekunden später rast man einen Drop herunter, hebt ordentlich ab, verlässt die Röhre und kommt aus einem der Dekowracks raus. Dort kippt das Boot meist um und die Rutscher werden ins tiefe Wasser geworfen, lustig. Scary Falls ist eine einzigartige und großartige Rutsche, Tempo, Effekte und Verlauf sind toll. Allein dafür lohnt sich der Besuch für Rutschenfans.


    Aber die beste Rutsche kommt wie immer ans Ende des Berichts. Rechts neben den Barracudastarts befindet sich eine enge und unkomfortable Wendeltreppe, die auf eine Höhe von 42 Metern führt, zum berüchtigten (Captain) Spacemaker, der vielleicht nicht die höchste Rutsche der Welt ist, wie das Bad behauptet (schließlich gibt es noch Kilimanjaro und Verrückt), aber zumindest die höchste Europas. Die Freefallrutsche wird mit langen Booten benutzt, die man zu dritt oder viert nutzen darf. Die Anstehzeiten sind ähnlich lang wie bei Scary Falls. Die langen Boote auf der engen Treppe hochzuschleppen ist eine nervige Sache, ständig schabt man sowohl an den Gitterstäben als auch an der Mittelsäule lang. Oben gibt es auch ein Fließband mit Schranke plus eine gigantische Aussicht auf die Hotelbauten am Strand von Jesolo, die hügelige Landschaft und in der Ferne die Inseln von Venedig. Auf dem schrägen Fließband zu sitzen und nach unten gucken ist ganz schön thrillig, wenn auch nicht so sehr wie eine Falltür. Irgendwann ruckt das Fließband endlich und der Fall beginnt. Das Gefühl ist ganz ähnlich wie beim Twin-Peaks-Drop, nur dauert das Fallen und Abheben hier noch deutlich länger, weil Spacemaker einfach höher ist. Außerdem ist ein Boot noch etwas anders als ein Doppelreifen. Der Boden des Bootes ist nicht aufgepumpt, sondern besteht nur aus einer dünnen Plastikschicht. Wer sich also mit vollem Gewicht auf den Boden setzt, wird die Wassermassen in der langen Bremsgeraden spüren, als würde er mit bloßem Rücken drüberrutschen. Lieber so auf die Seitenpolster des Bootes legen, dass man den Boden nicht berührt. (Das gilt auch für Scary Falls.)


    Fazit: Im Aqualandia gibt es wie im Caneva richtig gute und einzigartige Rutschen, vor allem Spacemaker und Scary Falls. Auch das Wellenbecken ist vermutlich etwas besser. Im Caneva ist das Rutschen- und Beckenangebot insgesamt allerdings noch etwas vielseitiger, außerdem ist der Eintritt billiger und die Gestaltung hat mir persönlich besser gefallen. Für Rutschenfans sollten beide Parks ein Muss sein, Familien würde ich eher zum Caneva raten.
    Für einen Besuch sollte man sich viel Zeit nehmen (ich gehe da mit schlechtem Beispiel voran).

    Heimbad: Auebad Kassel
    Lieblingsbäder: Miramar, Caneva, Aquamagis, Alpamare Pfäffikon
    Rutschen-Count: 426
    Lieblingsrutschentypen: Looping, Wildbach, Plumpstrichter
    Lieblingsrutschen: Cobra, Grüner Hai, Neusäßer Trichter, Proslide Tornado Billund, Balla Balla, Scary Falls, Cresta Canyon, Stukas, Hurricane Loop, Prager Divoká Řeka, Tornado Pfäffikon, Pink Jump

    Einmal editiert, zuletzt von Otto Normalrutscher ()